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jedes jahr verbringt littleguy im sommer ein paar wochen bei meiner mutter. jedes jahr freue ich mich vorab auf die zeit, die ich frei verplanen kann und nicht nach der arbeit nach hause gehen muss. jedes jahr habe ich viele pläne für diese zeit. und jedes jahr bringe ich ihn und seinen koffer runter zum auto und schaffe es auf dem rückweg nicht einmal bis zum lift ohne zu heulen. während der liftfahrt hinauf in den vierten stock, kommt immer dieses gefühl, dieser gedanke - "so wäre es, wenn er nicht da wäre". und in der sekunde fühle ich mich so leer und traurig, ein gefühl, als wäre alle liebe aus meinem leben verschwunden. heute war es wieder soweit.

ich hatte zwei stunden, bevor littleguy abgeholt werden sollte, ein paarmal versucht m. zu erreichen. während ich auf der strasse stand und meinen sohn an meine mutter aushändigte, wusste ich, dass m. jetzt anruft. zurück in meiner wohnung sah ich, dass ich recht hatte und rief zurück. und zum glück machte er kehrt und traf sich noch mit mir. in seinem wahn hat er nicht die blasseste ahnung, wie sehr er mich heute gerettet hat. weil er da war und weil er mich zum lachen brachte. zwar unbeabsichtigt, aber dennoch sehr. wer keinen m. hat, ist arm echt dran.
ferromonte meinte am 28. Jul, 00:25:
kann ich dir sehr
nachfühlen. bei mir ist es ja umgekehrt, ich seh pauli nur insgesamt 4-5 wochen im jahr, und wenn er wieder geht hab ich zwei tage lang die amputationskrise. da bin ich dann nicht ansprechbar ... und will auch niemanden sehen.
es ist nur der moment der trennung, der abschied. 
miss.understood antwortete am 28. Jul, 00:38:
und die halbe stunde davor.
es passiert mir immer wieder, dass mir leute irgendwann eine rede dazu halten, wie sehr sie mich dafür bewundern, wie ich da ganz alleine ein kind gross ziehe. ich bin jetzt 27 und littleguy ist 10, ich habe ihn also sehr früh bekommen. ich sag das dazu, weil es auch immer part dieser rede ist. meistens erzählen einem das leute - nein, eigentlich immer - die selbst keine kinder haben. ich will das, was sie mir sagen, gar nicht schmällern. aber ich sitze dann einfach immer da und denke: "leute, ihr seht das ganz falsch. ich mache nur das, was eltern halt so tun. aber in wahrheit bekomme ich von ihm so viel mehr zurück, als ich ihm gebe. ihr braucht mir nicht zu sagen, wie sehr ihr mich in dieser sache bewundert, denn eigentlich mache ich nur mit. all das schöne, all das positive kommt von ihm. nicht ich bin der held, er ist es."
gesagt habe ich das noch nie. ich höre mir einfach an, was die leute zu sagen habe, bedanke mich und hol mir einen drink.

letztes jahr fuhr littleguy mit einem freund zwei wochen auf ein ferienlager. dieser freund schlief in der nacht vor der abreise bei uns. die jungs spielten am abend nintendo und ich sass am balkon und weinte ganz still vor mich hin.

wenn ich mich heute ansehe, bin ich stolz auf mich. ich denke, ich bin eine smarte frau, die ungefähr weiss was sie will oder auch, was sie nicht will und ihr leben eigentlich ganz gut im griff hat. ich weiss wer ich bin und was ich bin und ich kann mich gut leiden. aber in wahrheit ist er wohl der grund, warum ich bin wie ich bin.
denn er wirft mich einfach jeden tag aufs neue um. 
ferromonte antwortete am 28. Jul, 00:56:
das mit dem "mitmachen"
seh ich auch so: man macht einfach alles mit, verhindert ein paar irre dinge, kramt seine eigene kindheit aus der tasche und es ist gut ... aber man verschmilzt auch so mit diesem kleinen menschen, daß man seine abwesenheit kaum erträgt.
bei uns heult auch meistens einer, entweder er oder ich. dann muß der coolere immer den anderen trösten, selbst wenn er nicht an das glaubt, was er sagt.
es ist ein solch schlimmer verlust, das kind nicht bei sich zu haben, daß ich schon seit vielen jahren kaum wirklich tief drüber nachdenke, weil ich sonst einem so tiefen schmerz ausgesetzt bin, daß ich wirklich nur noch heule: stell dir vor, das kind wird größer, und jeder tag bringt was neues, und du kannst es sehen, und miterleben, mit all den kleinen schwierigkeiten, sicher, aber es ist einfach großartig. und die zeit vergeht so schnell, pauli ist schon 11, im august wird er 12. bald ist er kein kind mehr. und die zeit kommt nie wieder, es sei denn, ich werde nochmals vater, was ich mir gut vorstellen kann. (natürlich nur in einer richtig guten familie, die was aushält. und nicht vor schwierigkeiten davonrennt ...)
ich glaube daß du da sehr froh sein kannst, und auch sicher mit recht stolz. ich wäre es auch, wenn meiner immer da wäre. mein leben wäre ein vollkommen anderes. 
little_t meinte am 28. Jul, 10:08:
hmmm ...
geht ein a. auch???
ich hab so einen a. wie du einen m. hast und auch da ist dann das leben nicht mehr sooo schlimm wie es ohne a.'s und m.'s aussieht!

kopf hoch miss, dein littleguy hat sicher viel spass und wird beim wiedersehen mit dir vor uebermut sprudeln! 
miss.understood antwortete am 28. Jul, 11:51:
klar,
du kannst deinen m. auch a. nennen. das ist vollkommen in ordnung. 
little_t antwortete am 29. Jul, 11:14:
bestens!
*smile* 
 
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