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in the process

"weisst du, wenn ich dir vertraue, dann deinetwegen und wider meiner erfahrungen."

mein verdacht, dass eine gewisse tolldreistigkeit und eine handfest an dummheit grenzende naivität zu liebesangelegenheiten gehört, erhärtet sich zunehmend. wahlweise wäre dann irgendwann "sie glaubte ganz fest daran" oder aber "sie wusste es nun mal nicht besser" auf meinen grabstein zu meiseln.

ist man nun dumm wie brot, wenn man sich weigert, aus fehlern zu lernen oder nur fair, wenn man die fehler anderer nicht auf personen projeziert, die ihre fehler erst noch machen müssen ?

mutig und gleichzeitig vorsichtig zu sein ist eine wirklich komplizierte angelegenheit. und je mehr man darüber nachdenkt, umso schwieriger wird es. nicht zu denken selbst ist aber schon reichlich schwierig.

vielleicht sollte ich mir eine banknote basteln, auf der "in s. we trust" steht. bestenfalls eine solider grundstock. schlechtestenfalls kann ich sie immer noch verbrennen.



gestern fragte mich eine neue u-bahn bekanntschaft nach meinen plänen für die zukunft. falls das für den leser gerade etwas seltsam klingt, kann ich sagen, dass die ganze szene auch reichlich seltsam war.
aber seltsame situationen scheinen mein ständiger begleiter zu werden.

gestern jedenfalls antwortete ich auf die frage mit einem "ich habe keine pläne" und so meinte ich es auch. mein gegenüber war etwas irritiert und meinte, mit 28 hätte man auf jeden fall pläne. ich hab aber tatsächlich keine. nicht wirklich. ich weiss, was ich momentan als angenehm empfinde und so beibehalten möchte. mehr aber, weiss ich nicht.

ob unsere leben nun von zufällen bestimmt wird oder vom schicksal, weiss ich eben so wenig. ist aber auch egal, denn keine der beiden möglichkeiten ist steuerbar.

rückblickend kann ich sagen: wann immer ich einfach abwartete, was das leben so an mein ufer spült, waren es gute dinge, die mir da vor die füsse gelegt wurden. wenn ich aber eingriff und dinge erzwingen wollte, hat sich das nachträglich nicht unbedingt als fehler entpuppt, aber ziemlich sicher hätte es auch einfachere und angenehmere wege gegeben.

deshalb warte ich einfach und vertraue darauf, dass das leben fair ist und letztendlich sinn macht. saldra todo bien.



halb fünf uhr morgens und ich bin hellwach. seit einer halben stunde liege ich in meinem bett, denke ein bisschen spazieren und warte darauf, wieder müde zu werden. in zwei stunden werde ich mich dafür hassen. verdammt.

ich bin eigentlich relaxt. bin ich eigentlich relaxt ? doch ja. es kribbelt bloss ein wenig in meinem bauch.

morgen abend steigt die abschiedsparty für meinen chef. im grossen stil und kleinen rahmen.

in den letzten beiden wochen hat sich herausgestellt, dass jeder auf seine eigene art und weise mit seinem abschied umgeht. ganz unterschiedliche reaktionen, aber zumeist sehr emotional. jeder ist so damit beschäftigt, sich mit dem thema und sich selbst auseinander zu setzen, so dass wenig spielraum bleibt, um zu verstehen, wieso anderes vielleicht anders reagieren.

die party ist ein sehr schönes beispiel. es gibt die gruppe derer, die anhand der mühe die sie sich machen zeigen wollen, wieviel er ihnen bedeutet. und es die die andere gruppe, die abschiede lieber etwas leiser zelebrieren. die sind zwar mitten im trubel drin, nehmen aber dennoch eine aussenseiterposition ein. ein bisschen schwierig das alles, aber es wird vorbei gehen.

ich denke, dass morgen abend die emotionalen wellen nochmal sehr hoch schlagen werden. wenn bei einem konzert die stimmung überkocht, ist das was geiles. wenn das aber in einem raum mit lauter menschen ist, die man gut kennt und mit denen man sich verbunden fühlt, kann das viel werden.

und dann habe ich anfang letzter woche noch beschossen, s. dorthin mit zu nehmen. ich hatte eine woche lang darüber nachgedacht und dann festgestellt, dass ich ihn dabei haben will. ich freue mich auch darauf und ich bin froh, dass er mitkommt.

gleichzeitig ist es sehr lang her, dass ich jemanden in dieser konstellation mitbrachte. eigentlich ist es das erste mal, seit ich für diese firma arbeite, dass ich jemanden mitbringe, der tatsächlich zu mir gehört. jemanden, der zwischendurch kurz über meine handflächen streichelt, weil ihm danach ist und nicht, weil er mich anbaggern will. jemanden, der sagt "ich hol mir was zu trinken, soll ich dir was mitbringen?" und einem dabei kurz zärtlich seitlich über den bauch streicht. jemanden, zum dem man irgendwann sagt "wollen wir nach hause gehen?" und es auch so meint.

v. schrieb ende letzter woche ein mail und wollte wissen, wer in begleitung kommt, um die info an das lokal weitergeben zu können. auf meine antwort schrieb sie "oh, schau an. finde ich sehr gut."

u. kam am samstag aus dem urlaub zurück und rief an. sie erzählte von ihren erlebnissen und fragte dann "du, bei der party ... das ist mit begleitung, oder ?" sie wusste die antwort längst, aber ich tat ihr den gefallen und spielte mit. "ja klar, mit begleitung." - "und, bringst du wen mit ?" - "ja." - "den s. ?" - "ja." - "ah, sehr schön." der ton liess vermuten, dass sie sich morgen abend irgendwann zu ihm setzen und ihn verhören wird. ihre art auf mich aufzupassen.

jemanden in meine welt hinein zu lassen fällt mir nicht gerade leicht und man braucht auch einiges an geduld, wenn man das will, kommt immer nur einen kleinen schritt weiter. nur ein kleiner schritt für einen mann, aber ein grosser schritt für die menscheit. oder in dem fall wohl eher für mich.



unterhaltung im büro...

miss: "...ich bin gespannt."

a., im vorbeigehen: "spannung liegt in der luft."

miss: "findest du, dass spannung in der luft liegt?"

a.: "na, wenn du gespannt bist."

miss: "eher gespannt im sinne von neugierig. nicht angespannt."

a.: "aber wenn man neugierig ist, ist man angespannt. dann streckt man den kopf in alle richtungen und schaut ganz neugierig herum."

miss: "man kann aber auch ruhig dasitzen und warten."

a.: "einfach nur dasitzen ? nein, man sollte sein schicksal schon selbst in die hand nehmen."

miss: "man kann aber auch erstmal in ruhe darauf warten, dass der zug einfährt, sehen, wer aussteigt und wer nicht und dann kann man immer noch entscheiden, ob man da bleiben will, in den zug einsteigt und wegfährt oder was ganz anderes macht."

a.: "man kann in der zeit, in der man auf den zug wartet aber auch den bahnhof dekorieren...."


da ist was dran. man könnte auch schon mal den bahnhof dekorieren und für die ankunft was nettes herrichten.

so bin ich aber im moment nicht. ich bin jetzt gerade eher passiv, halte mich im hintergrund und schau mir erstmal an, was als nächstes passiert.

ich war immer schlecht in gruppen und in der letzten zeit bin ich noch schlechter darin geworden. ich glaube, ich hänge den job als weltpolizei demnächst an den nagel.



miss: "sag miss, wie läuft es eigentlich mit diesem kerl ?"

miss: "ganz gut, irgendwie. sehr gut sogar, eigentlich. was ich ein bisschen seltsam finde, weil er eigentlich nicht mein typ ist. nicht wirklich.

miss: "ach ? und was ist dein typ ?

miss: mal sehen... mein typ sind chaotische kerle. männer, die sich gerade bemühen, ihr leben irgendwie auf die reihe zu kriegen, mitten im selbstfindungsprozess festhängen, nicht wissen, wohin sie eigentich wollen, auf der trennung von der ex hängengeblieben sind, zwar viel action mit sich bringen, aber im alltag absolut nicht tragbar sind....ich glaube, die beschreibung beschreibt alle männer der letzten jahre ganz gut.

miss: "na, da gratulier ich aber."

miss: "ach, halt doch die klappe, du tussi.



ganz gleich was sie dir sagen
es kommt kein ritter der dich befreit
denn die schlüssel zu den schellen
hälst du schon bereit

uns schon sind 99 helden da,
mit ganz viel mut
und 99 sprüchen
und davon alle gut
doch wo bleiben 99 taten
kann mir das einer von euch ratten verraten?


mag sein, ich stand mir in der letzten zeit selbst als meine 99 helden zur seite. mag sein, ich hatte auch 99 sprüche parat. vielleicht waren es auch ein paar mehr. dann wär's wohl jetzt an der zeit, 99 taten folgen zu lassen. oder auch ein paar mehr.



als ich das hier las, machte mich das bild vom kleinen panischen shhhh ganz traurig. weil ich vor verzweiflung und panik heulende kinder immer traurig machen. obwohl traurig gar nicht der richtige ausdruck ist. eigentlich macht es mich richtig fertig, schnürrt mir innerlich die brust ab.

was mir noch mehr zusetzt, sind kinder, die versuchen möglichst tapfer zu sein. und dazu fiel mir dann wieder littleguys erste zeit im kindergarten ein.

obwohl er dort tagsüber spass mit den anderen kindern hatte, war die trennung von der mama am morgen dennoch immer heftig. zumindest in den ersten drei wochen. und während andere kinder tobten, schrieen und heulten, liess er sich immer seine hausschuhe anziehen und sah mich dabei ganz ruhig an. er bekam rote backen und seine kleinen augen wurden ganz wässrig. zwischendurch sah er dann kurz wo anders hin, um die tränen wieder hinunter zu kämpfen. er war nicht zu stolz zum weinen, er war einfach nur tapfer. so, wie er es immer ist und auch immer war.

ich zog ihm dann also seine hausschuhe an, plauderte dabei auf ihn ein, brachte ihn in das spielzimmer, drückte ihn nochmal, gab ihm einen kuss und ging. und wenn die tür hinter mir ins schloss gefallen war, stand ich erstmal ein paar minuten im stiegenhaus und versuchte selbst, die tränen unter kontrolle zu bringen.

wirkt heute so, als wäre das ganze eine ewigkeit her. gleichzeitig war das ganze aber auch gerade erst vorgestern. und irgendwo in der zeitspanne zwischen ewigkeit und vorgestern, ist der kleine junge richtig gross geworden. seine tapferkeit haut mich aber auch heute noch immer wieder um.



miss: gnädige frau, was ist los ? du kannst unmöglich wegen eines kleines streits so sauer sein...

miss: warum nicht ?

miss: weil du doch auch sonst keinen streit auslässt. du magst es, dich zu streiten. und du weisst, dass sich beide partein nach einiger zeit wieder abgekühlt haben. nachträglich ist es nie so schlimm, wie es akut gewirkt hat.

miss: mag sein. ich finde das gerade aber dennoch sehr mühsam.

miss: mag auch sein. aber wenn du mit freunden streitest, dann ist es einfach ein streit und wird sich wieder legen. weswegen hier gleich diese dramatik und entgültigkeit ?

miss: wenn etwas schon so anfängt...

miss: und du denkst, es ist eine gute idee, die flinte bei der ersten kleinsten unentspanntheit ins korn zu werfen ?

miss: wieso kann er nicht davon ausgehen, dass ich mir bei dem was ich sage, sicher etwas denke?

miss: wieso kannst du es ihm nicht einfach erklären ?

miss: ich will mich nicht erklären müssen.

miss: wie soll er dich dann verstehen ? soll er raten ?? wie sagst du selbst immer so schön? "du kannst zwar versuchen es zu erraten, aber die chance aufs richtige zu tippen, ist eins zu einer million." du redest hier von gedankenübertragung.

miss: halt die klappe. wenn ich auf sowas böcke hätte, könnte ich ja gleich selbstgespräche führen...



manchmal braucht man urlaub. dabei kann man ruhig in seiner eigenen stadt bleiben, kann weiter zur arbeit gehen und auch sonst den gewohnten alltag weiterlaufen lassen. denn manchmal braucht man einfach urlaub von bestimmten menschen.

eine kleine auszeit. ein paar tage. oder vielleicht auch nur zwei oder drei.

ich kann fühlen, wie meine stimmung seit mittag steigt. fühlt sich an wie ein inneres thermometer, mit bunten smarties gefüllt. und es steigt und steigt und meine mundwinkel ziehen sich langsam nach oben und das lächeln bleibt wieder einfach da und ich fange an, auf meinem sessel herumzuklettern und alles andere als still und gerade zu sitzen. genau so, wie ich es doch sonst auch immer mache, wenn ich gut gelaunt bin.

und das alles nur, weil ich weiss, dass ich eine person erst morgen in einer woche wieder sehe. so ein urlaub von freunden ist doch manchmal wirklich eine schicke sache.



brauche ich bloss urlaub und oder will ich hier raus ?? das gefühl weg zu wollen, tritt in der letzten zeit immer häufiger auf.

ich habe mich immer gerne um alles und jeden gekümmert. aber jetzt, denke ich, will ich mehr zeit und mehr raum für mich. ich bin nicht die reception, ich bin nicht der arzt, ich bin nicht jedermanns mami und auch niemandens schwester. der ganze persönliche jazz wird mir zu heftig und gleichzeitig zu unspektakulär. einerseits dinge die wirklich none of my business sind, andererseits zu viel emotionalität, wo keine hingehört.

und ich werde das gefühl nicht los, dass ich gerade dabei mich, mich innerlich von einer zeit zu verabschieden, die wirklich gut war. ich habe absolut keine ahnung, wohin ich gehen soll oder will. vielleicht schaue ich einfach mal, was das leben so mit sich bringt. war ja bisher immer so. also chill ich ein bissl und bin gespannt, was als nächstes passiert.



 
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