im sommer bekam ich mit, dass eine freundin von mir eine affäre hatte. ich hielt sie damals für sehr dumm, aber ich wusste auch, dass keine böswillige absicht ihrerseits dahinter steckte. sie hatte sich verrannt, einfach verrannt. wann genau sie sich verrannt hat, ist eine streitfrage. sie traf in einem schwachen moment die falsche entscheidung und dachte, sie könnte das alles noch irgendwie auf die reihe kriegen. sie dachte bis zuletzt, dass sie es schaffen kann.
seit wochenende ist schluss. schluss mit ihrem langjährigen freund. ich sage ihr schon seit längerem, dass ich das für die fairste entscheidung halte. und das ist sie auch - die fairste entscheidung.
und auch die traurigste.
ich hab die basis ihrer beziehung nie richtig verstanden, aber das musste ich ja auch nicht. ich weiss, dass sie ihre gefühle nur schwer nach aussen dringen lässt. ich weiss, dass sie mich - als freundin und kollegin - wahnsinnig macht. regelmässig und wirklich handfest. gleichzeitig macht sie aber auch dinge, für die man sie einfach gern haben muss.
selten jedoch habe ich jemanden gesehen, der seine verliebtheit so offensichtlich vor sich hertrug, wie ihr freund das machte. wenn er sie ansah, war es für den sichtbar, wie sehr er sie liebt. es war kein vergöttern und er war ihr auch nicht verfallen. er liebte sie einfach nur. so wie sie ist.
ganz offensichtlich ist liebe allein manchmal einfach nicht genug. und das ist ein gedanke, der mich gerade umhaut. ein gefühl, das mich ehrlich traurig macht.
ich würde so gerne ein paar - nur ein einziges paar - kennen, das einfach glücklich ist, nett und fair und humorvoll miteinander umgeht. sie liebt, auf eine alltäglich-vernünftige weise. zwei menschen, die man ansieht und weiss, wie gut sich sich gegenseitig tun, ohne dass sie sich ständig an den händen halten und sich mit "ich liebe dich" verabschieden müssen, wenn einer nur eben zur toilette geht.
früher, ist noch gar nicht so lange her, dachte ich, ich kenne zwei paare, deren beziehung ich verstehen kann. aber das war ein irrtum.
eine freundin meinte vor kurzem, dass sie niemanden kennt, der gefühlsdinge so sieht wie ich. und ich frage mich ehrlich: warum sind die leute alle bloss so anders ?
seit wochenende ist schluss. schluss mit ihrem langjährigen freund. ich sage ihr schon seit längerem, dass ich das für die fairste entscheidung halte. und das ist sie auch - die fairste entscheidung.
und auch die traurigste.
ich hab die basis ihrer beziehung nie richtig verstanden, aber das musste ich ja auch nicht. ich weiss, dass sie ihre gefühle nur schwer nach aussen dringen lässt. ich weiss, dass sie mich - als freundin und kollegin - wahnsinnig macht. regelmässig und wirklich handfest. gleichzeitig macht sie aber auch dinge, für die man sie einfach gern haben muss.
selten jedoch habe ich jemanden gesehen, der seine verliebtheit so offensichtlich vor sich hertrug, wie ihr freund das machte. wenn er sie ansah, war es für den sichtbar, wie sehr er sie liebt. es war kein vergöttern und er war ihr auch nicht verfallen. er liebte sie einfach nur. so wie sie ist.
ganz offensichtlich ist liebe allein manchmal einfach nicht genug. und das ist ein gedanke, der mich gerade umhaut. ein gefühl, das mich ehrlich traurig macht.
ich würde so gerne ein paar - nur ein einziges paar - kennen, das einfach glücklich ist, nett und fair und humorvoll miteinander umgeht. sie liebt, auf eine alltäglich-vernünftige weise. zwei menschen, die man ansieht und weiss, wie gut sich sich gegenseitig tun, ohne dass sie sich ständig an den händen halten und sich mit "ich liebe dich" verabschieden müssen, wenn einer nur eben zur toilette geht.
früher, ist noch gar nicht so lange her, dachte ich, ich kenne zwei paare, deren beziehung ich verstehen kann. aber das war ein irrtum.
eine freundin meinte vor kurzem, dass sie niemanden kennt, der gefühlsdinge so sieht wie ich. und ich frage mich ehrlich: warum sind die leute alle bloss so anders ?
15. Dezember 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
eria meinte am 15. Dez, 21:59:
Meine Eltern sind so ein Paar. Sie gehen bewusst mit ihrer Liebe und ihren Gefühlen um. Leichter haben sie es mir dadurch auch nicht gemacht... aber ich weiss, dass es ein gemeinsames Leben mit gemeinsamen lieben, achten, wachsen geben kann.wie siehst du gefühlsdinge?
miss.understood antwortete am 15. Dez, 22:10:
ich würde
sagen, ich sehe sie .... gefühlsorientiert. keine ahnung, ich glaube halt einfach an die liebe. trotzdem und immer noch. ich finde auch nicht, dass ich es irgendwie seltsam sehe - aber ich komme halt immer wieder bei gesprächen drauf, dass die leute nicht ganz nachvollziehen können, warum ich was so mache, wie ich es mache. dafür verstehe ich aber die vorgangsweise anderer auch oft nicht.
ich denke, dass es sich die leute oft zu schwer machen, kleinigkeiten überbewerten und teilweise auch aus den falschen gründen zusammen sind.
und ich denke, dass die menschen sich oft eine beziehung einlassen und dann versuchen, den anderen in eine form zu pressen und zu ihrem "wunschpartner" zu erziehen.
Zorra antwortete am 15. Dez, 22:12:
Anpassen
müssen sich beide. Jedenfalls ein bisschen. Aber wenn man liebt, macht man das gerne. Denke ich.
eria antwortete am 15. Dez, 22:19:
@zorra... ich glaub auch, dass das ganz intuitiv passiert. @miss... das ist ja eh eine gute sicht des gemeinsamen miteinander.
ich bin derzeit sicher nicht das paradebeispiel für eine "funktionierende" beziehungsführerin... aber das ist das leben und ich glaub auch an die liebe die ein leben lang hält... und jemanden ändern zu wollen find ich
umleitung meinte am 15. Dez, 23:34:
die liebe genuegt nie
:-/
smi meinte am 16. Dez, 00:01:
jetzt ist es passiert
wahnsinn.obwohl ich kein näheres verhältnis zu oben geschildertem habe kann ich das gefühl erahnen. vor allem sein gefühl scheint mir irgendwie näher zu sein, obwohl das natürlich alles quatsch ist. in wirklichkeit kann ich das gefühl nachvollziehen das du beschrieben hast. der schmerz, dass auch die liebe manchmal nicht ausreicht. und die sehnsucht nach einer beziehung die sich mit zwei einfachen worten beschreiben lässt: wirklich gut.
Jackie meinte am 16. Dez, 00:37:
Manchmal
schätzt man das was man hat zuwenig. Vielleicht weil es Alltag geworden ist? Vielleicht weil man eine Krise hat und ausbrechen will? Vielleicht weil es nicht so ist, wie es nach aussen scheint?Dein Wunsch - nur ein einziges Paar zu kennen - verstehe ich sehr gut. Es wäre dann irgendwie, als ob das was einem aus den Märchen, von den Medien, und Boulevardblättern vorgegaukelt wird, Tatsache werden könnte.
Was heisst hier "werden könnte?" Vielleicht ist es Wirklichkeit und wir sind nur zu wenig tolerant und zu sehr mit uns selber beschäftigt, um es wahrnehmen zu können.
neu-rath meinte am 16. Dez, 01:12:
schön
wie du sie siehst, die gefühlsdinge.
schreibstyl meinte am 16. Dez, 08:34:
sehr
gefühlvoller gedankengang !ich denke, in der heutigen zeit - wo stress und leistungsdruck unseren alltag bestimmten - ist es schwierig eine liebe zu führen, die einzigartig ist.
die menschen früher, wo die rollen - und ich sage das jetzt bewusst - noch so verteilt waren, wie zu anbeginn unseres menschseins, da war es einfacher. da war der konkurenzkampf nicht da. da waren die rollen klar verteilt. was aber nicht heißen soll, das die frau nur das heimchen am herd war und für die kinder zuständig. das hat sich mit beginn der zivilisation immer mehr dahin entwickelt, aber bei den natürvölkern sieht man noch ganz deutlich die grundstruktur und die sind - so denke ich - glücklicher, als wir es sind.
ich würde jetzt nicht im urwald bei irgendwelchen indios leben wollen - das mit sicherheit nicht - , aber ich würde gerne etwas von ihrer denkensart übernehmen können. dann würde es auch mir - mit verlaub - besser gehen.
[ auf der anderen seite, mir bzw. uns geht es recht gut, auch wenn das hier nicht so rübergekommen sein sollte .... ]
Esorees meinte am 16. Dez, 09:52:
Es ist schwer daran zu glauben...
... aber ich glaube daran. Meine Eltern sind für mich ein gutes "Vorbild" in dieser Sache. Ich sehe, dass es die Liebe fürs Leben tatsächlich gibt. Auch für mich gibt es irgendwo da draußen jemanden, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen kann. Vielleicht kenn ich ihn ja schon, wer weiß...
miss.understood antwortete am 16. Dez, 10:04:
esorees,
ich sag dir was. ich nixblicker hab ja extrem lang gebraucht, um es zu verstehen und bin erst in der letzten zeit darauf gekommen. ich bin ein klassisches scheidungskind. man nimmt ja immer sehr viel das mit, was man von zu hause kennt. und von zu hause kenne ich einen mann, der seine frau und seine kleine tochter im stich lässt, lieber seinen spass hat und um die häuser zieht. und sich in eine andere frau verliebt.
das ist ihm nicht zum vorwurft zu machen, denn mit dieser frau ist er heute noch zusammen. und das ganze ist über zwanzig jahre her. man kann sich halt nicht aussuchen, in wen man sich verliebt.
es gibt ja auch diese theorie, dass frauen immer wieder auf männer zugreifen, die ihrem vater ähnlich sind. und was mich betrifft, habe ich mir bisher die grösste mühe gegeben, diese theorie zu bestätigen. bisher hatte ich immer männer an meiner seite, denen nicht weiter zu trauen war, als ich sie werfen konnte.
die schlechten erfahrungen nicht auf eine bestimme person zu projezieren ist ziemlich schwierig, es ist knochenarbeit. man muss sich selbst pausenlos daran erinnern, dass man menschen die chance geben muss, ihre eigenen fehler zu machen.
wissen deine eltern, dass sie dir da etwas sehr grossartiges mitgegeben haben ?
Esorees antwortete am 16. Dez, 10:41:
...
Ich verstehe dich vollkommen. Und ich denke auch, dass das spätere Leben sehr stark von dem abhängt, was man von den Eltern mitbekommt. Meine Eltern wissen, dass sie mir etwas sehr großartiges mitgegeben haben, denn das hab ich Ihnen erstens bei Ihrer Silberhochzeit vor 2 Jahren deutlich gemacht und auch so schon oft genug erwähnt, dass ich es später auch so schaffen will wie sie, denn meiner Meinung nach haben sie echt alles toll gemacht. Sei es jetzt Erziehung, der Umgang miteinander oder was weiß ich,...
Schade, dass du nicht so eine tolle Voraussetzung hast, aber ich denke, du weißt trotzdem genau, was du willst. Du willst es eben nicht so machen wie dein Papa bzw. einen Partner finden, der sich dann nicht verabschiedet. Ich bin davon überzeugt, dass du das schaffst.
Und nur weil meine Eltern ein tolles Vorbild sind, heißt es ja nicht - was ich aber nicht hoffe - dass ich mein Leben auch so gut meistern werde.
Hm... Ob man sich wirklich immer einen Partner sucht, der dem eigenen Vater sehr ähnlich ist?? Kann ich von meiner Seite her nicht sagen. Bis jetzt hab ich den jedenfalls noch nicht gefunden, weil er eben genau der eine sein soll, der immer da ist.
So far,
Grüße,
Esorees
gluecklich meinte am 16. Dez, 14:28:
ein mensch
an dem mir immer noch sehr viel liegt hat mal gemeint: "es ist nicht so wichtig geliebt zu werden, sondern zu lieben." ich hab das lange nicht verstanden - geliebt zu werden ist doch das beste überhaupt. dachte ich. es ist in wahrheit nichts trauriger, als geliebt zu werden & den anderen nicht zu lieben. obwohl man es will. man schätzt ihn, ist gern mit ihm zusammen, lacht gemeinsam, bewundert ihn, mag ihn. aber lieben kann man nur sich selbst. lieben ist gar nicht so einfach & lernen kann man es wahrscheinlich auch nicht. & die sache mit der zufriedenheit wär da auch noch. ich kann nur von mir sprechen, aber ich bin nie zufrieden. ich denke immer, das es doch noch was geben muss das perfekter ist. verdammter hang zum perfektionismus! wenn sich der doch nur in einem putzfimmel äussern würde.
meine eltern sind auch seit knapp 30 jahren zusammen. ich bin kein scheidungskind. & trotzdem zweifel ich manchmal dran, ob ich tatsächlich ernsthaft beziehungsfähig bin.
eisenblüte meinte am 16. Dez, 15:47:
Das ist wohl ein ganz groses Problem
Die Menschen in den Belangen der Begegnung und Liebe sind heute meiner Meinung nach deshalb anders und z.T. schwer zu verstehen, da in ihren Köpfen die sogenannte "Wirklichkeit" = ihre von ihnen so interpretierte Wirklichkeit, aus anderen Bildern entstanden ist. In diesem Sinn werden wir uns wohl auch damit abfinden müssen, dass unsere Kidds, wenn sie in einer familienfernen Welt aufwachsen, noch bei weitem fremdere Ansichten und Handlungen setzen werden. Aber zurück zu Deiner Frage. Unsere jeweilige "Wirklichkeit" entsteht doch in unseren Köpfen, denn alles , was wir im Laufe unseres Lebens von Kindheit an mit unseren Sinnen aufgenommen haben, hat sich in Bilder verwandelt, mit deren Hilfe wir Menschen versuchen die Wirklichkeit der Welt und auch des Lebens zu erklären. Die jeweils so geschaffene Wirklichkeit stimmt oft mit der von anderen geschaffenen nicht überein. Diese schmerzliche Tatsache ergibt nicht nur in der Liebe sondern in vielen anderen Belangen zwischen Menschen, zwischen Staaten, zwischen Kulturen und Religionen ständig Schwierigkeiten. Dabei sind "Einbahndenken" und Fanatismus noch zusätzliche unnötige Würze dieses Dramas.Die Botschaft der langen Partnerschaft meiner Eltern sagt mir, dass der lebenslange Versuch , diese Bilder in einer rücksichtsvollen und existenzwürdigen Harmonie einander anzupassen (nicht anzugleichen!) das schönste Bild für die Kunst der Liebe ist.Vielleicht mag es Dir auch zum Trost gereichen, dass die Liebe ganz einfach auch deshalb eine Kunst ist, da sie als Gewohnheit Millionen Male ausgeführt wird, unvollendet bleibt, immer wieder noch einmal gemacht, versucht wird.Vielleicht muss man das Unmögliche so lange versuchen, bis es selbstverständlich geworden ist.
Auch meine eigene Liebe ist unvollendet geblieben, nachdem ich meinen Lebenspartner vor einigen Jahren durch einen Unfall verloren habe......