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something about me

frau schnatterliese schreibt über zettelwirtschaft. und das "system der tausend schmierzettel" habe auch ich erfunden.

mein problem ist weniger, dass ich die zetteln verliere. vielmehr schaue ich irgendwann all die zettelchen wieder an und stosse auf dinge, die ich hätte längst machen sollen/können. deshalb immer wieder mal die idee, meine notizen in notizbüchern festzuhalten. in der hitze des gefechts, greift man aber auf alte gewohnheiten zurück und schmiert doch wieder hieroglyphen auf lose schmierpapierchen. somit liegen auf meinem schreibtisch:

- zwei blöcke, deren seiten man aber erst beschreiben darf, wenn man sie aus der verleimung gerissen hat.

- haufenweise beschmierte einzelblätter, mit wichtigen infos zu dingen darauf, die ich noch erledigen muss.

- drei notizbücher. eines davon ist sehr gross und unhandlich, eines war eine zeitlang mein favorit, weil es spiralisierte seiten hat und man deshalb so schön umblätter kann und ein kleines, das jetzt mein favorit ist.

mit notizbüchern habe ich aber ein problem. und dieses problem ist, so seltsam das auch auch anhieb klingen mag, die unordnung. die unordnung im vergleich zu den zettelchen. wichtig ist nämlich nicht, wie ordentlich es während des prozesses aussieht, sondern wie es danach aussieht. wenn man erledigt hat, oder aber man aber lang genug gewartet hat und sich selbst erledigt hat, was auf den zettelchen steht, dann schmeisst man diese mit grosser genugtuung weg. zweimal zerreissen und in den mistkübel schmeissen. cool, fine, done, wicked. brauchen wir nicht mehr dran zu denken. der beste weg um etwas wegzuräumen, ist es wegzuschmeissen. kann man zwar nicht mehr drauf zurückgreifen, man weiss dafür aber immer, wo es ist.

notizbücher hingegen sehen immer aus, als wäre das büro von einer kindergartengruppe überfallen worden und die hätten als erstes die kugelschreiber zu ihren waffen erklärt und damit wild in allen notizen herumgeschmiert. denn, wenn etwas erledigt ist, muss man das doch irgendwie kennzeichnen. ein bescheidenes häckchen an der seite erfüllt für mich nicht den zweck. erstens übersieht man es leicht und zweitens ist die genugtuung beim abhackerln nicht einmal annähernd so gross, wie beim zerreissen und wegschmeissen von zetteln.

und man erledigt dinge ja auch nie in der reihenfolge, in der man sie aufgeschrieben hat. man streicht dann also oben und unten schön herum und in der bitte bleibt was stehen und wenn sich sowas über mehrer seiten zieht, dann zieht sich noch etwas, nämlich mein magenund zwar zusammen. das sieht einfach am ende des tages nicht schön aus, das sieht niemals schön aus und das schlimme ist dabei, dass man weiss, dass das bis zum ende des buches so aussehen wird.

ich verbringe also immer mal wieder viel zeit damit, mein notizbuch upzudaten. da schreib ich alles noch nicht erledigte nochmal rein und die alten seiten reisse ich dann raus und schmeisse sie weg. wenn man damit aber erstmal anfängt, steigert man sich hier ganz schnell in eine art sucht. sobald zwei oder drei sachen erledigt sind, schreibt man schon zwölf seiten neu, weil die erledigten dinge einfach die ordnung stören. die gehören da nicht mehr hin, die sind raus aus dem club und müssen also auch raus aus dem buch.

vor zwei wochen habe ich ein neues notizbuch begonnen. man kann nämlich nicht einfach ein neues system in einem alten buch beginnen. das funktioniert nicht. es ist ein mysterium, keiner kann es erklären. fest steht: es ist so. jedes buch hat sein system und die wenigsten davon funktionieren. mein neues notizbuch ist nun also schon mal viel dünner als die alten. das ist gut. und es auch kleinformatiger. und das ist auch gut. wenn etwas erledigt ist, schneide ich den teil jetzt einfach raus. mit einer schere, von der seite. dann zerreisse ich den ausgeschnittenen teil und schmeisse ihn weg. ich habe also: ein buch, keine durchgestrichenen aufgaben drin und dennoch die genugtuung des wegschmeissens. bloss das blättern in den buch ist etwas schwierig. man muss ziemlich genau hinschauen, um zu sehen, wo denn nun die oberste seite zum umblättern ist.

mein neues buch wird ergänzt von freilebenden zetteln. in kombination funktioniert das ganz grossartig und wird noch verfeinert von der do-to-list auf meinem computer. dort finden sich bloss stichworte. will man genaueres wissen, muss man den zettel oder den passenden abschnitt des buches finden.

klingt ein wenig nach chaos. stimmt aber so nicht. ich gebe zu, dass andere weit ordentlichere und simplere ordnungssysteme betreiben. bloss wird am ende das chaos gewinnen, weil es einfach besser organisiert ist.



gestern sah ich ihn. ich hatte nicht damit gerechnet, doch er stand ganz plötzlich vor mir. bis dahin hatte ich gar nicht gewusst, dass ich in diese richtung überhaupt interessen hege.

wir gingen gerade durch die wiener innenstadt und u. redete auf mich ein. und dann mengte sich ihre stimme in die leisen nebengeräusche und ich hatte nur noch augen für ihn.

er stand da neben der strasse und er war gross und stark. die sonne kam raus und schickte ein paar strahlen in seine richtung. und verdammt, die standen ihm gut. eigentlich wirkte er schlicht und einfach, aber dennoch wirklich schön und elegant. gleichzeitig wirkte er aber auch ganz cool und obwohl man seine kraft förmlich sehen konnte, hatte man auch das gefühl, dass man sich mit ihm geborgen und zu hause fühlen konnte.

ich lief um ihn herum, sah ihn mir von allen seiten an, presste meine nase an ihn und rief u. zu: "ist der geil oder was ??"

es wäre blöd zu sagen, dass ich nur einfach keinen führerschein habe. tatsächlich habe ich überhaupt keine ahnung vom autofahren. ich kenne die bedeutung von vielleicht zwei strassenschildern und keine einzige regel der strassenverkehrsordnung. noch weniger als das fahren von autos interessieren mich autos an sich. regelmässig amüsieren sich leute darüber, dass ich autos nicht wieder erkenne, mit denen ich schon tausendmal chauffiert wurde.

deshalb war ich auch bass erstaunt, als ich gestern komplett verzückt um den porsche cayenne s herumlief. hätte ich ganz viel geld und noch immer keinen führerschein, würde ich mir dennoch dieses auto kaufen.

ich weiss nicht, wie man es fährt und weiss noch nicht einmal was gas und was die bremse ist. keine ahnung wie man damit umgeht und auch keinen plan, wozu ich sowas überhaupt brauchen sollte. mir fehlte es vorher an nichts, ich hab nichts vermisst und dennoch wars dann liebe auf den ersten blick und das gefühl, genau das zu brauchen, um restlos glücklich zu sein.

mit männern funktioniert das bei mir erstaunlich ähnlich und ich ticke da auch auffallend ähnlich ... keine ahnung vom handling und trotzdem immer mal wieder ein einzelnes exemplar unbedingt haben wollen.



das beste am sommer ist für mich ja, dass man da keine socken braucht. denn die socken und ich stehen auf kriegsfuss.

bei anderen hört man immer wieder, dass eine socke verschwindet und dem habe ich vorgebeugt, indem ich nur schwarze socken besitze. dann kann sich ruhig eine verabschieden, mir doch egal, schwarz passt immer zu schwarz.

bei mir aber gingen immer alle socken verloren. ob die paarweise verlustig gingen oder gar getrennt wege gingen, weiss ich leider nicht. die haben sich nie die gemühe gemacht, sich bei mir zu verabschieden.

und deshalb entwickelte ich mein eigenes system. ich habe vier oder fünf paar socken. alle schwarz. die trage ich und wenn sie schmutzig sind, sammle ich sie an einem bestimmten platz. wenn sie alle schmutzig sind, was bei fünf paar nicht so lange dauert, nehme ich sie mit in die dusche, wasche sie mit shampoo, wickle sie danach in ein handtuch, rubble sie ein wenig weniger nass, dann ziehe ich sie an und föhne sie trocken.

natürlich könnte ich sie auch in der hand trocknen. am fuss aber geht es schneller. das kann man mir ruhig glauben, ich hab da experience.

wenn sie alle also frisch gewaschen und geföhnt und trocken sind, lege ich sie in meinen kasten und wir starten gemeinsam eine neue runde.

ich könnte sie zum trocknen auch aufhängen, aber diese gelegenheit unbeaufsichtigt irgendwo herumzuhängen würden sie nutzen und mich wieder verlassen.

ich gebe zu, mein system klingt etwas umständlich. wichtig ist aber nur, dass es funktioniert.

aber jetzt ist es seit ein paar tagen warm genug, um keine socken mehr tragen zu müssen und das ist einfach grossartig und freut mich so richtig.

ich bilde mir nicht ein, dass ich meine momentanen socken wieder finde, wenn es wieder kälter wird. deshalb werde ich wohl eine kleine party für sie schmeissen, mich von ihnen verabschieden, mich fürs warmhalten in den letzten wochen bedanken und mir dann im herbst fünf neue paar kaufen. das sind dann die socken der wintersaison 2004/2005.



miss.ichbedienealleklischees

ich gestehe, sowas hätte mich vor einiger zeit getroffen. damals, als ich mich selbst noch dafür gehasst habe, dass mein leben verfilmt wohl auf rtl2 als true story an einem samstag abend um 20:15 laufen würde, wenn auf allen anderen sinder richtig gute filme gezeigt werden. in einer zeit, in der ich gern abgestritten hätte, wer ich bin.

ich gestehe, dass ich mich inzwischen damit abgefunden habe. meine vergangenheit ist böser rtl2 kitsch. voll von klischees. da fehlt nichts. da gibt es das einzelkind, dass nur von der mutter grossgezogen wird und viel zu jung selbst ein kind bekommt, weil es noch nicht alt genug ist um zu verstehen, dass es zwar eine familie haben will, aber besser noch keine eigene familie haben sollte. da ist der kerl, der nicht damit zurecht kommt, nicht mehr im mittelpunkt zu stehen, weil das baby nun die aufmerksamkeit bekommt. es gibt alkoholismus und gewalt gegen frauen und das mädchen mit ihrem baby, dass eines tages, nach einem besuch bei ihrer familie, einfach nicht mehr nach hause kommt, weil sie ihr leben in dieser form nicht mehr erträgt und fortan als alleinerziehende mutter lebt. exakt in der situation also, aus der sie doch eigentlich flüchten wollte. und dann in weiterer folge, auf der suche nach einer neuen liebe, noch ein paarmal an den falschen kerl gerät. lüge, betrug, wiederholt gewalt - hier wird nichts ausgelassen. inzwischen hat sie das alles hinter sich gelassen und das war nicht leicht.

heute hofft sie, ganz klischeehaft, wahrscheinlich immer noch darauf, dass - ganz hollywood-like - am ende doch noch alles gut wird. der prinz sein pferd zwar zu hause lässt, denn pferde kann sie nicht leiden, aber dafür mit einem schicke auto vorfährt und sie in ein leben mitnimmt, dass so schön ist, dass sogar den klischees von all dem kitsch übel wird.

mein leben war immer klischeehaft. und wird auch niemals anders sein. es ist hart genug, darum zu kämpfen, mit sich selbst klar zu kommen und glücklich zu sein. so glücklich es einem möglich ist. da bleibt keine zeit dagegen anzukämpfen klischeehaft zu sein. und noch weniger zeit bleibt dafür, sich gedanken darüber zu machen, ob andere einem deshalb für eine tussi halten oder finden, dass frauen nicht mehr den attributen entsprechen dürfen, die frauen nun mal zugesprochen werden, nur um nicht dem klischee zu entsprechen.

früher hätte es mir etwas ausgemacht. früher gefiel mir der gedanke, anders zu sein. inzwischen denke ich, dass anders zu sein einsam machen kann. und das es zu viele menschen gibt, die zwanghaft anders sein wollen. damit ist man im endeffekt wieder nur einer von vielen, die ganz gleich ticken.



ich hab ein grosses talent dafür, absolut jeden fettnapf mitzunehmen und bloss keinen auszulassen.

vor zwei tagen sass ich mit einer freundin in einem sehr netten lokal, als ein freund durch die tür kam. er wurde von einem mir unbekannten anderen kerl begleitet und da ich mit diesem freund eine woche zuvor in dem lokal war, begrüsste ich ihn mit den worten: "hey. du schlampe bist aber auch jede woche mit jemand anderem hier."
er später fiel mir ein, dass ich zwar privat dort war, er aber eventuell ein business date hatte....

gestern plauderten alle möglichen leute in meinem büro und im zuge der unterhaltung sagte mein kollege: "ein sehr kluger mann sagte einmal: du lebst dein lebe für dich, nicht für andere."
ich lachte spöttisch und sagte im dazu passenden tonfall: "ach gottchen, wo schnappst du denn solche weisheiten auf ? sowas steht doch nicht im sportmagazin, oder?" er antwortete mit einem blick, der andere in ihre schranken verweist: "nein, mein opa sagte das. kurz bevor er starb."

letzte woche hatte eine kollegin von mir einen unfall. ihren audi hatte sie vor noch nicht ganz einem jahr brandneu gekauft und seitdem nur probleme damit gehabt. letzte woche dann kam sie auf der spiegelglatten fahrbahn ins rutschen, knallte in die leitschienen, überschlug sich einmal. ihr ist zum glück nichts passiert, aber das auto trägt jetzt den namen "totalschaden". einen tag nach dem unfall sass sie in meinem büro und blätterte sich gedankenverloren durch eine zeitschrift. ich wollte ein paar sachen von einer veranstaltung abholen und überlegte gerade, wie ich das zeug ins büro schaffen sollte. ohne zu überlegen fragte ich: "sag, hast du jetzt gleich einen termin ?" sie: "nein." ich: "was machst du denn in der nächsten halben stunde ?" sie: "hab nichts vor. wieso ?" ich: "kannst du mich vielleicht ....äh.. nein, vergiss es. " sie: "jetzt sag schon." ich: "nein, vergiss es. war blöd. " sie: "wollstest du mich eben fragen, ob ich dich irgendwo mit dem auto hinfahren kann ?" ich: "ääääh, ja. hatte kurz drauf vergessen. tut mir leid."

diese liste liesse sich ewig lang fortsetzen. und der blick, den mir meine kollegen in solchen situationen zuwerfen, ist auch leider nicht in worte zu fassen. entweder fang ich jetzt langsam mal an, mich nicht selbst immer von dem was ich so sage überraschen zu lassen oder ich halte einfach generell die klappe, wenn ich nichts gefragt werde. vorher denken wird schwierig werden. klappe halten aber erst recht eine mission impossible.

die gute nachricht ist, dass ich inzwischen schon sehr viel erfahrung darin habe, mich aus solchen situationen wieder hinaus zu manövrieren.



ich selbst denke von mir, dass ich durchaus charmant sein kann, wenn ich will. und meistens will ich das ja auch, weil ich doch eigentlich und grundsätzlich eine nette person bin. meine kollegin u. hingegen nennt meinen charme gerne den arschloch schmäh.

ich bevorzuge zwar, was mich betrifft, doch eher die bezeichnung charme, aber bei anderen fällt mir dieser arschloch schmäh schon auf. ganz besonders deshalb, weil ich immer sofort darauf anspringe und reinfalle. in der sekunde und ohne auch nur die geringste chance auf widerstand.

edit: noch weniger chance auf widerstand besteht allerdings, wenn ich einen anlass zu einem rückruf habe. und diese gespräche müssen dann einfach mit einem "sagen sie, werden sie denn an dem abend auch vor ort sein?" enden. alles andere würde einfach keinen spass machen.



am 24. jänner 1976, um halb sechs uhr morgens, kletterte meine mutter mit ihrem grossen babybauch aus dem bett, packte ihre tasche, wurde um sechs von der rettung abgeholt und ins krankenhaus in der nächstgelegenen grösseren stadt in niederösterreich gebracht. am nachmittag brachte sie dann dort ein kleines mädchen zur welt, die schon ca. fünf zentimeter lange haare hatte, bloss dass diese wüst in alle richtungen standen und nicht zu bändigen waren. angeblich sah ich aus wie ein äffchen.

meine mutter hatte in den wochen davor einen weissen mantel für mich gehäkelt. er hatte stickereien am saum und sah aus, wie der mantel einer russischen prinzessin. in den steckte sie mich rein und wahrscheinlich benehm ich mich deshalb seitdem teilweise wie eine prinzessin. vielleicht kommt daher auch meine vorliebe für wodka ? wer weiss.

der rest der familie ahnte wohl schon, was da grossartiges vollbracht wurde und wer hier nun die grosse bühne des lebens betreten hatte und feierten erstmal gehörig. angeblich wurde die zeche dafür bis heute nicht beglichen.

am nächsten tag dann rauschten sie im roten mini cooper meines vater, er nannte ihn sixtus, wie die blues brothers im krankenhaus ein - alle schwer verkatert und schwarze sonnenbrillen tragen.

mein onkel, der damals ca. sechs jahre alt war, sah mich und beschloss kurzerhand, dass das baby mit den komischen haaren nicht mitgenommen wird. statt dessen wollte er das baby im bett neben mir. aber im jänner ist ja immer abverkauf und die waren sind ja vom umtausch ausgeschlossen.

mein cousin hingegen witterte sofort, dass das neue baby wohl die ganze aufmerksamkeit an sich reissen wird und erklärte deshalb der versammelten familie, dass er das baby auf einem kleiderhaken in die gardobere hängen wird, wenn es erstmal nach hause kommt. die drohung hat er aber nicht wahr gemacht, denn so schnell konnte er gar nicht "kleiderhaken" sagen, hatte ich ihn schon mit meinem charme um den wirklich noch winzigen kleinen finger gewickelt.

auf dem rückweg vom krankenhaus gab sixtus den geist auf. seine aufgabe wäre es gewesen, meinen vater, meine oma, meine tante und einen guten freund meiner eltern nach hause zu bringen. es war bereits abend und stockdunkel, zudem auch noch kalt. meine tante und meine oma hatten keine jacken an, weil sie doch bloss ins auto, vom auto ins krankenhaus und vom krankenhaus wieder ins auto springen wollten. und sixtus war so originell, direkt neben einem friedhof einzugehen. die männer waren so freundlich, sich auf den weg in die nächste werkstatt zu machen und liessen die frierenden frauen alleine im auto zurück. im dunkeln. neben dem friedhof. die herren aber wärmten sich unterwegs in irgendeinem lokal auf und waren so schlau, von dort aus zu hause anzurufen. ein nachbar holte die mädels dann vom friedhof ab. so kamen sie nach drei stunden wartezeit doch noch nach hause. meine tante sagte einmal, dass es gruselig und kalt und unerfreulich war, aber sie freuten sich, dass das ganze auf dem rückweg passiert war, denn so hatten sie das neue baby gesehen und das machte alles wieder gut.

gott schickte also damals einen engel und gleich darauf gingen geliebte autos ein, mussten frauen neben friedhöfen frieren, wussten die jungs in der familie, dass trouble ins haus steht und wurden gastronomen um ihr geld geprellt.

viel verändert hat sich seitdem nicht. ein kurzer blick ins fotoalbum bestätigt, dass ich immer noch mache, was ich am besten kann.

me2
unschuldig dreinschauen


me3
rauchen


me
küssen



in der letzten zeit fällt es mir immer mehr auf. miss schreibt auf, was ich denke, sage, tue und erlebe und macht es somit öffentlich. irgendwie krieg ich es aber gar nicht mit. für mich sind es buchstaben auf einem bildschirm.

natürlich sind da kommentare und die machen einem schon klar, dass da leute sind, die mitlesen. und wenn man ein bisschen weiter denkt, wird einem auch klar, dass da noch viel mehr menschen sind, die auch mitlesen, aber nicht kommentieren. und trotzdem komme ich nicht über die buchstaben auf dem bildschirm hinaus. ein bisschen wie matthew broderick in dem film war games: "ist es ein spiel, oder ist es wirklichkeit?" - "wo ist der unterschied?"

im moment bin ich noch nicht sicher, ob das total dumm ist oder aber nicht. tatsächlich weiss ich bis heute nicht, was bloggen eigentlich ist. für mich sind es momentaufnahmen, wie polaroid pictures. manchmal schreibe ich etwas und dann ist es abgehakt und fertig. anderes sehe ich zwei tage später schon wieder ganz anders. ich halte fest, wie es mir in einem bestimmten moment geht. später liest man es und das ist, wie wenn man ein altes foto von sich sieht und erstmal einen augenblick braucht, um sich überhaupt selbst zu erkennen.

bis heute kann ich anderen nicht schlüssig erklären, was ich in meinem blog eigentlich mache. ich tippe einfach bloss vor mich hin. klar liest man gern kommentare und natürlich ist es schön zu hören, dass andere sich gut unterhalten fühlen. letztendlich aber, will ich einfach nur schreiben. ich denke, alles andere ist nicht weiter wichtig.



heute bin ich volle wäsche auf die fresse gefallen. nicht tatsächlich, aber schon so richtig.

wiedermal habe ich hoch gepokert, zu hoch.

wiedermal habe ich alles auf eine karte gesetzt, es muss wohl die karte der herzkönigin gewesen sein.

wiedermal habe ich alles gesetzt, was ich habe - denn da bin ich mit j.lo... "all my love is all i have".

die miss hat recht. ja, hat sie. solang sie nicht selbst betroffen ist und es nicht um ihre eigenen herzenangelegenheiten geht. denn da liegt die miss immer sowas von falsch, falscher geht gar nicht. da liegt die miss immer wieder so falsch, dass menschen aus aller herren länder anrufen und sagen: "junge frau, diese defination des wortes FALSCH kannten wir noch gar nicht. wie machen sie das bloss?"
ganz einfach. man muss bloss alle anzeichen ignorieren, sanfte und weniger sanfte hinweise von freuden in den wind schiessen und ganz fest daran glauben, dass die menschen grundsätzlich sehr viel von ehrlichkeit und fairness halten.

nur noch drei tage, dann geht ein neues jahr an den start. das wäre ein guter zeitpunkt, um fürs nächste jahr ein paar grundregeln festzulegen:

1. andere sind in beziehungen nicht so ehrlich wie ich.
2. andere glauben nicht so sehr an die liebe wie ich.
3. andere stellen fairness hinter ihr eigenes ego.
4. das was ich mir von einer beziehung erwarte, gibt es gar nicht.

leider will ich an all das gar nicht glauben. ganz im gegenteil. ich glaube daran, dass es menschen gibt, die ehrlich sind, sagen was sie denken und sagen, was sie wollen. menschen, die denken, dass die liebe einfach nur die liebe ist und nicht zwangsläufig mit dramatik verbunden sein muss. menschen, die ihr ego als nicht so wichtig betrachten. menschen, die das wollen, was ich will.

heute abend würde ich furchtbar gerne jemanden küssen. irgendwelche freiwilligen ?



wenn ich übernächtigt bin und restalkoholisiert und müde und unmotiviert - kurz: nach party nächten - bin ich ständig am singen. keine nummer im radio ist vor mir sicher.

deshalb singe ich hier quasi seit dreikommafünf stunden durch.

hä? bin ich noch nicht länger im büro ?? kommt mir mindestens vor wie achtundvierzigkommefünf stunden.

ich bin ja auch eine ganz grosse unter-der-dusche sängerin vor dem herren. an tagen wie diesen, dusche ich eine halbe ewigkeit und gebe ganze konzerte. ich muss mir jetzt gleich mal eine setlist für später ausdenken....



 
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