ein paar leute in meiner umgebung sagen mir immer wieder, dass sie meine handhabung in sachen "freunde" sehr, wie soll ich sagen ?, streng finden. finde ich eigentlich nicht. ich finde, ich bin da sehr ehrlich. ich denke wirklich, dass wege sich manchmal trennen und nur, weil man sich einmal sehr gut verstanden hat, muss das nicht für immer so bleiben. das macht die gemeinsam verbrachte zeit nicht weniger gut oder schön - im gegenteil. ich denke, dass genau diese zeit darunter leidet, wenn man den kontakt aufrecht erhält, obwohl sich beide seiten in komplett unterschiedliche richtungen entwickelt haben und man sich - in wahrheit - nicht mehr viel zu sagen hat. oder wenn man merkt, dass das gesagt nicht mehr ankommt, man einfach keine gemeinsame sprache mehr findet. ich fühle mich dann wohler, wenn ich die nummer aus dem handy und die e-mail adresse aus den kontakten lösche. deshalb mache ich das dann auch.
dazu bin ich auch etwas wählerisch, was die aufnahme neuer mitglieder in meine bande betrifft. diese oberflächlichen freundschaften nerven mich. ich will nicht ständig auf diverse befindlichkeiten rücksicht nehmen müssen. ich will menschen um mich, die niemals beleidigt sind, wenn man ihnen die wahrheit sagt. ich will spinnen können, wenn mir danach ist und wissen, dass der andere weiss, dass ich natürlich weiss, wie unfair ich gerade bin und wahrscheinlich schon demnächst kommen werde um zu sagen: "ok, ich hab gesponnen, aber ich weiss natürlich, dass ich mich selbst eingetrickst habe - tut mir leid."
all das macht meine bande sehr exklusiv. das klingt vielleicht ganz nett, exklusiv heisst aber in wahrheit nichts anderes als: für ein essen mit meinen besten freunden reicht es vollkommen aus, einen tisch mit vier sesseln zu reservieren.
vor ein paar tagen liess ich mir das alles durch den kopf gehen. dabei ging es nicht um die frage: "macht es mir sorgen so wenige leute zu kennen, bei denen es mir wirklich etwas ausmachen würde, müsste ich den kontakt abbrechen?" sondern vielmehr "sollte ich mir sorgen machen, weil es mir keine sorgen macht so wenige freunde zu haben ?" ich dachte ein paar tage darüber nach und kam nicht recht zu einem schluss der sinn macht.
eines abends sass ich dann auf meinem balkon und weil es noch nicht ganz so warm war, wie ich es mir doch schon so sehr wünsche, hatte ich meinen süssen arsch in eine decke gewickelt. und als ich da so sass und mir die sterne und die lampen im hof ansah, während ich von der tonspur der super rtl cartoon serien beschallt wurde, dachte ich mir:
ich habe diesen unfassbar grandiosen kleinen kerl - einer meiner helden - an meiner seite. mehr noch, er ist meine familie. was auch immer ich tue, was auch immer ich sage - er glaubt an mich und liebt mich.
ich habe meinen besten freund, der doch wirklich versucht zeit zu haben und für mich da zu sein, wo er nur kann - und das, obwohl ich nicht müde werde ihm ein schlechtes gewissen zu machen, weil er nicht 24 stunden am tag für mich erreichbar ist und doch glatt die chuzpe besitzt, ein leben ausserhalb unserer freundschaft zu führen.
ich habe einen weiteren freund, den ich vielleicht seltener höre und ihm vielleicht auch nicht mehr jede kleinigkeit aus meinem leben berichte - aber wenn ich das bedürfnis hätte, meine sachen zu packen und für eine woche abzuhauen um kein wort reden, dann wäre er der mensch, zu dem ich fahren würdest. und er würde mir einfach beim nicht-reden zuhören.
ich habe eine freundin, die mir - so sehr ich es auch manchmal vielleicht nicht hören will - immer die wahrheit sagt. als ich letzten sommer eine grosse herzschmerzgeschichte am laufen hatte, es mir grottenschlecht ging und ich gut damit zu tun hatte, mich im selbstmitleid und auch im mitleid der anderen zu suhlen, da sass sie mir gegenüber, sah mir in die augen und sagte: "so gut es eine zeitlang ausgesehen hat und ich weiss, wie sehr du es wolltest - aber miss, er will dich nicht. vielleicht geht ihm jedesmal das herz auf, wenn er dich sieht, vielleicht gibt es tausend dinge, die er an dier mag - aber irgendwas gibt ihm das gefühl, dass du es nicht bist. er kann es vermutlich nicht begründen und dass muss er auch gar nicht. fakt ist: er will dich nicht." und so sehr ich sie in dem moment gehasst habe, so entgültig hat sie in dem moment mein herz erobert. denn sie hatte recht. das war zwar hart, aber die wahrheit. und mit dem anerkennen der wahrheit, lässt sich durchaus leben.
ich habe ein dutzend menschen um mich, bei denen ich mich hartnäckig weigere, sie zu meinem freundeskreis zu zählen, weil sie meine kollegen sind. ich mag sie alle - mehr oder weniger - gern. sie gehen mir unsagbar auf die nerven. sie haben alle einen schaden, sie machen mich krank, sie bringen mich zum lachen und wenn einer von ihnen weint, muss ich mitweinen und das hasse ich sowieso am allermeisten. wenn ich für ein geburtstagsgeschenk geld auslege und es danach einfordere, sagen sie "in meinem büro hängt meine jacke, da ist in der innentasche mein geld drin - nimm dir, was ich dir schulde." vielleicht ist das für viele selbstverständlich, ich habe auch noch nie einen freund bestohlen, aber diese geste bringt mich immer in verlegenheit. das ist eine vertrauensfrage und ICH weiss natürlich, dass man MIR vertrauen kann. aber woher wissen SIE es?? so kitschig es auch klingen mag, aber dieses so selbstverständlich und irgendwie einfach daherschlendernde vertrauen rührt mich. und ich habe recht damit, sie nicht als freunde anzusehen. denn wenn ich ihnen spontan einen namen geben müsste, wäre es - ohne zu überlegen: family.
wir essen manchmal alle zusammen zu mittag. dann kocht einer und zwei helfen und beim essen haben wir dann immer sehr viel spass. aber manchmal sitzen wir auch nur da und essen. dabei reden wir nicht, aber das ist nicht unangenehm oder peinlich. es ist einfach nur still. und so sehr ich es liebe mit ihnen zu lachen, so sehr weiss ich es zu schätzen, mit elf leuten an einem tisch zu sitzen und nicht reden zu müssen.
bei der gelegenheit sollte ich auch meinen chef erwähnen. mein erster eindruck war damals: "gelackter schnösel mit genagelten schuhen". er sieht verdammt gut aus, ist gut in seinem job, er ist gebildet und smart, hat gute manieren und ist in seinem leben einfach immer auf die butterseite gefallen. zudem ist er der erste mensch, der, wegen eines sehr dummen, sehr grossen und sehr berufenlich fehlers den ich machte, über ein halbes jahr lang echt sauer war. er hatte mächtig ärger bekommen und ich hätte nichts sagen oder tun können, um es wieder gut zu machen. natürlich wusste er, dass es mir leid tat - das änderte aber nicht daran, dass er böse und enttäuscht war. in dieser zeit stand er aber in jeder sekunde anderen gegenüber VOR, HINTER und NEBEN mir. ich weiss nicht, ob ich jemanden, von dem ich noch nicht weiss, ob ich ihn jemals wieder "mag", mit soviel überzeugung und kraft verteidigen könnte.
das alles sind nicht nur menschen, die ich liebe, sondern auch menschen, die mich immer wieder dazu bewegen, eine bessere miss sein zu wollen....
...dann nahm ich einen zug von meiner zigarette, blies den rauch in die luft und sagte mir: scheisse miss, in wahrheit müsstest du selbst für weniger dem leben jeden tag sagen "küss die hand, danke!"
dazu bin ich auch etwas wählerisch, was die aufnahme neuer mitglieder in meine bande betrifft. diese oberflächlichen freundschaften nerven mich. ich will nicht ständig auf diverse befindlichkeiten rücksicht nehmen müssen. ich will menschen um mich, die niemals beleidigt sind, wenn man ihnen die wahrheit sagt. ich will spinnen können, wenn mir danach ist und wissen, dass der andere weiss, dass ich natürlich weiss, wie unfair ich gerade bin und wahrscheinlich schon demnächst kommen werde um zu sagen: "ok, ich hab gesponnen, aber ich weiss natürlich, dass ich mich selbst eingetrickst habe - tut mir leid."
all das macht meine bande sehr exklusiv. das klingt vielleicht ganz nett, exklusiv heisst aber in wahrheit nichts anderes als: für ein essen mit meinen besten freunden reicht es vollkommen aus, einen tisch mit vier sesseln zu reservieren.
vor ein paar tagen liess ich mir das alles durch den kopf gehen. dabei ging es nicht um die frage: "macht es mir sorgen so wenige leute zu kennen, bei denen es mir wirklich etwas ausmachen würde, müsste ich den kontakt abbrechen?" sondern vielmehr "sollte ich mir sorgen machen, weil es mir keine sorgen macht so wenige freunde zu haben ?" ich dachte ein paar tage darüber nach und kam nicht recht zu einem schluss der sinn macht.
eines abends sass ich dann auf meinem balkon und weil es noch nicht ganz so warm war, wie ich es mir doch schon so sehr wünsche, hatte ich meinen süssen arsch in eine decke gewickelt. und als ich da so sass und mir die sterne und die lampen im hof ansah, während ich von der tonspur der super rtl cartoon serien beschallt wurde, dachte ich mir:
ich habe diesen unfassbar grandiosen kleinen kerl - einer meiner helden - an meiner seite. mehr noch, er ist meine familie. was auch immer ich tue, was auch immer ich sage - er glaubt an mich und liebt mich.
ich habe meinen besten freund, der doch wirklich versucht zeit zu haben und für mich da zu sein, wo er nur kann - und das, obwohl ich nicht müde werde ihm ein schlechtes gewissen zu machen, weil er nicht 24 stunden am tag für mich erreichbar ist und doch glatt die chuzpe besitzt, ein leben ausserhalb unserer freundschaft zu führen.
ich habe einen weiteren freund, den ich vielleicht seltener höre und ihm vielleicht auch nicht mehr jede kleinigkeit aus meinem leben berichte - aber wenn ich das bedürfnis hätte, meine sachen zu packen und für eine woche abzuhauen um kein wort reden, dann wäre er der mensch, zu dem ich fahren würdest. und er würde mir einfach beim nicht-reden zuhören.
ich habe eine freundin, die mir - so sehr ich es auch manchmal vielleicht nicht hören will - immer die wahrheit sagt. als ich letzten sommer eine grosse herzschmerzgeschichte am laufen hatte, es mir grottenschlecht ging und ich gut damit zu tun hatte, mich im selbstmitleid und auch im mitleid der anderen zu suhlen, da sass sie mir gegenüber, sah mir in die augen und sagte: "so gut es eine zeitlang ausgesehen hat und ich weiss, wie sehr du es wolltest - aber miss, er will dich nicht. vielleicht geht ihm jedesmal das herz auf, wenn er dich sieht, vielleicht gibt es tausend dinge, die er an dier mag - aber irgendwas gibt ihm das gefühl, dass du es nicht bist. er kann es vermutlich nicht begründen und dass muss er auch gar nicht. fakt ist: er will dich nicht." und so sehr ich sie in dem moment gehasst habe, so entgültig hat sie in dem moment mein herz erobert. denn sie hatte recht. das war zwar hart, aber die wahrheit. und mit dem anerkennen der wahrheit, lässt sich durchaus leben.
ich habe ein dutzend menschen um mich, bei denen ich mich hartnäckig weigere, sie zu meinem freundeskreis zu zählen, weil sie meine kollegen sind. ich mag sie alle - mehr oder weniger - gern. sie gehen mir unsagbar auf die nerven. sie haben alle einen schaden, sie machen mich krank, sie bringen mich zum lachen und wenn einer von ihnen weint, muss ich mitweinen und das hasse ich sowieso am allermeisten. wenn ich für ein geburtstagsgeschenk geld auslege und es danach einfordere, sagen sie "in meinem büro hängt meine jacke, da ist in der innentasche mein geld drin - nimm dir, was ich dir schulde." vielleicht ist das für viele selbstverständlich, ich habe auch noch nie einen freund bestohlen, aber diese geste bringt mich immer in verlegenheit. das ist eine vertrauensfrage und ICH weiss natürlich, dass man MIR vertrauen kann. aber woher wissen SIE es?? so kitschig es auch klingen mag, aber dieses so selbstverständlich und irgendwie einfach daherschlendernde vertrauen rührt mich. und ich habe recht damit, sie nicht als freunde anzusehen. denn wenn ich ihnen spontan einen namen geben müsste, wäre es - ohne zu überlegen: family.
wir essen manchmal alle zusammen zu mittag. dann kocht einer und zwei helfen und beim essen haben wir dann immer sehr viel spass. aber manchmal sitzen wir auch nur da und essen. dabei reden wir nicht, aber das ist nicht unangenehm oder peinlich. es ist einfach nur still. und so sehr ich es liebe mit ihnen zu lachen, so sehr weiss ich es zu schätzen, mit elf leuten an einem tisch zu sitzen und nicht reden zu müssen.
bei der gelegenheit sollte ich auch meinen chef erwähnen. mein erster eindruck war damals: "gelackter schnösel mit genagelten schuhen". er sieht verdammt gut aus, ist gut in seinem job, er ist gebildet und smart, hat gute manieren und ist in seinem leben einfach immer auf die butterseite gefallen. zudem ist er der erste mensch, der, wegen eines sehr dummen, sehr grossen und sehr berufenlich fehlers den ich machte, über ein halbes jahr lang echt sauer war. er hatte mächtig ärger bekommen und ich hätte nichts sagen oder tun können, um es wieder gut zu machen. natürlich wusste er, dass es mir leid tat - das änderte aber nicht daran, dass er böse und enttäuscht war. in dieser zeit stand er aber in jeder sekunde anderen gegenüber VOR, HINTER und NEBEN mir. ich weiss nicht, ob ich jemanden, von dem ich noch nicht weiss, ob ich ihn jemals wieder "mag", mit soviel überzeugung und kraft verteidigen könnte.
das alles sind nicht nur menschen, die ich liebe, sondern auch menschen, die mich immer wieder dazu bewegen, eine bessere miss sein zu wollen....
...dann nahm ich einen zug von meiner zigarette, blies den rauch in die luft und sagte mir: scheisse miss, in wahrheit müsstest du selbst für weniger dem leben jeden tag sagen "küss die hand, danke!"
29. März 2003, Rubrik: something about me
Zorra meinte am 29. Mär, 09:38:
Sehr schön geschrieben, miss!
Auch ich habe nicht tausende von Freunden. Nur eine Handvoll, aber die möchte ich nicht missen.
knutschflower meinte am 29. Mär, 23:30:
genau
solche Worte hab ich jetzt gebraucht. Ich weiß, dass sich in den nächsten Tagen einige von meiner Familie, aber bes. von meiner sister abwenden werden, einfach weil sie nicht verstehen, warum sie etw. getan hat.
Andere wieder werden uns einfach helfen wo sie können - viell. auch nur dadurch, dass sie einfach für meine sister da sind. Aber genau DAS ist das, was wirklich zählt.
U. dein Artikel hat mich darin bestärkt für jene Menschen, die wirkl. für uns da sind, dankbar zu sein u. die anderen einfach gehen zu lassen. Schön, dass wir zumindest einige solch wunderbaren Menschen kennen!