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heute abend war ich mit einer freundin und ein paar freunden ihrerseits unterwegs. ich verabschiedete mich früh und machte mich auf den heimweg. da wir uns am äusseren rand wiens befanden und ich keine lust hatte eine stunde lang mit der strassenbahn durch die gegend zu gondeln, nahm ich mir ein taxi.

zwei wagen standen am taxistandplatz, wobei das erste gerade den anschein erregte loszufahren. ich wollte also zum zweiten wagen gehen, als das erste taxi doch stehen blieb und weil ich nicht so recht wusste, blieb ich neben dem fahrer des ersten wagen stehen und fragte durch das geöffnete fenster "fahren sie weg?".
und er antwortete: "nein, ich bin nur ein wenig vorgefahren. sie können gern bei mir mitfahren."
und ich sagte: "ok, prima" und blieb vor seiner tür stehen. die hände lässig in die etwas weitern hosentaschen gesteckt stand ich da und sah ihn ganz ruhig an. ich habe keine ahnung, warum ich das tat. wahrscheinlich hatte ich in dem moment einfach keinen stress. der fahrer jedoch betrachtete mich kurz, sprang aus dem wagen und öffnete mir ein der türen hinten. ich machte es mir bequem und er nahm wieder hinter dem lenkrad platz. ich nannte ihm meine adresse und er fuhr los. nach ein paar minuten fragte er sehr höflich nach, ob mir zu kalt im wagen sei. ich log und sagte, es wäre sehr angenehm. in wahrheit war es ein wenig kühl aber mir war ohnehin gerade ein wenig nach ab- bwz. verkühlung. als nächstes wollte er wissen, ob der radiosender so gut sei oder er ihn ändern soll. und ich log wieder und sagte, der sender wäre schon ok. in wahrheit war er das nicht, aber ich hatte in den stunden davor richtig furchtbare musik gehört, weshalb mir alles andere als enorme steigerung vorkam.
dieser mann war wohl der freundlichste und höflichste fahrer, den ich je erlebt habe und ich fahre ziemlich häufig taxi.

ich sass in dem wagen und besah mir durch die fensterscheiben das nächtliche wien. alles dunkel, alles ruhig, alles sehr schön. dann began natalie cole "i miss you like crazy" zu singen und ich stütze meinen rechten ellenbogen auf mein rechtes knie und mein kinn auf meine rechte hand, schaute weiter aus dem fenster und dachte an xavier naidoo. du bist noch lange nicht in sicht, weisst deinen namen wohl noch nicht.

manchmal, wenn man ganz still ist und gerade an nichts denkt, weiss man für einen kurzen moment, dass einem ein teil fehlt. man ist ohne diesen teil nicht unvollständig. dieser teil ist vielmehr wie ein autoradio. ein auto braucht kein radio um seinen zweck zu erfüllen, es fährt auch ohne ganz wunderbar. dennoch kenne ich niemanden, der kein radio in seinem auto hat. für das auto ist ein radio nicht wichtig. ein auto ist ohne radio nicht unvollständig, nicht wirklich. dennoch braucht man es. und manchmal gibt es eben diese moment, in denen einem bewusst wird, dass man zwar - und vielleicht auch ziemlich zügig - unterwegs ist, aber es fehlt die musik. eine fahrt ohne musik ist traurig. zudem befürchte ich, dass ich ohne musik nicht nach hause finde.
ferromonte meinte am 24. Aug, 00:58:
ich wünsch dir,
daß du deinen fehlenden teil bald findest, liebe miss.
gute nacht. 
hugo.cool meinte am 24. Aug, 02:31:
by the way,
musik ist was tolles.
ich merk immer erst, dass sie mir fehlt wenn ich wieder mal einen verdammt guten song hör der mir und meiner stimmung passt 
Zorin meinte am 24. Aug, 02:49:
Kenne das, bin mal ein Jahr ohne Autoradio gefahren...

Aber mal wirklich, bin auch ohne "Musik" im Leben unterwegs und habe das Gefühl einfach nur vor mich hin zu Leben ohne Ziel und ohne Zweck.
Auch wenn ich es manchmal vergesse, habe ich ganz tief in mir drinnen die Hoffnung, das es "da draußen" jemanden gibt, der für mich die Musik ist und für den ich die Musik bin.
Hab gerade ein Buch geholt, wo sich ein passendes Gedicht findet:

ich mache meine monotonen Schritte
sage eintönige Sätze
bewege mich starr
meine Geräusche sind matt und schwingungslos

Dann erscheinst du, du Musiker
und jetzt tanze ich singend
durch die Straßen
und zusammen
sind wir eine
Sinfonie 
Zorra meinte am 24. Aug, 11:38:
Ja, Autoradios
sind Sonderzubehör... 
angus meinte am 24. Aug, 21:08:
Stimmt
diese Gedanken sind sehr spannend...ich habe ein Radio im Auto wie alle...manchmal vergesse ich es anzuschalten und merke es erst während der Fahrt. Es fehlt was! Im übertragenen Sinne gibt es noch viele solche Dinge die nicht essentiell sind, aber einfach die Begleitmusik, die den Moment verschönert... 
Niela meinte am 25. Aug, 09:20:
Ich bewundere deine Gabe, immer die passenden Vergleiche aus dem Leben zu finden...

Und ich hoffe, dass du ganz bald die passende "Musik" für dein Leben findest! 
AxelE meinte am 25. Aug, 09:24:
rastlos
manchmal denkst du etwas fehlt dir
manchmal fühlst du die leere
manchmal

manchmal weißt du
etwas
stimmt nicht

manchmal sitzt du
da
schaust nach oben
betrachtest die sterne
genießt die leere
die einsamkeit

und manchmal
trifft dich
einer jener augenblicke
und du weißt:
etwas wird immer fehlen. 
suna meinte am 25. Aug, 09:59:
jetzt versteh ich endlich
warum autoradios so häufig gestohlen werden...

schön geschrieben, ich les hier sehr sehr gern. 
miss.understood antwortete am 25. Aug, 22:07:
ich.
danke. dir. 
 
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