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mein hoch und mein tief

vor einem halben jahr hätte ich noch darüber gelacht, aber seit ein paar wochen freue ich mich richtig darauf, demnächst 30 jahre alt zu werden. einmal freu ich mich, weil ich im letzten jahr, da ist jedes leugnen zwecklos, schon richtig gross geworden bin. inzwischen bin ich fast ganz erwachsen, komme vor lauter arbeit fast nie zum bloggen, zahle hin und wieder eine rechnung pünktlich, kenne inzwischen viele leute, die mich sietzen, nur zum elternabend geh ich immer noch nicht. der findet aber auch immer parallel zu hip-hop konzerten statt, es liegt also nicht an mir.
und wenn man inzwischen die meiste zeit damit verbringt, das leben eines erwachsenen zu führen, kann man sich altersmässig auch anpassen und die dreissiger kommen mir insofern sehr entgegen.

normalerweise feiere ich meine geburtstage nicht wirklich und schmeisse auch nie partys, aber diesmal dann doch. meine zwei chefs feiern zeitgleich und so haben wir uns zusammengetan, für die finanziellen möglichkeiten bedeutet sowas eine viagraartige wirkung. ursprünglich dachte ich, dass man an seinem dreissigsten geburtstag einfach nicht um eine party herum kommt, aber inzwischen freue ich mich sehr darauf. musik, drinks und alle meine freunde auf einem haufen. und an dem abend bin ich auch noch gar nicht erwachsen, weil ich da noch 29 bin.

an meinem tatsächlich geburtstag liege ich nämlich in mexico am strand, trinke schon wieder cocktail und um es mit den worten meiner freundin p. zu sagen: "we're looking forward to be pampered".

nebenbei wurde mir kürzlich schlagartig vor augen geführt, dass nicht einmal eine ganze dose lush's "whip stick" die lippen so weich und geschmeidig macht, wie ein bisschen - oder auch ausgiebig - schmusen. was wiederum ein guter grund ist, aus dem urlaub auch wieder ins kalte und schneefreundliche wien zurück zu kommen.

2005 war kein schlechtes jahr, absolut nicht. 2006 jedoch legt einen phänomenalen start hin.

noch viel phänomenaler allerdings ist, wie sich all das anfühlt. nämlich innen drin, im bauch und in der brust und im kopf. es fühlt sich an, als könnte man lkws locker grinsend mit einer hand zur seite heben und es fühlt sich an, als wäre es vollkommen egal, was morgen oder heute abend oder in zwanzig minuten passiert. und es ist auch egal, solange man im hinterkopf behält, dass grundsätzlich simple dinge dieses gefühl auslösen können.

gestern rief mich mein chef in sein büro, weil ich abermals böse und schlecht war. ich wusste das und ich ging in sein büro, setzte mich hin und sah ihn an. er sah mich an, sah in meine augen, sah mein lächeln, seuftze und sagte: "ach miss, was soll ich dir sagen ?" und ich sagte: "ich weiss, du hast anlass zum schimpfen und du bist damit im recht und du kannst das auch tun, ich habe es verdient. ich meine das wirklich nicht verarschend, aber wenn du schimpfst, dann besser erst am freitag oder montag, weil heute, ganz ehrlich ... dringt es einfach nicht bis zu mir durch." er schüttelte den kopf, sagte: "was soll ich mit dir bloss machen ?", aber auf so schwierige fragen weiss ich auch keine antwort.



meine beiträge beginnen meistens mit dem wort "ich" und wenn nicht "ich", dann "vor kurzem habe ich..." ist inzwischen tradition geworden, also behalte ich das bei.

ich habe wiedermal eine wette gegen meinen chef laufen. diesmal geht es um herr der ringe und darum, was mit sam nach dem ende des dritten teiles passiert ist.

das schöne am wetten ist ja immer die stichelei, bevor einer beweisen kann, dass er recht hat. das funktioniert am besten mit menschen die freude haben am quälen anderer, die sarkastisch sind und böse. mein chef ist also ein kongenialer partner fürs wetten.

ich durfte den einsatz aussuchen und der verlierer darf eine arbeitswoche lang - also von montag bis freitag - nicht rauchen. das beweist, dass ich böse und schlecht bin. i'm evil. ich hab mir den best villain of vienna award verdient. weil ich nämlich sehr wohl eine woche ohne nikotin ertrage, aber er wird unleidlich, wenn er nicht rauchen darf. er wird mürrisch, grantig, böse und ist schlichtweg kaum ertragbar. natürlich quält es ihn, wenn er nicht rauchen darf. das eigentlich geniale ist aber, dass ich mir aussuchen kann, wann nicht geraucht wird und ich werde selbstverständlich eine woche wählen, in der er nicht so oft bei uns ist, sondern seine zeit hauptsächlich im anderen büro verbringt. so wird er gequält und zusätzlich müssen noch ein dutzend andere leiden.

meine kollegen hoffen alle, dass ich verliere und ich grinse vor mich hin, platze schier aus vorfreude.

im grunde meines herzens und auch fast die meiste zeit über bin ich eine wirklich nette person. aber in mir schlummert die dunkle seite der macht. ich habe unfassbar viel spass daran, mir böse kleine dinge auszudenken. schade eigentlich, dass sich damit kein geld verdienen lässt.



im endeffekt geht es selten darum das zu bekommen, was man will oder auch vielleicht will. letztendlich ist schon alles viel besser, wenn endlich mal klarheit herrscht. manchmal sagen einem andere bescheid, manchmal kommt die klarheit aber auch von einem selbst. da kann man vorher grübeln soviel man will, die wahrheit kommt irgendwann von ganz allein daher. und tut dann so, als wäre sie ohnehin schon immer da gewesen.

war sie vermutlich auch. man muss bloss mal kurz den standpunkt wechseln, dann kann man sie auch sehen.

ideal ist natürlich, wenn auch noch die sonne draufscheint. dann ist sie nämlich kaum mehr zu übersehen.

halten wir also fest, was wir doch schon die ganze zeit gewusst haben: die liebe ist nur die liebe. alles ist gut und wird immer besser. was nicht geht, geht nicht und was sich nicht richtig anfühlt, ist vermutlich falsch. da kann man dann gerne eine weile trübsal blasen, aber irgendwann ist dann auch wieder gut.

wichtig ist bloss, dass man sich selbst an der hand nimmt und nicht mehr los lässt.

m. sagt, meine ewigen drei themen wären: musik, männer und zigaretten. so lege ich jetzt also mary j. blige in einem cd player, singe mit ihr "willing & waiting", zünde mir eine zigarette an und schau mal, wer mir dazu einfällt.



"geh wohin dein herz dich trägt." ein satz, der wunderbar auf bücher und filmplakate passt. jenseits von literatur und hollywood gibt es aber noch diesen graubereich, in dem man sich auch fragen muss, was langfristig sinn und glücklich macht und auch, wo der egoismus tolle partys feiert und man mehr auf sich selbst achtet und nicht mehr auf den anderen. wenn man sich eine weile in diesem graubereich aufhält, dann trifft man entscheidungen, die sich absolut richtig anfühlen und dennoch erfordert es enorm viel kraft, diese entscheidung auch zu leben und durch den alltag zu tragen.

das ist das erste mal, dass ich jemanden einen schlusspunkt in die hand drücke und mir die traurigkeit darüber schön regelmässig hammerhart ins gesicht schlägt. eine komplett neue variante. don't it always seem to go, that you don't know what you want til you're gone.

ich stehe mir, in altbekannter weise, ganz grandio selbst im weg. aber solange ich mir selbst im weg stehe, kann ich niemand anderen dazu einladen, mich zu begleiten. das wäre unfair. das wäre hochgradig nicht in ordnung.

er sagt: "fahrende züge kann man nicht aufhalten. und ich, ich bin ein bahnhof."

dann bin ich wohl ein zug ohnen fahrer und ohne passagiere, der noch dazu nicht weiss, wohin er fährt.

wie fein war die zeit, in der männer gerade keine grosse rolle spielten und wenn doch, dann waren sie weit weg oder gerade unerreichbar und stellten somit auch keine gefahr da. auf welchem verdammten gleis fährt der zug dorthin zurück ?



an tagen wie heute macht man auf dem heimweg eine umweg und kauft irgendwas einweg-iges. cds zum beispiel. aber ich hab in den letzten zehn tagen schon acht cds gekauft ... als eine weitere bieten sich dann nur die stones mit "i can get no satisfaction" an. ausserdem hat die richtig guten cds ohnehin dieser eine fabelhafte kerl, warum also irgendeinen abklatsch kaufen ?

auch sehr gut für die nerven sind schuhe. heute wäre so ein tag zum schuhe kaufen. irgendwas hohes und hübsches, mit riemchen. aber wenn man die nicht gleich am nächsten tag anziehen kann, ist die ganze aktion schon vorweg spassbefreit. bei schnee und wind und kälte und winter, was kauft man da ? dicke socken ??

bleibt wiedermal nur das standard programm: ein heisses bad, viel schaum, alibi buch neben der wanne und die isley brothers im cd player. dreimal "groove with you" und schon ist alles wieder einen hauch besser.



ein simples "hey, was geht bei dir?" telefongespräch, das ganz plötzlich ausartet in ein gespräch mit zugeständnissen, mit denen man nicht gerechnet hatte und die einem gleichzeitig auch kein stück weiter bringen.

ein gespräch, in dem mensch am anderen ende der verbindung gar nicht erst abwartet, was du eigentlich denkst und willst, sondern einfach so tut, als wüsste er bescheid und damit auch noch goldrichtig liegt.

eines von der art, die dir nachträglich noch unter die haut gehen.

ein spätnachmittag, von dem du nicht weisst, ob du ihn nun unter "likes" oder "dislikes" beschreiben sollst und keine ahnung hast, ob das nun ein "hoch" oder ein "tief" war und die eigentliche frage lautet: "wie kann eine sache denn bitteschön beides gleichzeitig sein - ein hoch und ein tief ??"

vielleicht ist es an der zeit mir einzugestehen, dass mir nicht nur das gespräch unter die haut geht und mir zu überlegen, ob das nicht vielleicht der dümmste kluge mensch auf der welt auch macht. aber vielleicht bin ich das auch selbst. vielleicht bin in wahrheit ich der dümmste kluge mensch auf der welt.



vor einiger zeit sass ich bei meiner therapeutin und berichtete, dass ich keine ahnung habe, wie beziehungen funktionieren. ich hatte zwar welche, aber erstens liefen die nicht wirklich optimal und zweitens sing ich ja auch immer und überall mit und kanns aber trotzdem nicht. sie sagte damals, ich bräuchte mir keine sorgen zu machen, denn: die meisten anderen wissen es auch nicht und tun nur so.

ich hab mich damit also abgefunden und beschlossen, wenns akut wird weiss ich ersten, wo ich hilfe kriege und zweitens, weiss ich ja jetzt vorher schon, dass ich keine ahnung davon habe. und drittens führt man eine beziehung ja auch nicht allein.

immerhin bin ich seitdem ehrlich genug, allen, die sich bei mir beziehungstipps holen wollen zu sagen: "wieso fragst du mich ? ich hab da doch echt keine ahnung von."

heute vormittag stellte ich fest, was ich die ganzen letzten wochen schon vermute: ich weiss nicht nur nicht, wie man eine beziehung führt, nein. ich weiss noch nicht mal, wie man datet und ich weiss auch nicht, wie sich grosse menschen in der erwachsenen welt so anpirschen. ich hab wirklich keinen tau. bisher war das auch nie nötig. ich lernte meine freunde immer bei der arbeit kennen oder durch freunde. die dinge nahmen immer ihren lauf, bevor ich zu intensiv darüber nachdachte. vermutlich war das auch schon der grösste fehler überhaupt.

heute also denke ich vorher nach, sehr viel sogar. so viel sogar, dass ich darüber hinaus komplett vergessen habe, dass ich nicht weiss, was man bei einem date so macht. ein bisschen ein gefühl, als würde man sich ein schwarzes porsche cabriot ausborgen, sich sexy anziehen, bei schönem wetter hinter dem steuer platz nehmen um da dann draufzukommen, dass man weder einen führerschein hat, noch auch nur den hauch einer ahnung, wie man ein auto fährt.

vermutlich sind dates weniger gefährlich als autofahren. und noch vermutlicher wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben als zu improvisieren.



geduld ist absolut meine stärke nicht. aber ich fange so langsam an zu verstehen, dass es sich manchmal - nicht immer, aber doch hin und wieder - wirklich auszahlt, sich selbst ein wenig in geduld zu üben. in der zwischenzeit kann ja auch viel passieren. ups and downs (zeiten), uppers and downers (männer), gute zeiten, schlechte zeiten (seifenoper niederlage) und alles was einem das leben in zwei jahren eben so um die ohren zu hauen gedenkt.

als sex-and-the-city frage formuliert müsste es wohl heissen: kann es sein, dass eine frau, wenn sie geduldig ist, am ende auf einen kerl trifft, der so aufputschend ist wie zwei grosse cafe latte auf leeren magen und dazu auch noch erstaunlich einzigartig ? wahrscheinlich muss es sogar so sein, weil fabelhaft und einzigartig in kooperation einfach sinn ergeben.



gestern nachmittag war es soweit. bei einem kurzen streit mit meiner kollegin/freundin, klärte ich noch ganz ruhig die fakten, fügte dann - ebenfalls ganz ruhig - ein "und jetzt könnt ihr mich einfach alle mal am arsch lecken" hinzu, stand auf und ging in die küche, um mir einen tee zu machen. auf dem weg dorthin knallte ich mit zwei türen.

den rest des tages, den abend und die nacht verbrachte ich mit dem gefühl, innerlich zu bluten. ich war sauer, ich war böse, ich war beleidigt, ich war verletzt und ich war angespannt. mit einer solchen körperspannung kann man hoch erhobenen hauptes ein gebäude an der fassade hinabspazieren. höchste zeit also für eine bestandsaufnahme. höchste zeit also für einen reality check.

die fakten: ich verbringe schon wieder zu viel zeit mit dingen, die mir eigentlich am arsch vorbei gehen könnten. ich investiere zu viel zeit und zu viel kraft in menschen, die blöd sind, sich blöd benehmen und für die ich eigentlich weder zeit noch geduld noch sonst irgendetwas aufbringen möchte. sie trampeln auf meinen nerven herum und ich kriege es wiedereinmal nicht hin, mit einer simplen bewegung meines kopfes auf meine grenzen hinzuweisen und zu sagen: "da ist schluss, du kommst hier nicht rein. du stehst nicht auf der liste." das hat zur folge, dass ich für die lieben und tollen menschen in meinem leben keine zeit mehr habe. und wenn doch, dann fehlt mir die geduld. oder ich weiss, wenn ich mich jetzt melde, raunze ich herum, bin schlecht gelaunt und die armen müssten sich dann meine schlechte laune geben, die ihnen doch gar nicht gehört. meine ganze schöne geduld geht für menschen drauf, die sich eigentlich noch nicht einmal einen händedruck verdient haben. so kann das nicht sein. das geht gar nicht.

die soll seite: in sachen job habe ich gerade eine grosse chance bekommen und die würde ich gerne nutzen. in sachen liebe habe ich ideen und wünsche und ich hätte gerne die geduld und die ruhe, die dinge einfach ihren lauf nehmen zu lassen. in sachen freunde und soziales umfeld, hätte ich gerne wieder die härte, einfach abzustellen, was ich nicht will oder mir nicht gut tut.

die haben seite: ich habe da eine handvoll menschen, die ich so gerne habe. die leben teilweise in der stadt oder auch in berlin und sie sind klug und sie sind witzig, sie sind sensibel und sie sind einfach fabelhaft. manche arbeiten in meinem büro und haben einen grosssartigen hut von boss und andere haben strubbelhaare und laden mich zum brunch ein. manche gehen für eine zeit nach münchen und kommen wieder, um mit mir zum fanta vier konzert zu gehen und mit anderen kann ich den ganzen tag im cafe verbringen, wo sie mir fragen stellen, die ich ganz sicher nicht hören wollte. und ich hab da einen kleinen, ganz grossartigen und umwerfenden jungen mann, der bei mir wohnt und der oft der einzige ist, den ich nach einem anstrengenden und nervenaufreibenden tag noch sehen will.

all die leute mit ihren befindlichkeiten und ich selbst auch mit meinen befindlichkeiten, das ist doch alles bullshit. was brauche ich schon um zufrieden zu sein ? einen cafe latte mit caramel, ein bisschen musik, meine haben seite und ein bisschen lippen balsam. und hin und wieder einen reality check, um den boden unter den füssen nicht zu verlieren.



ich sitze hier auf meinem sofa, höre ein bisschen barjazz essentials und fühle mich, als wäre alles rund um mich aus seidewattebauschbadeschaum. alles, einfach alles fühlt sich wie ein frisch bezogenes bett an. ich trinke tee aus meiner brandneuen che-tasse, die genauso aussieht, wie mein ex-fussabtreter, nur das es eben ein häferl ist.

es sind noch sechs tage hin bis silvester und ich freu mich unheimlich auf jeden einzelnen tag. ich werde mich von jedem einzeln verabschieden und am 31. werde ich kurz vor mitternacht einfach loslaufen, direkt in 2005 hinein.

nicht das 2004 ein schlechtes jahr war, keinesfalls. anstrengend war es, das muss man ihm lassen. ereignisreich und betrüblich und aufregend und spannend und traurig und auch fein. im ganzen jahr 2004 wurden von mir in schwerarbeit schienen gelegt und weichen gestellt. manchmal kam mir auch der zufall zur hilfe, vielleicht war es aber auch das schicksal. aber letztendlich liegen die schienen jetzt und ich kann an ihnen entlang laufen, lustig mit den fäusten parallel kreise andeuten und "tschutschutschutschutschu" rufen. und fahrschein brauch ich auch keinen.



 
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