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manchmal trifft man auf menschen und findet sie nett. nett und sympathisch. lustig und liebenswert. und ganz ohne darüber nachzudenken, bekommen sie diesen vorschuss an vertrauen, den man menschen entgegen bringen muss, damit sie überhaupt beweisen können, dass die diesen bonus auch verdient haben, ihn wert sind und damit umgehen können.

viele bauen diesen bonus aus, legen sich einen ganzen schatz an vertrauen an. einen schatz den sie hüten, gut und vorsichtig behandeln.

manche aber, nehmen dieses vertrauen und brennen es nieder. sie treten und schlagen es, trampeln darauf herum und wenn es bereits tot ist, würgen sie es noch. wenn sowas passiert, versucht man erstmal den aktuellen stand zu erfassen, um einen überblick über den schaden zu bekommen.

in meinem fall stellte ich keinen allzu groben schaden fest. die zeit hatte nicht gereicht, um wirklich etwas kaputt zu machen. der mensch war tatsächlich nicht wichtig genug, um ernsthaft schaden anzurichten. dachte ich.

jetzt, wo es zeit ist jemand anderem dieses mindestmass an vorschuss vertrauen zukommen zu lassen, stellt sich heraus, dass da etwas an den grundfesten erschüttert wurde. im sockel ist ein riss, gross genug, um vertrauen versickern zu lassen.

ein trust vampire hat seine zähne versenkt und offensichtlich den grossteil meines vertrauens abgesaut. mein vertrauen darin, dass menschen auch meinen was sie sagen, andere fair behandeln.

ich hatte den blöden fehler gemacht, nur mein allgemeines vertrauen in die welt und in die liebe zu checken. dabei habe ich übersehen, dass diese eine bestimmte art von vertrauen kaputt gegangen war. und als ich vor ein paar tagen auf den fehler aufmerksam wurde, war ich erstmal geschockt, reichlich geschockt. und dieser schock ging in eine traurigkeit über. und diese traurigkeit wiederum mündete in den entschluss, dem vampir in meiner welt einen holzpflock direkt in sein herz zu rammen.

das erstaunlichste an diesen trust vampiren ist, dass sie nicht wahrnehmen, wie nachhaltig zerstörerisch ihre taten sind. das gute aber ist, dass man sich das nicht gefallen lassen muss. man sieht dem vampir einfach ganz fest in die augen und sagt: "ich habe keine angst vor dir. du kannst mir eigentlich nur das vertrauen und den respekt aussaugen, den ich für dich empfinde." dann rammt man ihm den pflock ins herz, um ihn in der ganz persönlichen und eigenen welt zu töten. und dann dreht man sich um und geht pfeifend davon, beschützt sich selbst vor ihnen.

I'll protect you from the hooded claw
Keep the vampires from your door

Envy will hurt itself
Let yourself be beautiful
Sparkling love, flowers
And pearls and pretty girls
Love is like an energy
Rushin' rushin' inside of me


(frankie goes to hollywood, the power of love)
brigitte meinte am 28. Apr, 18:56:
mir ist
bisher immer gelungen, erfahrungen nur mit dem jeweiligen menschen in verbindung zu bringen, nicht auf andere zu übertragen. überlege dir doch mal, wie du dir vorkommen würdest, wenn jemand seine erfahrungen die er mit irgendwem sonst, den du oft nicht einmal kennst, auf dich übertragen würde. ich kann mir gut vorstellen wie du reagieren würdest ;-). 
schnatterliese antwortete am 28. Apr, 19:22:
ich glaube nicht,
dass man mit verletzungen immer so rational umgehen kann oder auch muss. manchmal haben enttäuschungen ein muster, dass von vielen unterschiedlichen faktoren bedient wird. und oft kapiert man erst mal garnicht, was da eigentlich los ist mit sich 'und den anderen'. deswegen hatte ich die miss auch anders verstanden.

es geht ja nicht darum, einer person die schuld einer anderen zuzuordnen, sondern festzustellen, was mit einem selber los ist und dann zu ergründen warum das so ist, woher das kommt und wie was angefangen hat. und wenn man dann verstanden hat,was abgeht, dann kann man seinen dämonen gegenübertreten und ihnen die rote karte zeigen.

ich find sowas eher schlau und clever. zu reflektieren und entscheidungen zu treffen. 
Sierra meinte am 29. Apr, 12:38:
wow. danke miss. wirklich gut. 
harvey antwortete am 29. Apr, 16:46:
frau helsing
ich versteh sie voll und ganz. könnte es nicht anders schreiben. vielleicht, aber schlechter. du hast den pflock genau auf den kopf getroffen. zwischenapplaus.
gerade wieder so etwas erlebt. diesmal eine frau :) die beißen anscheinend fester zu. nur kurz, aber öfter und immer in die gleiche stelle. gibt häßliche narben, die man nicht mehr kaschieren kann.

kino-tipp: van helsing :)
sie sollen zu staub zerfallen. g 
miss.understood antwortete am 29. Apr, 20:50:
amen. 
detika meinte am 29. Apr, 17:17:
mal so - mal so
Die einen können mit Vertrauen umgehen, die anderen offenbar nicht. Das einzig schlimme an der Geschichte (und von dir richtig aufgezeigte) ist das man den Leuten immer erst einen Vorschuss geben muss um heraus zu finden ob sie ihn verdienen. # 
lauritavanboese meinte am 30. Apr, 22:03:
Gosh,
die Miss hat's mal wieder auf den Kopf getroffen, das ruehrt an einiges. Von mir kriegt so schnell keiner mehr nen Vorschuss, ich bin leider pleite, was das angeht. Jetzt heisst es erstmal: Ueber lange Zeit wieder nachundnach Vertrauen sammeln, und plinkplink centweise ins eigene Sparschwein tun, statt um mich zu werfen damit. 
miss.understood antwortete am 30. Apr, 23:52:
aber du
musst ja auch drauf vertrauen, dass es menschen gibt, die was in dein sparschwein reinwerfen. ich meine, du musst ihnen wenigsten ein bisschen vertrauen, damit sie überhaupt bis zu deinem sparschwein kommen. aber, frau laurita, wir kriegen das hin : ) 
dus meinte am 6. Mai, 10:08:
du sprichst
mir direkt aus der seele, ich hätte es aus mangelndem talent nicht so schön schreiben können, aber es ist genau wie du es schreibst! 
choupiie meinte am 30. Mai, 18:02:
das beste
was ich seit langem gelesen habe! grosse gratulation zu der wortwahl. seit stefan zweig habe ich nie mehr wen gefunden, der MEINE gefühle so beschreiben kann.
ganz grosses lob an dich. 
miss.understood antwortete am 31. Mai, 14:51:
thank you.
ich denke, so unterschiedlich menschen und ihre emotionen auch sind, so teilt man doch sehr oft seine ängste und befürchtung. 
 
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