gestern war ich im einsatz. beim fest. beim inselfest. beim donauinselfest.
vormittags war es sehr ruhig und angenehm. ab mittags sass ich dann in einem liegestuhl im sand und schaute beim beach handball zu. bis gestern hatte ich noch nicht einmal gewusst, dass es das überhaupt gibt. aber die nummer 13 des serbischen teams hatte mich recht schnell davon überzeugt, dass einem beim stundenlangen zuschauen dennoch nicht langweilig wird. ich war zwar die einzige, die im match serben vs. floridsdorfer für die serben jubelte, die waren aber auch sehr viel besser. das konnte ich sogar als laie seien. die spielten einfach mit mehr spass und liessen die verbissenheit gleich neben dem mais am spielerbuffet liegen.
ich muss allerdings gestehen, dass ich teilweise vom spiel abgelenkt wurde. gleich nebenan wurde nämlich für a1 beach volleyball gespielt und die garderobe container grenzten direkt an unseren "strand" - da kann man leicht mal auf handball vergessen...
dann kam der abend und es wurde laut. und viel. und tief. mir fiel auf, dass ich - wenn überhaupt - immer nachmittags beim donauinselfest war. und dann strebte ich auch immer einen bestimmten programmpunkt an und ging danach wieder nach hause. den abend auf der insel kannte ich gar nicht. und heute kann ich sagen: auf die erfahrung hätte ich gut und gerne auch verzichten können. spätestens alle 10 meter liegt ein sehr minderjähriger am boden und sieht aus, als wäre er tot. oder auch: lieber tot. offensichtlich gelten die gesetzte zum thema "verkauf und ausschank von alkohol an jugendliche" auf der insel nicht.
ich habe noch nicht gehört, wie es gestern nacht war - die nacht davor war ein horror, so wurde mir gestern erzählt. sturzbetrunkenen jugendliche warfen mit flaschen auf die aufgestellten container und landeten kurz später in den scherben. die polizei steht dabei und sagt "na, wos soll i do mochn??"
erschreckend, wie grosse menschenmassen sich auf den einzelnen auswirken. die sicherheit, in der menge unterzugehen und das wissen, dass sich in wahrheit niemand darum kümmert, was hier passiert, ist richtig hart. eine frage der zeit, bis dort etwas wirklich richtig schlimmes passiert und ein versuch unternommen wird, die menge doch ein wenig unter kontrolle zu halten. auf dem weg zu u-bahn sah ich mich um und dachte mir immer wieder: "und das ist es, was die spö hier alljährlich veranstalten will ?? das grösste besäufniss des pöbels in europa ??" tut mir leid, aber ein besserer ausdruck konnte von mir nicht gefunden werden. die stimmung dort hatte was beängstigendes.
ich stehe nicht sehr auf mobiclos - deshalb ging ich zweimal zu diesen toilettenwagen mit klofrau. die 50 cent war mir das schon wert. beim ersten mal ging ich allein. beim zweiten mal nahm ich einen security mit. ich muss ganz ehrlich sagen: wenn ich mich durch grössere menschenmengen bewege und die möglichkeit einer persönlichen begleitung gegeben ist, nehme ich die gerne wahr. mir würde schon nichts passieren, aber einen starken mann an der seite zu haben, der auf einem aufpasst, hat schon was eigenes. ich will den männern, die ich sonst so kenne, nicht zu nahe treten. aber jemand der dafür bezahlt wird, ist einfach etwas anderes. wenn ich mal reich bin, werde ich mir einen ganz persönlichen bodyguard zulegen. just for the taste of it.
im laufe des abends holten wir jemanden vom parkplatz ab und shuttelten ihn mit einem van durch die massen. das war anfangs cool. und dann wurde es ganz schnell furchtbar. nach ein paar minuten hast du das gefühl, sie alle gesehen zu haben - all die herumtorkelnden, bierflaschen mit sich herum schleppenden, mit vampiraugen ins auto hineinstarrenden menschen. als wir ankamen, hatte ich kurz einmal angst davor auszusteigen und mich wieder "ungeschützt" bewegen zu müssen. das auto hatte eine grenze gezogen. wie bei dirty dancing: mein bereich. dein bereich.
ok, ich gebe es zu: ausserdem stehe ich nun mal auf special treatments. das problem damit ist, dass man sich viel zu schnell daran gewöhnt.
aber jetzt und hier auf meinem balkon zu sitzen, p. diddy zu hören und sonst einfach nur ruhe zu haben, ist wohl mein heutiges hoch. hochhoch. hochhochhoch.
vormittags war es sehr ruhig und angenehm. ab mittags sass ich dann in einem liegestuhl im sand und schaute beim beach handball zu. bis gestern hatte ich noch nicht einmal gewusst, dass es das überhaupt gibt. aber die nummer 13 des serbischen teams hatte mich recht schnell davon überzeugt, dass einem beim stundenlangen zuschauen dennoch nicht langweilig wird. ich war zwar die einzige, die im match serben vs. floridsdorfer für die serben jubelte, die waren aber auch sehr viel besser. das konnte ich sogar als laie seien. die spielten einfach mit mehr spass und liessen die verbissenheit gleich neben dem mais am spielerbuffet liegen.
ich muss allerdings gestehen, dass ich teilweise vom spiel abgelenkt wurde. gleich nebenan wurde nämlich für a1 beach volleyball gespielt und die garderobe container grenzten direkt an unseren "strand" - da kann man leicht mal auf handball vergessen...
dann kam der abend und es wurde laut. und viel. und tief. mir fiel auf, dass ich - wenn überhaupt - immer nachmittags beim donauinselfest war. und dann strebte ich auch immer einen bestimmten programmpunkt an und ging danach wieder nach hause. den abend auf der insel kannte ich gar nicht. und heute kann ich sagen: auf die erfahrung hätte ich gut und gerne auch verzichten können. spätestens alle 10 meter liegt ein sehr minderjähriger am boden und sieht aus, als wäre er tot. oder auch: lieber tot. offensichtlich gelten die gesetzte zum thema "verkauf und ausschank von alkohol an jugendliche" auf der insel nicht.
ich habe noch nicht gehört, wie es gestern nacht war - die nacht davor war ein horror, so wurde mir gestern erzählt. sturzbetrunkenen jugendliche warfen mit flaschen auf die aufgestellten container und landeten kurz später in den scherben. die polizei steht dabei und sagt "na, wos soll i do mochn??"
erschreckend, wie grosse menschenmassen sich auf den einzelnen auswirken. die sicherheit, in der menge unterzugehen und das wissen, dass sich in wahrheit niemand darum kümmert, was hier passiert, ist richtig hart. eine frage der zeit, bis dort etwas wirklich richtig schlimmes passiert und ein versuch unternommen wird, die menge doch ein wenig unter kontrolle zu halten. auf dem weg zu u-bahn sah ich mich um und dachte mir immer wieder: "und das ist es, was die spö hier alljährlich veranstalten will ?? das grösste besäufniss des pöbels in europa ??" tut mir leid, aber ein besserer ausdruck konnte von mir nicht gefunden werden. die stimmung dort hatte was beängstigendes.
ich stehe nicht sehr auf mobiclos - deshalb ging ich zweimal zu diesen toilettenwagen mit klofrau. die 50 cent war mir das schon wert. beim ersten mal ging ich allein. beim zweiten mal nahm ich einen security mit. ich muss ganz ehrlich sagen: wenn ich mich durch grössere menschenmengen bewege und die möglichkeit einer persönlichen begleitung gegeben ist, nehme ich die gerne wahr. mir würde schon nichts passieren, aber einen starken mann an der seite zu haben, der auf einem aufpasst, hat schon was eigenes. ich will den männern, die ich sonst so kenne, nicht zu nahe treten. aber jemand der dafür bezahlt wird, ist einfach etwas anderes. wenn ich mal reich bin, werde ich mir einen ganz persönlichen bodyguard zulegen. just for the taste of it.
im laufe des abends holten wir jemanden vom parkplatz ab und shuttelten ihn mit einem van durch die massen. das war anfangs cool. und dann wurde es ganz schnell furchtbar. nach ein paar minuten hast du das gefühl, sie alle gesehen zu haben - all die herumtorkelnden, bierflaschen mit sich herum schleppenden, mit vampiraugen ins auto hineinstarrenden menschen. als wir ankamen, hatte ich kurz einmal angst davor auszusteigen und mich wieder "ungeschützt" bewegen zu müssen. das auto hatte eine grenze gezogen. wie bei dirty dancing: mein bereich. dein bereich.
ok, ich gebe es zu: ausserdem stehe ich nun mal auf special treatments. das problem damit ist, dass man sich viel zu schnell daran gewöhnt.
aber jetzt und hier auf meinem balkon zu sitzen, p. diddy zu hören und sonst einfach nur ruhe zu haben, ist wohl mein heutiges hoch. hochhoch. hochhochhoch.
22. Juni 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
knutschflower meinte am 22. Jun, 11:38:
Genau
das sind die Gründe, weshalb ich vor 4 Jahren beschlossen hab' nie wieder auf das Donauinselfest zu gehen. Zumindest nicht abends. Ich finde die Idee der Veranstaltung an sich toll, aber so wie es durchgezogen wird, ist das richtig verantwortungslos.
miss.understood antwortete am 22. Jun, 11:58:
ich hab dann
auch immer das problem, dass ich das gefühl habe, eingreifen zu müssen. gestern waren da vier jungendliche unterwegs. einer davon war so dicht, dass er mit dem gesicht im sand lag und zu nichts mehr fähig war. einer hatte seine kopfhörer auf und was stinksauer, weil das nicht so lief, wie er wollte. ein mädel sass neben dem patienten und redete auf ihn ein. und der vierte sass hinter ihnen im sand und schaute durch die gegend. so, jetzt geh mal zu denen hin und sag : "leute, ich glaube, es wäre besser, wenn ihr euren freund hier nach hause bringt." no chance.noch weniger verstehe ich ja, warum dort so viele leute mit ihren kindern unterwegs sind, abends. es gibt dort nicht wirklich attraktionen für die kleinen - und die paar können sie eigentlich jederzeit und ganzjährig im prater sehr viel ruhiger erleben.
die wohl traurigste geschichte, die ich gestern erzählt bekam, ist die folgende: eine praktikantin von uns hat letztes jahr bei einem infostand gearbeitet. dort kam ein junger mann mit einem baby im arm an und sagte, dass ihm bei einer bühne eine frau das kind in die hand gedrückt hatte, mit der bitte, kurz darauf zu achten, denn sie müsse jetzt tanzen. er kannte die frau nicht, die ihm da ihr baby in den arm drückte und in der menge verschwand. dann stand er da also und wartete. nach zwei!! stunden, hatte er den eindruck, dass es diesem kind gar nicht gut geht, als ging er zur information und fragte, was er tun solle. die brachten das baby zur rettung und die stellten fest, dass es ganz ausgetrocknet war. die mutter holte das kind am nächsten tag erst vom krankenhaus ab.
knutsch, ich hab gestern fast geheult, als ich das gehört habe. unsere praktikantin sagte, sie sass damals den rest des abend da und weinte nur noch. die geschichte hat zwar nicht direkt mit dem donauinselfest zu tun, denn die mutter ist auf jeden fall grundsätzlich ein arschloch. es ist halt dort passiert.
knutschflower antwortete am 22. Jun, 12:10:
Also ich
muss diese letzte Geschichte erst einmal verarbeiten. Mir ist gerade das Frühstück im Hals stecken geblieben.Das meinst du nicht ernst, oder? Und die geben dieser Mutter tatsächlich wieder das Kind zurück??? Das ist doch bitte ein offensichtlicher Fall von gröbster Vernachlässigung eines Kindes!!
Kann mir gut vorstellen, dass der Tag einmal gelaufen ist, wenn man so eine Geschichte hautnah miterleben muss.
Um aber noch einmal auf die alkoholisierten Jugendlichen zurück zu kommen: ich wette ein großteil dieser Kinder - ich sag noch Kinder dazu - würde am Donauinselfest gar nicht auftauchen, wenn sie dort keinen Alk bekommen würden. Traurige Tatsache ...
miss.understood antwortete am 22. Jun, 12:29:
ich schätze mal,
das krankenhaus schaltet dann das jugendamt ein. hoffentlich....ich hatte gestern auch den eindruck, dass die ganzen kids schwer einen drauf machen, weil sie dort probemlos und in der öffentlichkeit alkohol bekommen. wenn ein minderjähriger ärztliche behandlung braucht, ob der alkoholmenge, kriegt der gastronom, der ihm den alkohol verkauft hat, massive probleme. nur: versuch dort mal nachzuvollziehen, wer verkauft hat. die kids wissen ja selbst nicht mehr, wo sie (überall) eingekauft haben. im grunde könntest du das dort nur so machen, dass du den ball an die zurückspielst, die tatsächlich verantwortlich sind. soll heissen: mehr rettung sollte unterwegs sein und sich um die alkoholleichen kümmern. die eltern müssten den lustigen trinker abholen müssen. verbunden mit einem gespräch darüber, wer hier nun wirklich die verantwortung trägt.
suna antwortete am 22. Jun, 13:33:
donauinsel
war gestern nacht sehr spät dann auch da, attwenger, heinz und gute freunde waren einfach zu verlockend. gebe euch beiden mehr als nur recht, es war schrecklich mitanzusehen, wie sich eine menschenmasse im kollektiv besoff.vor allem bei den jugendlichen würde ich das alkoholproblem jedoch nicht unbedingt auf die insel schieben und darauf, wie die ausschank von alkohol dort gehandhabt wird. ich denke - und in der U6 war das sehr sehr deutlich - das die meisten jugendlichen ihre alkoholika im supermarkt gekauft hatten, einen teil davon bereits zuhause und den rest dann aus dem rucksack auf der insel "gekillt" (hab ich gestern gehört) haben. kontrolle müsste also wesenltich früher ansetzen, als bei den fest-wirten.
miss.understood antwortete am 22. Jun, 15:26:
suna,
wenn ich mich nicht irre, habe ich mich ziemlich deutlich dafür ausgeprochen, die verantwortung wieder an die eltern zurückzugeben. und: die massen dort sind nur zu ertragen, wenn du leute kennst und dich IN den gastro verkaufszählten aufhalten kannst. ausserdem bin ich gestern die ganze insel abgelaufen und habe die verkaufsstände gesehen. klar, viele haben ihre getränke von zu hause mitgebracht. aber ich sage dir: es wird auf der insel kein unterschied gemacht, an wen verkauft wird.
und woher sie die getränke haben, ist auch gar nicht so wichtig. zeig mir einen ort in wien, in dem so viele jugendliche so endlos betrunken am boden herumliegen und kein mensch darauf achtet.
luder meinte am 22. Jun, 18:09:
kann ebenfalls nur
jeden punkt unterstreichen. ich gehe ebenfalls seit mind. zehn jahren nicht mehr hin.
hugo.cool meinte am 22. Jun, 23:59:
die veranstaltung
find ich eigentlich toll, aber eure grunde veranlassen auch mich nicht merh hinzugehen.aber, die idee mit dem eigenen security zum pippimachen find ich spitzinger ;)
du dringst da ev. in eine marktlücke ein...
miss.understood antwortete am 23. Jun, 07:19:
die veranstaltung an sich
ist natürlich ein hämmer. und die organisation und vorbereitung ringt mir tonnen an respekt ab.tonnen! mein text geht auch gar nicht gegen den veranstalter, sondern gegen die masse, die es nicht auf die reihe kriegt.und das mit der marktlücke kannst du gleich wieder canceln. wenn alle mit securitys herumlaufen, fühle ich mich ja nicht mehr sichern. und mein special treatment ist dann ja auch fürn arsch ; )
tuneman meinte am 23. Jun, 07:09:
Ich kann mich allen 'Vorrednern' nur anschließen. Wir sind früher sogar extra aus der Steiermark angereist, um beim Treiben auf der Donauinsel dabeizusein. Wahrscheinlich ist früher genausoviel gesoffen worden und ich habs einfach nicht so beachtet. Ich habe auch vor 4 od. 5 Jahren für mich beschloßen, das Event zu canceln und habe nach Euren Berichten auch keine Lust mehr in den nächsten Jahren wieder hinzugehen. Ish gut zu wissen, nix versäumt zu haben ;-)
tuneman
miss.understood antwortete am 23. Jun, 07:24:
ist es da früher auch so zugegangen ?
das ist hier die frage. werden die leute immer ärger ? haben wir es übersehen ? werden wir langsam zu alt für ein spektakel wie dieses ??wir hatten vor ort auch eine ganz interessante diskussion. es gibt dort zahlreiche leute, die volltrunken zwar sehr wohl zu einem mobiclo gehen - dort aber einfach von aussen gegen die wand pinkeln. oder gegen container. oder gegen blow ups. hey, ganz ehrlich - ich hab das mit dem revier markieren wohl verstanden. aber mit zwei millionen männer auf der insel, braucht man eine blase wie ein blauwal.
eine kollegin meinte, sie könne schon verstehen, dass die leute einfach so besoffen sind, dass sie es nicht mehr checken, aber es wäre halt mühsam. ich und ein zweiter hielten dagegen. unser standpunkt war: so betrunken kann man niemals sein, dass man auf die wirklich selbstverständlichsten umgangsformen vergisst. stil ist doch keine frage des fallenden alkoholpegels.