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letzte woche ging ich mit u. nach der arbeit durch die stadt. eigentlich wollten wir bloss ihr rad in ihre wohnung bringen und dann zu einem fest gehen. aber sobald wir beide gemeinsam unterwegs sind, kaufen wir immer irgendetwas ein. es besteht keine chance ohne ein stück neues eigentum nach hause zu gehen.

wir schlenderten also durch den ersten bezirk und vor einem dieser geschäfte mit den vielen unheimlich schönen espresso tassen war ein tisch aufgebaut und auf dem wurden waren verkauft. schön gemein. wir hatten beschlossen in kein geschäft hinein zu gehen und jetzt kam doch glatt das geschäft zu uns raus.

auf dem tisch standen grosse, dicke gläser - die art, die ich long-island-ice-tea-gläser nenne. wir bestätigten uns gegenseitig, wie schön die waren und wie lang wir genau sowas schon haben wollten, beschlossen aber sofort, dass wir jetzt hier nicht einkaufen und als nächstes sagten wir beide dem verkäufer, wieviel stück wir nehmen. sich über eine sache vollkommen klar zu sein und dann sofort ganz selbstverständlich das gegenteil zu tun, ist eine spezialität von mir. missismus.

an dem abend liess ich meine gläser bei u., denn zu dem fest wollte ich sie nicht mitnehmen. und am dienstag morgen bekam ich sie dann von u. dankenswerterweise ins büro geliefert.

heute sass ich dann an meinem tisch und trank virgin-ice-tea aus dem long-island-ice-tea-glas. es war schon fast leer und ich bemühte mich gerade um den rest, als es mir ganz plötzlich einschoss. und es war ein gefühl, wie warme suppe im bauch, wenn man zwei stunden durch den schnee gestapft ist.
der untere rand des glases lag auf meiner unterlippe und der obere rand berührte meine stirn. mit offenen augen konnte ich direkt in das glas schauen. genau so, wie es kleinen kindern mit gläsern oft ergeht. für erwachsene ein normales glas, für kinder ein verdammt grosses trinkgefäss.

das war ein schönes gefühl. damals vielleicht nicht, aber heute umso mehr. in der letzten zeit wünsche ich mir manchmal, dass die dinge rund um mich grösser werden würden. nicht für lange, nur für kurze zeit. ich könnte dann bleiben wer ich bin und was ich bin, aber ich wäre kleiner und hätte gut damit zu tun, alleine den kühlschrank aufzubekommen, an eine tür anzuläuten, aus einem glas zu trinken, auf einen sessel zu klettern, im supermarkt ein einkaufswagerl zu schieben. ich hätte dann gar keine zeit mehr, mir den kopf über sinnlose dinge zu zerbrechen.

ausserdem könnten dann im büro die üblichen verdächtigen nicht immer mich fragen, bevor sie selbst nachdenken, nachsehen oder nachlesen. "miss, zeigst du mir wie man den toner wechselt?"
"das hab ich dir schon dreimal gezeigt, es ist babyleicht und ausserdem gibt es zeichnungen dazu auf der schachtel."
"ich weiss. kannst du es mir trotzdem nochmal zeigen??"
"würde ich ja gerne, aber ich kann leider den toner alleine gar nicht hochheben."
 
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