können alle nicht schreiben. wenn man sich irgendwo als grafiker bewirbt, muss man sein grundschulzeugnis mitbringen. wenn da in der vierten klasse im zeugnis etwas besseres als eine vier steht, kriegt man den job nicht. dann ist man nämlich überqualifiziert. so.

"hip hop is dying. reach for peace" ist die message am ende des neuen ja rule videos. nicht nur, dass sich herr rule in sachen einfallslosigkeit bei dem song wiedermal selbst übertroffen hat, ist dieses ganze gepose der murder inc. doch in wahrheit ganz wenig auszuhalten. ausserdem spielt doch wirklich patrick swayze in dem kurzfilmchen mit und das bringt einem am anfang noch kurz zum schmunzeln, später will man nur noch rufen: "steh gerade, baby. oder willst du einen krummen rücken."

dennoch ist es gut zu wissen, dass irv gotti nun als retter des im sterben begriffenen hip hop auftritt und das lässt einem doch gleich wieder ruhiger schlafen.

als littelguy in den kindergarten kam und ich mit ihm am ersten tag in die garderobe kam, durfte er sich eines der freien zeichen für seinen platz aussuchen. eine entscheidung, die nicht überstürzt getroffen werden darf, deshalb dauerte es auch wenig. in der zeit zog ich los und suchte das zeichen, dass ich im kindergarten hatte. den kinderwagen nämlich. und tatsächlich, das zeichen gab es. und es sah genauso aus, wie in meinem kindergarten damals. das war ein witziges gefühl.

ein ganz ähnliches gefühl hatte ich, als nena vor einiger zeit wieder aus der versenkung auftauchte. aber dann präsentierte sie die cd, auf der sie sich selbst covert und das fand ich irgendwie traurig. immer wenn ich die ersten takte von einer ihrer nummer hörte und schon verzückt zu grinsen anfing, entpuppte es sich als der remix. nein, remix ist das falsche wort. einen remix erkennt man daran, dass in den ersten 15 sekunden jemand immer wieder ruft, sagt oder singt "this is the remix".

nennen wir ihre "neuen" nummer ruhig das, was sie sind: einen fake. eine mogelpackung. drauf steht zwar nena, aber drin ist ein ich-cashe-nochmal-fleissig-ab-bevor-die-chance-vertan-ist.

deshalb war sie in der letzten zeit auch in allen shows irgendwann mal zu gast, hielt bei dieser seltsamen deutschen preisverleihung die da vor kurzem über die bühne ging eine rede, die fast länger dauerte als der irak krieg - fern zu sehen und nicht auf nena zu treffen ist ein challenge.

ok, no more watching, das wetter ist ohnehin zu geil dafür,nichts wie raus. und schon bei den ersten schritten darf man erfreulicherweise feststellen: nena wirbt jetzt für reno, was eine vorzügliche möglichkeit bietet, ihr nun auch plakattechnisch auf der strasse zu begegnen.

und weil das mit dem sich-selbst-covern so gut läuft, wird nun auch "irgendwie, irgendwo, irgendwann" auf den markt geschmissen. auf englisch und mit unterstützung von - man höre und staune - kim wilde. (anmerkung für alle jüngeren twoday user: kim wilde machte früher ungefähr mal das, was atomic kitten heute zu dritt machen - nur nicht so lange. nämlich: unheimlich ähnlich klingende nummern werden in einem tempo veröffentlicht, dass der durchschnittliche radio hörer gar nicht mitbekommt, dass er alle zwei wochen einen anderen song der ladies hört. hilfreich sind die videos, daran sind die songs zu unterscheiden. also, nicht inhaltlich. aber die mädels tragen immer andere klamotten.)

diese marketing strategie den konsumenten rigoros zu überfahren, habe ich noch nie verstanden. die leute werden in einem tempo, das es einem schwer macht überhaupt zum denken zu kommen, darüber informiert, dass gerade etwas fast schon ZU GUT und ZU COOL und ENDLICH WIEDER DA ist, dass man fast gewillt ist, einfach nicht darüber nachzudenken und fröhlich in den jubel mit einzustimmen. ich persönlich halte das alles ja gar nicht aus.

part two:

getoppt wird das ganze nur noch durch sarah "ich nehme altgedienste hip hop beats und singe darüber masslos sinnlose texte" connor. so.