actually feeling like
beobachtet
big brother verkehrt
conversations haeppchen
das absolute tief
der grinch
diary
die fasten diaries
dislikes
foolish
freundeskreis
gelogenes
glueckskeks
i wanna know...
in the process
just
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren


 

something about me

seit heute haben wir eine neue praktikantin. nach ein wenig netter conversation hat sie angeboten, uns am freitag zu bekochen. sie selbst macht gerade diät und isst nur gemüse, aber für uns kocht sie trotzdem.
ich sage euch: könnte man meinen charme in flaschen abfüllen, würde man damit stinkreich werden.



ein paar leute in meiner umgebung sagen mir immer wieder, dass sie meine handhabung in sachen "freunde" sehr, wie soll ich sagen ?, streng finden. finde ich eigentlich nicht. ich finde, ich bin da sehr ehrlich. ich denke wirklich, dass wege sich manchmal trennen und nur, weil man sich einmal sehr gut verstanden hat, muss das nicht für immer so bleiben. das macht die gemeinsam verbrachte zeit nicht weniger gut oder schön - im gegenteil. ich denke, dass genau diese zeit darunter leidet, wenn man den kontakt aufrecht erhält, obwohl sich beide seiten in komplett unterschiedliche richtungen entwickelt haben und man sich - in wahrheit - nicht mehr viel zu sagen hat. oder wenn man merkt, dass das gesagt nicht mehr ankommt, man einfach keine gemeinsame sprache mehr findet. ich fühle mich dann wohler, wenn ich die nummer aus dem handy und die e-mail adresse aus den kontakten lösche. deshalb mache ich das dann auch.
dazu bin ich auch etwas wählerisch, was die aufnahme neuer mitglieder in meine bande betrifft. diese oberflächlichen freundschaften nerven mich. ich will nicht ständig auf diverse befindlichkeiten rücksicht nehmen müssen. ich will menschen um mich, die niemals beleidigt sind, wenn man ihnen die wahrheit sagt. ich will spinnen können, wenn mir danach ist und wissen, dass der andere weiss, dass ich natürlich weiss, wie unfair ich gerade bin und wahrscheinlich schon demnächst kommen werde um zu sagen: "ok, ich hab gesponnen, aber ich weiss natürlich, dass ich mich selbst eingetrickst habe - tut mir leid."
all das macht meine bande sehr exklusiv. das klingt vielleicht ganz nett, exklusiv heisst aber in wahrheit nichts anderes als: für ein essen mit meinen besten freunden reicht es vollkommen aus, einen tisch mit vier sesseln zu reservieren.
vor ein paar tagen liess ich mir das alles durch den kopf gehen. dabei ging es nicht um die frage: "macht es mir sorgen so wenige leute zu kennen, bei denen es mir wirklich etwas ausmachen würde, müsste ich den kontakt abbrechen?" sondern vielmehr "sollte ich mir sorgen machen, weil es mir keine sorgen macht so wenige freunde zu haben ?" ich dachte ein paar tage darüber nach und kam nicht recht zu einem schluss der sinn macht.
eines abends sass ich dann auf meinem balkon und weil es noch nicht ganz so warm war, wie ich es mir doch schon so sehr wünsche, hatte ich meinen süssen arsch in eine decke gewickelt. und als ich da so sass und mir die sterne und die lampen im hof ansah, während ich von der tonspur der super rtl cartoon serien beschallt wurde, dachte ich mir:

ich habe diesen unfassbar grandiosen kleinen kerl - einer meiner helden - an meiner seite. mehr noch, er ist meine familie. was auch immer ich tue, was auch immer ich sage - er glaubt an mich und liebt mich.
ich habe meinen besten freund, der doch wirklich versucht zeit zu haben und für mich da zu sein, wo er nur kann - und das, obwohl ich nicht müde werde ihm ein schlechtes gewissen zu machen, weil er nicht 24 stunden am tag für mich erreichbar ist und doch glatt die chuzpe besitzt, ein leben ausserhalb unserer freundschaft zu führen.
ich habe einen weiteren freund, den ich vielleicht seltener höre und ihm vielleicht auch nicht mehr jede kleinigkeit aus meinem leben berichte - aber wenn ich das bedürfnis hätte, meine sachen zu packen und für eine woche abzuhauen um kein wort reden, dann wäre er der mensch, zu dem ich fahren würdest. und er würde mir einfach beim nicht-reden zuhören.
ich habe eine freundin, die mir - so sehr ich es auch manchmal vielleicht nicht hören will - immer die wahrheit sagt. als ich letzten sommer eine grosse herzschmerzgeschichte am laufen hatte, es mir grottenschlecht ging und ich gut damit zu tun hatte, mich im selbstmitleid und auch im mitleid der anderen zu suhlen, da sass sie mir gegenüber, sah mir in die augen und sagte: "so gut es eine zeitlang ausgesehen hat und ich weiss, wie sehr du es wolltest - aber miss, er will dich nicht. vielleicht geht ihm jedesmal das herz auf, wenn er dich sieht, vielleicht gibt es tausend dinge, die er an dier mag - aber irgendwas gibt ihm das gefühl, dass du es nicht bist. er kann es vermutlich nicht begründen und dass muss er auch gar nicht. fakt ist: er will dich nicht." und so sehr ich sie in dem moment gehasst habe, so entgültig hat sie in dem moment mein herz erobert. denn sie hatte recht. das war zwar hart, aber die wahrheit. und mit dem anerkennen der wahrheit, lässt sich durchaus leben.
ich habe ein dutzend menschen um mich, bei denen ich mich hartnäckig weigere, sie zu meinem freundeskreis zu zählen, weil sie meine kollegen sind. ich mag sie alle - mehr oder weniger - gern. sie gehen mir unsagbar auf die nerven. sie haben alle einen schaden, sie machen mich krank, sie bringen mich zum lachen und wenn einer von ihnen weint, muss ich mitweinen und das hasse ich sowieso am allermeisten. wenn ich für ein geburtstagsgeschenk geld auslege und es danach einfordere, sagen sie "in meinem büro hängt meine jacke, da ist in der innentasche mein geld drin - nimm dir, was ich dir schulde." vielleicht ist das für viele selbstverständlich, ich habe auch noch nie einen freund bestohlen, aber diese geste bringt mich immer in verlegenheit. das ist eine vertrauensfrage und ICH weiss natürlich, dass man MIR vertrauen kann. aber woher wissen SIE es?? so kitschig es auch klingen mag, aber dieses so selbstverständlich und irgendwie einfach daherschlendernde vertrauen rührt mich. und ich habe recht damit, sie nicht als freunde anzusehen. denn wenn ich ihnen spontan einen namen geben müsste, wäre es - ohne zu überlegen: family.
wir essen manchmal alle zusammen zu mittag. dann kocht einer und zwei helfen und beim essen haben wir dann immer sehr viel spass. aber manchmal sitzen wir auch nur da und essen. dabei reden wir nicht, aber das ist nicht unangenehm oder peinlich. es ist einfach nur still. und so sehr ich es liebe mit ihnen zu lachen, so sehr weiss ich es zu schätzen, mit elf leuten an einem tisch zu sitzen und nicht reden zu müssen.
bei der gelegenheit sollte ich auch meinen chef erwähnen. mein erster eindruck war damals: "gelackter schnösel mit genagelten schuhen". er sieht verdammt gut aus, ist gut in seinem job, er ist gebildet und smart, hat gute manieren und ist in seinem leben einfach immer auf die butterseite gefallen. zudem ist er der erste mensch, der, wegen eines sehr dummen, sehr grossen und sehr berufenlich fehlers den ich machte, über ein halbes jahr lang echt sauer war. er hatte mächtig ärger bekommen und ich hätte nichts sagen oder tun können, um es wieder gut zu machen. natürlich wusste er, dass es mir leid tat - das änderte aber nicht daran, dass er böse und enttäuscht war. in dieser zeit stand er aber in jeder sekunde anderen gegenüber VOR, HINTER und NEBEN mir. ich weiss nicht, ob ich jemanden, von dem ich noch nicht weiss, ob ich ihn jemals wieder "mag", mit soviel überzeugung und kraft verteidigen könnte.
das alles sind nicht nur menschen, die ich liebe, sondern auch menschen, die mich immer wieder dazu bewegen, eine bessere miss sein zu wollen....

...dann nahm ich einen zug von meiner zigarette, blies den rauch in die luft und sagte mir: scheisse miss, in wahrheit müsstest du selbst für weniger dem leben jeden tag sagen "küss die hand, danke!"



manchmal, wenn mir danach ist oder auch wenn ich denke, dass es jemanden gerade weiterhilft, erzähle ich, wie ich früher war. extrem schüchtern nämlich. ich der schule redete ich maximal mit drei bis vier mir bekannten leuten gleichzeitig - niemals vor der ganzen klasse. das hatte einen gewissen negativen einfluss auf meine noten. in der zweiten klasse unterstufe erzählte meine englisch professorin meiner mutter beim elternsprechtag, dass sie mich ein paar tage zuvor am gang reden gehört hatte und sehr erstaunt war, weil sie zum ersten mal meine stimme hörte. is} wahr, ich denke mir da nicht aus. wenn ich die strasse entlang ging, hatte ich den blick immer hochzentriert zu boden gerichtet um ja nicht irgendjemanden unverhofft ins gesicht schauen zu müssen. ich hätte damals bei "wetten, dass..." auftreten können: wetten, dass ich die strassen wiens an ihrer pflasterung erkennen kann?
ich erzähle das nicht oft - aber jedesmal, wenn ich es doch tue, schaut mich wieder nur jemand sehr ungläubig an und hält mich für eine lügnerin. ich kann auch nicht sagen, wann oder wie sich das geändert hat. tatsächlich bin ich heute kein bisschen schüchtern mehr. beibehalten hatte ich allerdings, dass ich lieber klein beigab, wenn ich irgendwo nicht nett behandelt wurde. also, wenn der kellner im cafe mich ignorierte, stand ich bestenfalls auf und ging wieder. danach ärgerte ich mich, weil vermutlich nicht einmal jemand bemerkt hatte, dass ich überhaupt da war. oder wenn die wurstverkäuferin den grant auf ihr leben an mir ausliess. dann kaufte ich halt stillschweigend meine wurst und ging wieder. und wieder ärgerte ich mich im nachhinein, weil ich nämlich im grossen und ganzen ein sehr netter mensch bin und wirklich nicht finde, dass ich für den niedrigen lohn für wurstverkäufer verantwortlich zu machen bin. aber man trifft ja nicht nur im dienstleistungs-bereich auf solche menschen. auch in der u-bahn, in clubs, auf der strasse, sie warten im supermarkt vor dir in der schlange oder sie unterrichten deine kinder in der schule. und eines abends sass ich dann auf meine balkon und dachte mir, dass ich doch bitte eigentlich meinen mund aufmachen könnte. ich war doch sonst schon lange nicht mehr schüchtern - warum also liess ich mich von lauten menschen, die im unrecht waren dann so einschüchtern? ich hatte doch jedesmal mindestens ein dutzend antworten im kopf - warum fanden die denn nicht den weg hinaus ??
konnte ich meinen standpunkt klarmachen, ohne unhöflich zu werden ? und wollte ich das ? und wenn ja, wie sollte ich es anstellen ?? ich horchte tief in mich hinein und traf dort auf melanie. sozusagen mein böses ich. sie heisst melanie, weil ich nur melanies kenne, die echte bitches sind. deshalb dachte ich, der name passt ganz gut zu ihr. sie sollte immer dann in den vordergrund treten, wenn es nötig war. wenn jemand gemein zu mir war oder mich ungerecht behandelte, sendete ich ein imaginäres badgirl signal und schon war sie da. und das funktionierte ganz hervorragend und funktioniert noch. wobei sie sich manchmal ganz forsch in den mittelpunkt stellte, wenn es wirklich nicht erforderlich war. in wöchentlichen meeting zb platzte sie einmal mit einer meldung heraus, für dich ich mich nachher bei meiner kollegin wirklich richtig entschuldigen musste. aber eigentlich haben wir uns inzwischen ganz gut im griff, wir haben in den letzten jahren viel voneinander gelernt. und heute sind wir nett und zickig, freundlich und arrogant, sehr lieb und gemein, verständnisvoll und ignorant, ein bisschen bittersweet und vor allem missunderstood.



 
resident of twoday.net
powered by Antville powered by Helma
AGBs xml version of this page xml version of this topic