actually feeling like
beobachtet
big brother verkehrt
conversations haeppchen
das absolute tief
der grinch
diary
die fasten diaries
dislikes
foolish
freundeskreis
gelogenes
glueckskeks
i wanna know...
in the process
just
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren


 
OH MEIN GOTT. auf pro 7 wird zur zeit der datingday beworben. das ganze funktioniert so:

man legt ein profil an ("gerne auch mit foto") und am datingday selbst, wird ein persönlichkeitstest durchgeführt, an dem man per sms teilnehmen kann. die antworten werden gematched und am nächsten tag erfährt man dann die nicknames der leute, die in den kategorien persönlichkeit, ort und alter gut zu einem passen würden.

gleich der erste satz auf der homepage lautet: "16 millionen singles in deutschland suchen einen partner" und weiter heisst es "keiner bleibt allein".

ich krieg bei sowas zuerst eine gänsehaut und danach ausschlag in den kniekehlen. ich möchte nicht wissen, wieviele menschen auf den zug aufspringen und mitmachen.

ist es nur nicht meine art von humor oder bin ich zu spiessig um den spass daran zu erkennen? kennt irgendjemand, ir-gend-je-mand!!, einen fall, in dem das system funktioniert hat ?

ich kenne bloss drei gegenteilige beispiele.

fall 1. eine ehemalige arbeitskollegin lernte über so eine flirt-site einen kerl kennen. er war gutaussehend, witzig, klug, hatte einen interessanten job und dadurch auch geld ...

ja, ich bin ein miesepeter. gäbe es olympische spiele in miesepetrigkeit - ich würde sie gewinnen. und deshalb sagte ich auch in dem fall von anfang an: da ist doch was faul und bekam die übliche rede mit dem titel "du bist doch bloss eifersüchtig" zu hören. ja klar, als ob ich nicht selbst oft genug auf die schnauze gefallen wäre und nun alle um mich herum um diese erfahrungen beneiden würde....

auf jeden fall stellte sich sehr schnell herau, dass der kerl sich seiner vorzüge sehr wohl bewusst war und offensichtlich auf fand, dass es zu viele vorzüge wären, um von nur einer einzigen frau verkraftet werden zu können.

was auch immer so eine sache bei diesen divesen seiten ist. man sollte dort eingeben können, ob man bloss an einem flirt interessiert ist, einem eine-nacht-ständer oder aber haus, pferd, auto und boot ansteuert. ich sag mal ganz pauschal: männer sind immer gern für punkt 1 und 2 zu haben, frauen hingegen versuchen genau diese zwei punkte zu überspringen um möglichst schnell bei punkt 3 zu landen.

fall 2: eine andere kollegin hat zu einem späteren zeitpunkt die selbe taktik probiert und sich über eine ähnliche seite mit einem mann verabredet. per computer klang er sehr nett und lustig und, was für sie sehr wichtig war, er klang auch sehr klug. das war er auch alles. bloss: er trug die falschen socken und liess beim kaffee trinken den löffel in der tasse.

für sie waren diese beiden dinge absolute deal-breaker. man kann das natürlich als sehr oberflächlich empfinden - aber in wahrheit kommen wir alle um solche dinge nicht herum.

ich glaube, man sollte sich - BEVOR MAN SO EIN DATE ANZETTELT - gedanken machen, wie wichtig einem bestimmte dinge sind und was ganz einfach gar nicht geht. man sollte vorher seine prioritäten überdenken und verstehen.

fall 3: ein freund erzählte mir vor kurzem, dass er mal bei so einer party gelandet war, auf der man eine handy in die hand bekommt und die nummer aufs t-shirt geklebt und dann können die leute kontakt per handy aufnehmen, obwohl sie sich eigentlich gegenüber stehen. er wurde angesmst und plauderte also eine weile hin und her. als er auf die toilette ging, begegnete er dort einem kerl, der ihm aufs t-shirt starrte und dann sagte: "herrgott, mit dir schreibe ich die ganze zeit! ich hab mir schon gedacht, dass da was nicht stimmt."

war wohl ein klassischer zahlendreher, was uns zeigt: oft happerts auch einfach an der technik. diese weisheit gilt übrigens auch für andere bereiche.

all diese systeme sind darauf aufgebaut, dass menschen angaben über die dinge machen, sie sie wollen. aber gerade bei beziehungen kommt es viel mehr auf die dinge auf, die wir nicht wollen. denn die können nun mal alles andere ausser kraft setzen.

zudem ist es äusserst schwierig aus dem steigreif zu erkennen, was einem wirklich wichtig ist. oft erkennt man das doch erst, wenn man es schon hat. meistens allerdings erst, wenn es weg ist.

so übernehme ich also die schlussworte des benedict aus shakespears "viel lärm um nichts", der da sagt:

...der mensch ist ein schwindliches geschöpf, und damit ists gut.


Zorra meinte am 3. Mai, 14:15:
Applaus und Vorhang runter!!!

Manchmal klappt es mit so Chatbekanntschaften oder Blinddates. Probieren geht über studieren, vielleicht ist ja mal was Passendes drunter. 
muhkuhle meinte am 3. Mai, 19:03:
meine erfahrungen.
wir (= ex-arbeitskollegin und ich) hatten eine zeitlang nichts besseres zu tun, als uns gegenseitig mails vorzulesen, die wir bekommen haben, weil wir uns (eben aus zeitvertreib - ich schwöre es) bei love.at angemeldet hatten.

zumeist bekommt man ja nur schweinische dinge, richtig widerlich. aber einer war sogar nett. der hat unabhängig von einander uns beide angeschrieben. und dem haben wir auch geantwortet. hihi.
wir haben uns ja die größte mühe gegeben ihn damit zu verwirren, dass sie etwas geschrieben hat, was er mir geschrieben hat und umgekehrt.
er hat es aber nicht gerafft. nicht, bis wir es ihm verraten haben.  
miss.understood antwortete am 3. Mai, 19:39:
diesen punkt
habe ich in meinem text ausgelassen. aber ja, es gibt auch noch leute, die sich einen mordsspass daraus machen und von mir aus ist das auch der grundgedanke von 90% der user dort ("es bloss aus spass, ich schwörs!") und dennoch wird es da leute geben, die diesen schritt echt aus herannahender verzweiflung starten. oder auch, weil sie von der real world schon so enttäuscht wurden und tatsächlich glauben, mr. oder mrs. right könne man sich im internet bestellen.

und dann gibt es da dann noch einen gaaaanz anderen punkt. dort, in dem profil und auf dem bildschirm des computers, kann man einfach alles sein. was auch immer man in seinem echten leben nicht darstellt, kann man dort sein. was auch immer man schon immer man sein wollte, kann man dort sein. man kann lügen was das zeug hält. man kann spontan und eloquent erscheinen und in wahrheit muss man sogar bei der frage nach dem eigenen namen erstmal überlegen. und vielleicht reagiert sogar jemand darauf und springt an - ein gutes gefühl, endlich mal. in den clubs stellt man sich immer neben die dicksten und hässlichsten person im raum, um wenigstens einigermassen gut wegzukommen in den augen der anderen - aber in der gefakten computerwelt kann man alles sein.  
 
resident of twoday.net
powered by Antville powered by Helma
AGBs xml version of this page