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in the process

.
in knapp vier wochen habe ich jahrestag mit mir selbst. vor fast einem jahr ging es mir so schlecht wie nie zuvor und dass es mir in den monaten und jahren davor schon nicht gut ging, verstehe ich erst jetzt so richtig.

in den letzten tagen denke ich oft und viel darüber nach, wieviel sich in den letzten elf monaten getan hat, wieviel sich verändert und und wie sehr ich mich verändert habe.

im job hat sich viel verändert. ich habe eine verdammt grosse chance bekommen, für dich ich jeden tag aufs neue dankbar bin.

und ganz allein für mich hat sich viel verändert. ich kann jederzeit ganz ruhig dasitzen und alles ist gut. absolute ruhe innerlich. keine angst, keine unruhe, kein unbehagen und keine unzufriedenheit.

ich brauche keine tobenden leute mehr um mich und keine lauten parties. wenn ich eine gute zeit haben will, dann störe ich einen meiner fabelhaften mitarbeiter bei seiner abrechnung, indem ich ihm elftausend verschiedene songs vorspiele und ihm alles erzähle, was ich dazu weiss. wenn er pech hat, kriegt er sogar noch das orignal zu hören und wenn er ganz viel pech hat, muss er sogar aufstehen und mit mir ein bisschen mit dem popo wackeln.

selbst an tagen, an denen nicht alles so läuft wie ich es gerne hätte, muss ich abends zugeben, dass ich glücklich und zufrieden bin.

gleichzeitig taucht in der letzten zeit immer wieder die frage auf, welche rolle mein blog eigentlich spielt und bisher spielte. ich wollte immer bloss schreiben. bloss: warum wollte ich das ? möglicherweise hat es mir damals, als ich mit dem bloggen angefangen habe, an gesprächspartneren gefehlt, von denen ich mich verstanden fühlte. eine sache, die sich verändert hat. ich habe heute so viele menschen um mich, die mir sehr aufmerksam zuhören, mir und meinen gedanken sehr viel interesse entgegen bringen und mich einfach verstehen.

irgendwann im laufe des letzten jahres hat in meiner welt eine neue ära begonnen. witzigerweise ist der einzige bereich der hinterher hinkt das internet. es ist an der zeit die ebenen anzugleichen.



es war einmal ... eine ganz fabelhafte junge frau, die bei einer veranstaltung auf einen kerl traf, den ihre kollegin kannte. als sie ihn ansah machte raum und zeit für einen moment pause und danach stand fest, dass sie unbedingt wissen wollte, wer er war. also nicht nur name, alter, beruf und musikgeschmack, nein. sie wollte wirklich und richtig wissen, wer er war.

weil dieser kerl aber ganz anders war, als die die sie bereits kannte, war das mit dem kennenlernen gar nicht so leicht. normalerweise waren ein sexy lächeln und ein charmantes auftreten bei solchen gelegenheit sehr angesagt. bei ihm aber brauchte man zeit und geduld. es folgten viele telefongespräche, einige zufällige treffen und auch ein paar absichtliche, aber keine dates. und nur zweienthalbe jahre später war es dann soweit und das erste date stand tatsächlich in beiden kalendern eingetragen. und zwar mit kuli und nicht mit bleistift.


eigentlich wollte ich mich ab freitag mittag seelisch ein wenig auf den abend einstellen. wie ein erstes date fühle es sich eigentlich nicht an, denn erste dates sind normalerweise bewerbungsgespräche mit drinks. in diesem fall wussten ja beide seiten, auf wen sie da treffen würden und die ganz grossen überraschungen und vor allem die ganz grossen negativen überraschungen konnten schonmal vorweg fast gänzlich ausgeschlossen werden.

der freitag war leider auch richtig stressig, weshalb ich tagsüber noch nicht einmal dazu kam, mich auf den abend zu freuen. nicht, dass ich es nicht getan hätte, ich hatte bloss keine zeit dafür.

eben weil der tag so stressig war, wollte ich vor dem verlassen des büros meine aura aufpolieren und zwar mit meinem auraspray. leider erwischte ich statt dessen den raumspray, von dem mein chef immer sagt, er rieche wir klospray. blöderweise entdeckte ich meinen irrtum erst nach dem dritten mal sprühen.

zu meinem date kam ich nicht nur abgehetzt und überdreht, sondern auch noch eine halbe stunde zu spät.

als wir uns in einen garten setzten um was zu trinken, legten die jungs dort mit dem soundcheck fürs stadtfest los und bliesen den platz mit der country version von aerosmiths "walk this way" weg. nachdem wir den plan, ins kino zu gehen, verworfen und das lokal gewechselt hatten, wurde ich langsam entspannter. und was passiert, wenn man einen richtig anstrengenden und stressigen tag hatte und sich dann abends entspannt ? richtig. man wird todmüde.

trotz allem wars ein netter abend mit einem verdammt netten kerl. und vor allem ist dieses verdammte erste date endlich passiert. ich habe nun also genau eine woche zeit bis zum nächsten treffen. blöderweise muss ich an dem tag wieder arbeiten, aber zwischen dienstende und treffen liegt doch genug zeit, um runter zu kommen, ein wenig die vorfreude zu geniessen und mehr als alles andere ist es dann nur noch ein date und kein erstes date mehr.



vor ein paar tagen rief mein exfreund an, um mir zum geburtstag zu gratulieren. gepaart mit der frage, ob ich erstaunt wäre, weil er daran gedacht hatte.

erstaunt war ich tatsächlich, allerdings weniger ob der tatsache, dass der mann seine technische unterstützung so weit im griff hat, um sich zeitgerecht an diverse geburtstage und jubeltage erinnern zu lassen. viel mehr lag mein erstaunen daran, dass der mann zwar kein problem hat, seine freundin jederzeit bloss zu stellen, indem er vor ihrer nase andere frauen anbrät, aber doch höflich genug ist, einer exfreundin zum geburtstag zu gratulieren, zu der er sonst keinerlei kontakt pflegt.

von one zu t-mobile kostet ein anruf wohl um die 20 cent pro minute, wert war der ganze anruf allerdings noch viel weniger. und würde mir jemand für jeden kerl, von dem ich mir später denke "verdammt, was hab ich nur an dem gefunden ?" einen euro bezahlen, dann hätte ich jetzt .... ungefähr acht euro.



u`s handy fiept in der tasche und macht auf diese weise klar, dass jemand so freundlich war, ein sms zu schicken. sie wühlt ein bisschen in dem kleinen universum der permanent notwendigen und wichtigen dinge, das man umgangsprachlich immer nur "handtasche" nennt und während sie die nachricht abruft, murmelt sie: "bitte bitte von ihm ... bittebitte von ihm". nach einem blick auf das display blickt sie triumphierend auf, grinst und ruft: "ha! na bitte." dann legt sie ihr handy zur seite und sagt, immer noch grinsend: "nein, ich antworte nicht gleich. ich warte erst noch ein bisschen" und damit dreht sie sich zu ihrem bildschirm und platziert die finger auf der tastatur.

miss: "hast du nicht letztens gesagt, dich nerven diese ganzen spielchen und du würdest wünschen...."

u. legt ihre hände flach auf ihre ohren, kneift die augen zusammen und fäll mir mit: "neinneinnein!! halt die klappe, ich will das nicht hören. halt die klappe! halt die klappe!! ich will diese vernünftigkeiten gar nicht hören" ins wort.

miss: ... grinst

u.: "du bist eine klugscheisserin. eine vernünftigkeiten-klugscheisserin, das bist du!"

m: "ich bin in meinem leben schon schlimmer beschimpft worden ... eh auch von dir, glaube ich."

u.: "ach... nimm deine jacke und schleich ab. verschwinde, hau ab, geh nach hause !"


eine vernünftigkeiten-klugscheisserin. da ist inhaltlich wirklich nichts dagegen einzuwenden. aber zum glück liegen welten zwischen "erkennen, was vernünftig ist" und "tun, was vernünftig ist". da sollte ich heute abend wirklich drauf trinken.



heute morgen hatte ich ein date mit meinem frisör. während er meine haare schnitt, sagte ich: "du, mit der farbe müssen wir was machen. da muss jetzt mal wieder was anderes her." und er sprach: "das wollte ich auch vorschlagen. ich hätte gesagt, wir machen das so kaffee-farbig." ich fragte: "cafe latte oder doppelter espresso ?" mich verwirrte sein vorschlag und ihn verwirrte meine frage. ich konnte mit seiner beschreibung nichts anfangen und ihn erging es ganz ähnlich mit meiner frage.

nachdem wir mit dem schneiden fertig waren, schleppten er und sein helferlein eine kleine mappe mit farbproben an und dann eine mittlere mappe. sie zeigten auf diverse eingefärbte büschel von falschen haaren, schmissen mit insinder kürzel für farbtöne um sich und am ende sagte mein frisör dann: "aber eigentlich würde ich ja eine ganz andere schiene vorschlagen." und damit holten sie dann noch eine sehr grosse mappe mit farbproben und ausserdem noch grössere probehaarbüschel von den in frage kommenden farbtönen. wir diskutieren eine weile herum und ich war eigentlich schon fertig mit der wahl eines farbtones, als mein haarschneider sagte: "ok, eigentlich wollte ich dir das ja gar nicht sagen, aber gut, ich sag's dir. wir nehmen diese farbe und mischen dann noch die hier rein. zwei teile hiervon, ein teil davon." ich war ein wenig irrtiert, das muss ich an dieser stelle zugeben und fragte: "wieso wolltest du mir das nicht sagen ?" und er sagte: "weil du gesagt hättest, dass das zu dunkel wird und dich nicht davon überzeugen hätte können, dass das nicht stimmt und die farbe so einfach satter aussieht."

an der stelle begriff ich erst so richtig, was der mann mir hier gerade verklickerte.

"moment mal ... erzählt du mir gerade, dass ihr mir drei bücher voller farben auf den schoss knallt, büschelweise falsche haare in die hand drückt, mich aussuchen lasst und im endeffekt ohnehin macht, was ihr wollt ?"

er grinste ungefähr fünfzehn sekunden lang und dann bemühte er sich, wieder ernst auszusehen.

"macht ihr das immer so ?? ich meine, machst du sonst auch mit mir aus, was wir machen und mischt dann aber rein, was du für richtig hälst ?"

er grinste wieder und dann sagte er auffallend gelogen "nein".

eine erstaunliche erkenntnis. geärgert habe ich mich allerdings kein bisschen darüber. ich war amüsiert. amüsiert über die vorgangsweise, über den betriebenen aufwand und darüber, dass, je mehr man sich für den grossen chef und entscheider hält, man tatsächlich bloss meist teil einer grossen und gut inszenierten show ist.



ins kino gehen und shrek 2 ansehen, um etwas normalität zu erfahren. eigentlich vollkommen paradox. but, that's life. that's my life.



wenn ich heute an meine oma denke, dann seh ich sie mit leichtem schmollmund und verknitterter stirn, weil sie sich gerade wieder um irgendetwas oder irgendjemanden sorgen macht. denke ich an sie, wie sie früher war, dann seh ich sie konzentiert und mit stricknadeln in den händen und einem knäuel wolle zu ihren füssen. denn früher war das ihr hobby.

als in in die volksschule ging, wollte sie mir das stricken beibringen. ich setze mich auf die bank, direkt neben ihren strickstuhl und wollte auch stricken. so weit war ich aber noch nicht, hatte sie beschlossen. erst sollte ich zusehen, ganz genau nämlich, wenns denn leicht ginge.

und da sass ich dann also und starrte auf die spitzen der nadeln und auf ihre hände und auf das, was sie da tat. zu dem kurs gabs natürlich auch einen text, aber den konnte ich nicht wirklich hören. ich hatte gut damit zu tun, mich zu fragen, warum meine fingerspitzen so furchtbar kribbelten. erklärung fand ich keine dafür, also setzte ich mich erstmal drauf. aber das hilf nicht, kein bisschen. statt dessen dehnte sich das kribbeln aus, wie ein schwarm ameisen. über die handflächen und die unterarme hinauf bis zu meiner schulter. es war ein furchtbares gefühl, das nicht wegzubekommen war und ich wollte die arme wild schütteln. ganz wild schütteln und damit durch die luft rudern und am liebsten wollte ich wild herumspringen, damit der körper die arme bei der ganzen aktion unterstützen konnte.

aber das kribbeln machte auch bei den schulter nicht halt. es drang vor bis in den kopf und dort war es nicht hörbar, aber dennoch so unfassbar laut. es füllte den ganzen kopf aus, war wie ein erdbeben. es machte mich wahnsinnig und es gab nur zwei möglichkeiten: entweder würde ich den raum jetzt sofort verlassen und spielen gehen oder aber man gäbe mir stricknadeln. denn ich wollte nicht zusehen. ich wollte es selbst probieren. ich wusste zwar nicht, was ich zu tun hatte, aber zusehen ging nicht. fortan sollte ich dieses gefühl immer haben, wenn ich etwas durch zusehen erlernen oder wenigsten im ansatz begreifen sollte. deshalb kann ich heute wohl weder stricken, noch häkeln und noch nicht einmal einen knopf so annähen, dass er nicht zwei tage lang lose baumelt und dann abfällt.

aus erlebnissen zu lernen, seien es nun die eigenen oder die anderer, aus dingen die ich in büchern las oder sonst irgendwo aufschnappte, klappte immer schon ziemlich gut. aber wenn es darum ging, dinge zu lernen, für die man geduld braucht und die man vielleicht auch ein bisschen üben musste, endete dies meist in einer niederlage. wohl auch einer der gründe, warum ich keinen führerschein habe. in der fahrschule war ich spätestens drei minuten nach beginn des unterrichts mit meinen gedanken ganz weit weg und autofahren wollte ich auch nicht lernen, ich wollte es können. unnötig zu erwähnen, dass dieses system natürlich nicht funktionierte.

tatsächlich gibt es mit zunehmenden alter nicht mehr oft dinge, die man üben muss, für die man geduld braucht. und wenn, dann lässt man sich freiwillig darauf ein.

mein auftrag für die nächste zeit lautet: du weisst, dass beziehungen nicht auf streit und versöhnung basieren müssen. jetzt fühle es auch und glaube um himmels willen daran.

brandneue erfahrung für mich. life on a whole new level. erstaunlicherweise muss ich feststellen, dass ich mich in einer - in beziehungstechnisch romantischer hinsicht - idyllischen welt nicht auskenne und dazu neige, teilweise die abzweigung richtung streit zu nehmen, wenn es leicht geht. denn dort kenne ich mich aus und kann mich orientieren. sich in einer stadt, an einem ort oder aber auch in einer emotionalen umgebung auszukennen, bedarf auch übung. und geduld. hier zeigt einem zwar niemand etwas vor oder sagt, was zu tun ist, aber man kann auch nicht einfach drauflos probieren. man kann sich auch nicht einlesen. die einzige vorbereitung besteht darin, sich seiner lage bewusst zu werden und zu versuchen, geduldig zu sein. kein einfacher job. gar kein einfacher job. aber machbar.

If at first you don’t succeed
You can dust it off and try again
Dust yourself off and try again, try again
Cause if at first you don’t succeed
You can dust it off and try again
You can dust it off and try again, try again ... and again


(try again - aaliyah)



während ich bei filmen restlos begeistert bin, wenn die handlung eine unvermutete wendung nimmt, brauche ich im wahren leben länger, um den tatsächlichen wert gewisser situationen zu erkennen. mitunter erst dann, wenn ich jemanden per mail von den ereignissen der letzten tage berichte und dabei feststelle, wie gut die zeit und wie blöd ich war, bzw: bin.

selten war etwas so abgedroschen und aber gleichzeitig aus so wahr. die rede ist vom allseits beliebten: besser spät als nie.

deshalb also die inzwischen 34 stunden alten ereignisse und die erst ein paar minuten alte erkenntniss:

während man sich rund um das vertrauensproblem im kreis dreht und versucht, für sich selbst die prioritäten neu, und vor allem richtig, zu ordnen und man demjenigen, den es eigentlich mitbetrifft, davon erzählen will, kann es sein, dass ausgerechnet derjenige einem zuvor kommt und von sich aus etwas preis gibt. ein fenstern öffnet, damit man ein wenig hineinsehen kann, um die person in der hülle besser betrachten zu können und dadurch auch besser kennenzulernen. und damit seinerseits vertrauen vorschiesst, in der hoffnung, dass der andere es nicht ausnutzt und sich als vertrauenswürdig erweist. und genau mit dieser tat, ganz unwissend, ein grosses paket von dem abhanden gekommenen vertrauen zurückbringt. sozusagen mit einer grossen bunten schleife drumherum.



manchmal trifft man auf menschen und findet sie nett. nett und sympathisch. lustig und liebenswert. und ganz ohne darüber nachzudenken, bekommen sie diesen vorschuss an vertrauen, den man menschen entgegen bringen muss, damit sie überhaupt beweisen können, dass die diesen bonus auch verdient haben, ihn wert sind und damit umgehen können.

viele bauen diesen bonus aus, legen sich einen ganzen schatz an vertrauen an. einen schatz den sie hüten, gut und vorsichtig behandeln.

manche aber, nehmen dieses vertrauen und brennen es nieder. sie treten und schlagen es, trampeln darauf herum und wenn es bereits tot ist, würgen sie es noch. wenn sowas passiert, versucht man erstmal den aktuellen stand zu erfassen, um einen überblick über den schaden zu bekommen.

in meinem fall stellte ich keinen allzu groben schaden fest. die zeit hatte nicht gereicht, um wirklich etwas kaputt zu machen. der mensch war tatsächlich nicht wichtig genug, um ernsthaft schaden anzurichten. dachte ich.

jetzt, wo es zeit ist jemand anderem dieses mindestmass an vorschuss vertrauen zukommen zu lassen, stellt sich heraus, dass da etwas an den grundfesten erschüttert wurde. im sockel ist ein riss, gross genug, um vertrauen versickern zu lassen.

ein trust vampire hat seine zähne versenkt und offensichtlich den grossteil meines vertrauens abgesaut. mein vertrauen darin, dass menschen auch meinen was sie sagen, andere fair behandeln.

ich hatte den blöden fehler gemacht, nur mein allgemeines vertrauen in die welt und in die liebe zu checken. dabei habe ich übersehen, dass diese eine bestimmte art von vertrauen kaputt gegangen war. und als ich vor ein paar tagen auf den fehler aufmerksam wurde, war ich erstmal geschockt, reichlich geschockt. und dieser schock ging in eine traurigkeit über. und diese traurigkeit wiederum mündete in den entschluss, dem vampir in meiner welt einen holzpflock direkt in sein herz zu rammen.

das erstaunlichste an diesen trust vampiren ist, dass sie nicht wahrnehmen, wie nachhaltig zerstörerisch ihre taten sind. das gute aber ist, dass man sich das nicht gefallen lassen muss. man sieht dem vampir einfach ganz fest in die augen und sagt: "ich habe keine angst vor dir. du kannst mir eigentlich nur das vertrauen und den respekt aussaugen, den ich für dich empfinde." dann rammt man ihm den pflock ins herz, um ihn in der ganz persönlichen und eigenen welt zu töten. und dann dreht man sich um und geht pfeifend davon, beschützt sich selbst vor ihnen.

I'll protect you from the hooded claw
Keep the vampires from your door

Envy will hurt itself
Let yourself be beautiful
Sparkling love, flowers
And pearls and pretty girls
Love is like an energy
Rushin' rushin' inside of me


(frankie goes to hollywood, the power of love)



mit baffem erstaunen stelle ich in der letzten zeit häufiger fest, wie sehr ich, mit zunehmendem alter, mit meinem einzelkind-modus zu kämpfen habe. im grossen und ganzen darf jeder machen, was er will. hätte ich jedoch andere pläne gehabt, fängt das einzelkind in mir zu toben an.

gestern abend erst war es wieder so weit und ich sass bloss da, mit grossen augen und offenem mund, und sah ihm dabei bei zu. im supermarkt des lebens schmiss es sich auf den boden, drehte sich wild im kreis, trommelte mit den fäusten auf den boden und brüllte "ich will aber den wurstverkäufer haben". die knöchel traten schon ganz weiss hervor, so angestrengt ballte es seine fäuste.

und die mami in mir stand daneben und sprach mit ruhiger stimme: "den wurstverkäufer kannst du nicht haben. nicht jetzt. der hat diese woche viel zu arbeiten. letzte woche hatte er zeit für dich, aber da hast du ja herumgetrödelt."

erschwerend kommt hinzu, dass ich auch noch das leben eines kindes führe. ich zahle rechnungen dann, wenn jemand mich darauf aufmerksam macht, dass ich besser euros rüberschiebe, bevor mir der strom oder etwas anderes lustiges abgedreht wird.

von jeher bin ich von leuten umgeben, die mir den arsch retten, weil sie mich gern mögen. ich verlasse mich nicht auf sie und ich bringe meinen arsch nicht absichtlich in situationen, aus denen er gerettet werden kann oder soll oder muss. ich kenne es bloss nicht anders. ich sehe es erst, wenn jemand sich wiedermal um mich kümmert und mich aus der gefahrenzone manövriert, während ich noch summend durch die gegend schaue und mir gedanken zu so allem möglichen mache. zu allem, bloss nicht zum erwachsen werden.

und in dem moment, in dem mir bewusst wird, dass ich wiedermal, aus reiner sympathie, sunny-side-up gelandet wurde, reisst auch schon das einzelkind die tür auf und brüllt "eh. das muss eh so sein. die welt gehört mir. MIR MIR MIR MIR !! und alle kümmern sich immer nur um MICH !!"

früher oder später werde ich ganz böse auf meiner fresse landen. wenn ich es nicht vorher begreife und auch umsetze, werde ich furchtbar böse auf meiner fresse landen. keine schöne vorstellung. gar keine schöne vorstellung.



 
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