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something about me

heute ist der 9. dezember und eigentlich fühle ich mich an wie sommer. ich trage im büro kurze ärmel, heize auf karibisch und trage vielleicht dazu noch einen schal. ich hab noch kein einziges weihnachtsgeschenk gekauft und auch noch nicht einmal darüber nachgedacht, was ich kaufen, bzw. schenken könnte. schlimmer noch: ich hab auch überhaupt keine böcke darauf. weder aufs kaufen, noch aufs nachdenken.

ich will keinen punsch und keine bunten lichterketten. ich will nicht planen, wo wir weihnachten verbringen.

es gibt eigentlich nur zwei dinge, die ich an weihnachten mag. und diese beiden dinge sind meine selbstpersönliche weihnachtstradition. mehr brauch ich nicht und mehr will ich auch nicht. nur die folgenden zwei dinge:

1. der grinch. ich mag den grinch. ich liebe den grinch. ich bin der grinch.

2. mein neuer schlüsselanhänger. jedes jahr vor weihnachten, geht meine kollegin u. los und klaut einen neuen schlüsselanhänger für mich. immer diese albernen kleinen stofftierchen. wichtig daran ist, dass sie den anhänger nicht kauft, sondern klaut. dieses jahr hab ich noch keinen bekommen. aber ich warte jeden tag darauf.

am lieben hätte ich ein weihnachtsfest, an dem mir die leute, wenn sie mir schon was schenken wollen, nur geklaute sachen schenken dürfen. geklaute geschenke mag ich am allerliebsten. die müssen auch nicht gross und toll und massiv sein. mein herz kann man schon mit einem, in einem lokal gestohlenen aschenbecher erobern.



wenn ich heute auf der strasse gehe und mir kommt ein nikolaus entgegen, krame ich gleich mal nach meinen zigaretten oder dem handy - auf jeden fall tu ich ich gleich mal irrsinnig beschäftigt, nur um den kerl nicht einmal ansehen zu müssen. zu nikoläusen hab ich kein gutes verhältnis. nie gehabt.

als ich noch im kindergarten war, hatten die tanten für den 6.12. einen nikolaus aus einem kaufhaus ausgeborgt. da wurden unsere kleinen sesselchen in einem grossen kreis aufgestellt und mittendrin halt ein grosser für den herrn nikolaus. all die eltern waren eingeladen und standen rund um den sesselkreis, ihre fotoapparate hielten sie im anschlag, ganz so, als wären sie japaner. die kinder wetzten mit ihren kleinen popos ganz ungeduldig auf ihren kleinen stühlen herum und konnten es kaum noch erwarten, bis er endlich da war: DER NIKOLAUS !!

ich sass da auch. ganz ruhig, aber innerlich angespannt. ich wollte, dass diese ganze inszenierung endlich vorbei ist. das ganze war mir hochgradig unangenehm. ich wollte meine süssigkeiten und kleinen geschenke bitte einfach in meinen schuh gepackt bekommen, wie ursprünglich vereinbart. das war vorher auch so, warum also musste der denn plötzlich auf persönliche kundenbetreuung wert legen ?

dann war er endlich da, schritt sehr andächtig und stolz in das zimmer, in dem wir alle schon auf ihn warteten. das lächeln wurde in allen gesichtern angeknipst. die kinder freuten sich über den nikolaus und die eltern freuten sich, weil die kinder sich freuten und die kindergartetanten freuten sich, weil er endlich da war. und ich wollte immer noch, dass das ganze bitte möglichst schnell vorbei ist.

er setzt sich also auf seinen sessel und fing an, mit tiefer stimme und schön langsam und sehr betont zu sagen, dass er hofft, dass wir alle brav waren und den ganzen jazz. ich hörte mir das alles an und dachte, dass das ja so lange nicht dauern kann. und dann fing er an, die kinder einzeln aufzurufen. mit namen. damit hatte ich nicht gerechnet. das aufgerufene kind musste hingehen, ihm mit grossen augen die hand geben, er sagte ein paar persönliche worte... und dann bekam das kind ein nikolosackerl und durfte wieder gehen.

als er meinen namen aufrief, war da bloss ein gedanke in meinem kopf: "nein. no way. ich geh da nicht hin. nein." unsichtbar werden ist eine superheldenfähigkeit, die ich ja auch heute noch nicht beherrsche. blieb also in der situation nichts anderes übrig, als so zu tun, als wäre ich nicht da. ich sah unschuldig durch die gegend, fast gelangweilt, einfach so, als würde mich das alles nicht betreffen.
er sagte meinen namen wieder und wieder und sah irritiert zu den tanten. die nickten ihm zu und das war das zeichen dafür, dass dieses kind sehr wohl anwesend war. er sagte meinen namen wieder und wieder und sah dabei den kindern forschend ins gesicht. er dachte wohl, er könnte eine reaktion erkennen. aber da hatte er sich geschnitten. er sah mich an und sagte meinen namen und ich hatte mein pokerface auf und er hat nichts bemerkt.

das leben ist nun mal wie bobfahren und einer muss immer der bremser sein. an dem nachmittag war ich das, aber meine mama griff ein, kam zu mir rüber, nahm mich an der hand und brachte mich zu dem nikolaus. der sparte sich seine persönlichen worte, gab mir bloss mein sackerl, lächelte mich an und ich durfte wieder zu meinem sessel gehen.

ein paar jahre später ging ich dann schon zur schule und die mutter eines klassenkollegen hatte einen mietbaren nikolaus zu sich nach hause bestellt. sie fragte meine mama, ob wir nicht auch dazukommen wollte. und die hatte wohl die kindergartenepisode vergessen und sagte zu.

das system des mietbaren nikolaus funktioniert wie folgt: er klopft erst leise an die tür und die eltern reichen zetteln raus, auf denen sie vorab schriftlich festgehalten haben, was ihre kinder im laufe des jahren braves und weniger braves gemacht haben. er legt sich diese zetteln dann in sein grosses buch, läutet offiziell an, kommt rein, schlägt sein grosses buch auf, sucht die richtigen namen und liest vor, was er so über die kinder weiss.

bei licht betrachtet, ist das ja ziemlich gemein. als kind stehst du da und der fremde im roten mantel und mit dem langen bart, weiss einfach alles über dich.

dieser klassenkollege von mir war das mit abstand schlimmste kind in der ganzen schule. er stand immer knapp vor dem rauswurf.
und seine mutter hatte wohl beschlossen, diese tatsache zu ignorieren oder aber sie war einfach nur dumm wie brot. auf jeden fall kam dieser nikolaus damals rein, warf dem klassenkollegen zwei oder drei kleinigkeiten an den kopf ... und ging dann zu mir über. meine vollkommen wahnsinnige mutter, hatte akribisch jeden kleinigkeit der vorangegangen monate aufgelistet und die bekam ich von dem nikolaus dann auch gleich schön reingesagt.

ich stand da und dachte, dass das ja wohl alles gar nicht wahr sein kann. little satan neben mir kam als kleiner engel mit zwei, drei verbesserungsvorschlägen weg und mir, die ich doch tatsächlich schon als kind schon ein engerl war, wurde doch tatsächlich alles angekreidet. ich war fassungslos.

auf dem heimweg klärte mich meine mutter aber gleich über die vorgangsweise auf und entschuldigte sich. sie hatte die liste der andern mutter vorab nicht gesehen und war davon ausgegangen, dass die ein wenig realistischer vorgeht.

seit dem jedenfalls, können mich nikoläuse echt am arsch lecken.



eine meiner wohl legendärsten eigenschaften ist meine doppelmoral. jeder der mich ein bisschen besser kennt, weiss darüber bescheid. und immer mal wieder steht mir jemand mit grossen, fassungslosen augen gegenüber und wirft mir diese doppelmoral vor. und immer mal wieder steh ich da, grinse und sage: "ich weiss. ich sehe es aber dennoch so."

zudem kreide ich oft menschen etwas an, unterstütze sie aber darin, wenn sich dadurch ein vorteil für mich ergibt. offiziell läuft das dann zwar unter "wenn du das ohnehin so handhabst, könntest du doch bitte auch gleich für mich...", in wahrheit läuft es natürlich immer auf die alte eine-hand-wäscht-die-andere geschichte hinaus.
dabei muss man ganz schön auf zack sein, so einiges bedenken und auch zusehen, dass man immer am laufenden bleibt.
das ganze hat ein bisschen was mafiahaftes, aber wahrscheinlich finde ich gerade das spannend. vielleicht will ich mal ein ganz grosser pate werden. zumindest hat es nicht lange gedauert, bis ich überzuckert habe, dass die, die sich die hände schmutzig machen, nie die sind, die die wirklich grossen zuckerln abkassieren. am ende bekommt halt jeder, was ihm wichtig war. ein austausch der gefälligkeiten.

was meine doppelmoral betrifft, versuche ich mich in der letzten zeit - in bestimmten bereichen - zu bessern. ist nicht ganz so leicht, wie ich mir das vorgestellt habe, aber wer hat auch behauptet, dass das leben ein picknick im park sei ?



wien ist die stadt der überschriften. das jahr 2003 ist das jahr der "menschen mit behinderungen". hochsensibilisiert nennt es sich "menschen mit besonderen bedürfnissen". mir gefällt die erste version besser, denn wenn wir schon vor dem wort behinderung angst haben, können wir mit der integration erstmal pause machen und sollten sehr viel weiter vorne im programm ansetzen. zumal ich mich mit "mensch mit besonderen bedürfnissen" persönlich angesprochen fühle. besondere bedürfnisse haben wir alle, auch die menschen mit behinderungen.

ich hätte einen vorschlag für das motto des kommenden jahres. 2oo4 - das jahr der befindlichkeiten. wenn wir doch ohnehin tagtäglich von tausend befindlichkeiten genervt, gelenkt und beeinflusst werden, warum dann nicht gleich offiziell ?
das heisst ja nicht, dass man ganz ohne befindlichkeiten auskommt. das heisst auch nicht, dass alle befindlichkeiten abgeschafft werden sollten. das heisst nur, dass es gut wäre an einen punkt zu kommen, an dem man mit einem schulterzucken sagen kann "aja, befindlichkeiten" und sich nicht weiter ärgert. ob nun über jemand anderen oder auch über sich selbst. so ehrlich muss man dann schon auch sein. vielleicht ist diese befindlichkeit gegenüber befindlichkeiten aber auch nur ein besonderes bedürfnis.



vor zwei wochen traf ich am abend eine liebe freundin von mir. wir sehen uns nicht sehr oft und hören uns auch selten, aber das macht durchaus sinn. wir kennen uns schon länger, wir vertrauen einander, wir erzählen und sehr viel - und gerade weil wir uns selten hören und sehen, lassen sich die tagtäglichen und alltäglichen abenteuer mit sehr viel weniger scheu und wohl auch ein wenig wertfreier erzählen.

da sassen wir also im linken teil des rathausparks auf einer bank und tranken cuba libre. und wenn frauen so zusammensitzen, geht es immer um die zwei zentralen themen: kochrezepte und neuerungen am kosmetikmarkt. nein, quatsch - natürlich geht es immer um frauen die uns nerven und männer die uns nicht nerven.

da sassen wir also immer noch und plauderten und eigentlich ging es darum, wie eine so nette, ganz entzückende, smarte, witzige, liebreizende und vollkommen von sich selbst unbeeindruckte frau wie ich, so ein denkbar schlechtes händchen bei der auswahl der männer an ihrer seite haben kann. meine freundin meinte, ich brauche ein anforderungsprofil. sie hat sowas erstellt und kurz darauf hatte sie einen mann gefunden, der sehr gut zu ihr passt. und um mich davon abzuhalten jetzt lautstark "zufall !!'" zu rufen, heiraten die beiden auch noch ende august.

anforderungsprofil also. naja, das war mir nicht neu. immer wieder erzählen mir die frauen in meinem umfeld, dass man schon eine vorstellung von dem haben sollte, was man will. und nichts anderes ist dieses anforderungsprofil. in wahrheit geht es nur darum herauszufinden what i really really want. und sooft ich darüber nachdenke, komme ich auf das selbe resultat wie die spice girls: i really really really really wanna zigazig aaaah. leider weiss ich nicht, wie so ein zigazig aaaah aussieht und das erschwert die suche ganz erheblich.

ich habe ja noch nicht einmal ein optisches anforderungsprofil. ich finde so viele unterschiedliche männer wirklich gut. im endeffekt ist es nie die haarfarbe oder die figur. es sind in wahrheit nie die unterarme und auch nicht die wangenknochen. oft ist es ein lachen, das mich umwirft. oder die art einen anzusehen. ein lächeln oder etwas gesagtes. und damit wären wir ja auch schon bei den dingen abseits des aussehens. ich kenne männer, die auf meine witze immer ganz ernst antworten und das machen sie gar nicht so schlecht. ich kenne männer, die sind unheimlich verspielt und auch das reisst mich mit. oft sind kleine eigenheiten so unheimlich liebenswert. aber die kann man nicht auf ein anforderungsprofil schreiben, denn das würde ihnen die liebenswürdigkeit nehmen. so steht auf meinem anforderungsprofil also immer noch nur ein einziger punkt: er soll mich umhauen.

einige sagen, dass das zu wenig ist. m. sagt, es wäre ein sehr guter punkt. im zweifelsfall habe ich mich immer dafür entschieden das zu glauben, was m. sagt. und damit bin ich immer gut gefahren.



neugier ist eine eigenschaft, die mir immer wieder unterstellt wird. zu recht, das muss man schon sagen. ich bin defnitiv neugierig. die privatsphäre andere empfinde ich teilweise als höchst lästig und manchmal ekelt sie mich richtig an.

in einem bestimmten bereich werde ich allerdings missverstanden. meine neugier ist zwar legendär, aber noch viel mehr bin ich ein detail freak. ich liebe details, bin süchtig nach ihnen. details geben mir das gefühl, mir ein besseres bild machen zu können, menschen besser verstehen zu können. details vervollständigen mein bild.

die informationen werden von mir nicht bewertet, sie sagen nichts schwerwiegendes über den menschen aus - sie helfen mir nur zu verstehen, wer der mensch ist.

die meisten legen meine fragen als pure neugier aus. manche vermuten auch anders geartetes interesse. aber auch zu sehen, wie menschen interesse an ihrer person auffassen und wie bereit sie sind, fragen zu beantworten, ist ein detail.

ich trage die eingeholten informationen nicht akribisch zusammen und führe auch keine listen. ich glaube, die meisten infos behalte ich zwar irgendwo im hinterkopf, eigentlich werden sie aber in ein gefühl umgewandelt. in ein gefühl für den menschen, sein denken, sein handeln, seine sicht, seine welt.

bei menschen in meinem unmittelbaren umfeld kann ich grösstenteils von einer gezielten befragung absehen. die details kommen mit der zeit und das ist eine spannende sache.



heute sah ich auf dem nachhause weg eine frau mit einem beachtlichen t-shirt. dieses shirt war weiss und in schwarzen lettern stand darauf geschrieben:

i do not know what i want. but i want it now.

eine ehemalige kollegin hat einen hund, der eine mischung aus so ziemlich allen rassen ist. er ist ziemlich gross und erstaunlich massig und wenn er mit dem schwanz wedelt und einem in der kniekehle trifft, knickt man automatisch ein und das kommt immer wieder sehr sehr überraschend.

ganz ähnlich traf mich die aussage, die diese frau so nichtsahnend auf ihrer brust durch die welt trägt. und ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses shirt eigentlich mir gehören sollte.

i do not know what i want. but i want it now.

ich kam nicht umher darüber nachzudenken und eventuell ist es tatsächlich so, dass ich nicht weiss, was ich will, weil ich es nicht benennen kann. vielleicht warte ich darauf, dass etwas vollkommen unerwartetes, nie dagewesenes passiert. ich schätze, ich will etwas neues. etwas, das ich noch nicht kenne.

i do not know what i want.

und geduld war schon immer meine stärke nicht. ich hab mich gebessert. dennoch.

i want it now.

wow.



man muss kein grosser entdecker sein, um in der letzten zeit öfter mal über "so, jetzt bin ich auch hier", "grüssi alle hier" und "das ist ein check - das ist die antwort auf den check" einträge zu stolpern.
deshalb dachte ich, es wäre vielleicht an der zeit, mich auch mal vorzustellen. grosskotzig wie ich nun mal bin, habe ich dazu einen special guest eingeladen. ladies und gentlemen, das wort hat:
P!NK

i might be the way
everybody likes to say
i know watcha thinking about me
there might be a day
you might have a certain way
but you don't have my luxeries
and it's me i know
i know my name 'cause i say it proud
everything i want i always do
lookin' for right track
always on the wrong track
but are you catchin' all these tracks
that i'm layin' down for you

there's a song i was listening to
up all night
there's a voice i'm hearing
saying it's alright
when i'm happy
i am sad
but everything's good
it's not that complicated
i'm just miss.understood

there might be a day
everything it goes my way
can't you think i know i'm superfly
i might see a world
in a world inside of you
then i might just say goodbye
and it's my name i know
i say it loud 'cause i'm really proud
of all the things i used to do
well it's the wrong track
looking for the right track
and are you catchin' all these tracks
that i'm layin' down for you

thereŽs a song i was listening to
up all night
there's a voice i am hearing
saying it's all right
i was taken for granted
But it's all good
'cause I'll do it again
i'm just miss.understood
i say i'll do it again
i'm just miss.understood
i say i'll do it again
i'm just miss.understood
i say i'll do it again
i'm just miss.understood



vor einigen jahren hatte ich einen freund, c ist sein buchstabe. die ganze geschichte ging seifenopernverdächtig zu ende. gut, es war auch nicht die längste beziehung seit shakespeare gewesen, aber immerhin war der wellengang verdammt hoch.

was mich damals irgendwie rettete, war bloss ein einziger gedanke. und der lautete: "eines tages wird dir das ganz unheimlich leid tun. es wird dir leid tun, dass du in deinem wahnsinn nicht taktvoller vorgegangen bist. und du wirst deine entscheidung bereuen und in all ihrer falschheit erkennen."

diese gedanken fühlten sich gut an und ich hatte absolut keinen zweifel daran, dass es so kommen würde. ir-gend-wann. ich hatte damit absolut keinen stress und ich dachte auch nicht mehr aktiv daran. allein, das gute gefühl blieb.

es herrschte dann einige jahre funkstille und zu silvester 2000/01 lief ich dann mitten in der innenstadt, wo sich an diesem tag kaum menschen aufhalten, ausgerechnet in ihn hinein.

wenn ich es recht bedenke, war der zufall so gross nicht. ich bin an dem abend wohl in einige hundert leute gelaufen. warum sollte da nicht jemand bekannter dabei sein?

nichtsdestotrotz, tauschten wir nummern und das versprechen, uns bald mal auf einen kaffee zu treffen.

schon am nächsten tag rief er an um mir zu sagen, dass er nach unserem treffen daran denken musste, wie unfair er damals gehandelt hatte. und er entschuldigte sich. ich wunderte mich damals sehr über den gedankengang und versicherte ihm, dass ich nicht weiter nachtragend sei und es - ganz offensichtlich - auch unbeschadet überstanden hätte.

seitdem hören wir uns manchmal und sehen uns noch seltener, aber der kontakt bestht nach wie vor.

vor kurzem dann verbrachte ich den sonnigen sonntag nachmittag in der gesellschaft von eben c. und ein paar campari soda. wir plauderten recht nett und er entschuldigte sich wieder. das hatte er seit unserem silvester-crash öfter gemacht und ich versicherte ihm wieder einmal, dass es in ordnung sei und er sich nun endlich auch selbst verzeihen könne. und er sagte, dass er damals einen fehler gemacht hatte und die falsche entscheidung getroffen hatte.

wham, da war es. und ich stellte fest, dass es sich nicht annähernd so gut anfühlte, wie ich erwartet hatte. ich hatte erwartete, dass ich innerlich fast unerhört überschwenglich grinsen würde oder ich wenigstens aufspringen würde, um die anderen gäste des cafes zu einer kleinen ahola-welle zu animieren. aber nichts von dem war der fall. tatsächlich fühlte es sich gar nicht an. vorerst.

zu hause veränderte sich das gefühl. hatte es vorher noch nach nichts geschmeckt, bekam das ganze im abgang einen bittere nachgeschmack. ich wurde fast sauer. und aus dem "das wirst du nochmal bereuen gedanken" wurde ein schlichtes "du dummer, dummer, kleiner wicht".

inzwischen weiss ich, dass ich wohl auch ein dummer wicht bin. ich hatte einfach niemals meine gefühle und gedanken über die ganze geschichte upgedatet. nicht komplett. mein fehler.




als ich noch klein war und geschichten hörte, in denen jemand drei wünsche frei hatte, konnte ich niemals verstehen, warum der letzte wunsch nicht einfach drei weitere wünsche war. und ich hab mir oft überlegt, was ich mir wohl wünschen würde.

heute ist die frage nach den drei wünschen eine sehr gängige. ich mache das um zu sehen, wie es mir gerade geht. ich spaziere dann in der früh den graben entlang in richtung büro, die geschäfte sind noch alle geschlossen und die touristen schlafen noch. ich kann den graben um diese zeit - besonders im sommer - sehr gut leiden. und bei der gelegheit frag ich mich dann: "gut miss, wenn du drei wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen?" das ist immer sehr spannend.
machmal wünsche ich mir sachen wie weltfrieden, gesundheit für mich selbst und dass mein sohnemann glücklich ist und bleibt. das sind die emotionalen tage.
manchmal wünsche ich mir tonnen von geld, nochmal geld und noch mehr geld. das sind die materialistischen tage.
manchmal wünsche ich mir, dass mir jemand geld für etwas gibt, das ich gut kann, von dem ich aber nicht weiss, was das sein könnte. zudem ein loft mit grosser terrasse und eine kombination aus koch und putzfrau - das wäre bei näherer betrachtung ein kochender butler. das sind die faulen tage.
manchmal wären die drei wünsche mit einem wodka-martini und zwei oliven auch schon erledigt. das sind die lustigen tage.

in wahrheit aber, glaube ich nicht ans wünschen.

letztes wochenende traf ich einen alten freund und er fragte "wenn du dir etwas wünschen könntest, ganz egal - alles ist möglich, was wäre das.?" und ich lächelte bloss und verweigerte jeglichen wunsch.

einerseits habe ich einen grossen glauben daran, dass alles vielleicht einen grund, ganz sicher aber eine gewisse auswirkung hat. und es ist einfach grossartig zu sehen, wie sich oft lange zeit später erst herausstellt, wie gut oder schlecht eine sache nun wirklich ist.

andererseits glaube ich, dass wir einfach nicht wissen, was gut für uns ist. letztendlich würde man sich selbst immer gern glücklich sehen. aber was das betrifft, sind wir leider - alle miteinander - sehr kurzsichtig.

das alles habe ich diesem freund erklärt und gesagt, dass ich mir bestenfalls wünschen würde, mir nichts wünschen zu müssen.

jetzt tut mir das leid. in wahrheit hätte ich nämlich gewollt, dass sie chili peppers im sommer nach wien kommen.



 
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