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gestern abend habe ich mir die amadeus verleihung im fernsehen angeschaut. nicht weil ich die so toll finde, sondern weil ich den moderator der show, andy knoll, für sehr sympathisch und witzig halte. dem höre ich gerne zu, egal was er erzählt.

bei dieser verleihung wurde von diversen showgrössen und showungrössen immer wieder betont, dass es nicht darauf ankommt, welche art von musik man macht. wichtig ist, dass die musik einem berührt. das ist wahr.

es ist nun aber auch so, dass man viel öfter auf musik oder von mir aus auch filminhalte trifft, die einem berühren, als dinge im alltäglichen leben. oft schaffen es leute mich in aufregung zu versetzen, mich zu nerven, mich zu erstaunen oder mich zu entzücken. aber wie oft berührt einem etwas reales wirklich ?

gerade vorhin war eine mitarbeiterin bei mir und fragte, ob ich einen moment zeit hätte. sie setze sich an meinen schreibtisch und sagte, dass sie mich morgen abend gerne einladen würde. ich sagte ihr, dass ich morgen abend leider nicht kann. sie sagte, ich hätte ihr im jänner einen job vermittelt, der damals für sie sehr wichtig war. ich sagte ihr, dass ich ehrlich froh war, dass sie den job gemacht hat, weil uns das sehr geholfen hat. sie beugte sich ein wenig über den tisch, nahm meine hände in ihre, die augen wurden wässrig und sie erzählte, dass ihr damaliger lebensgefährte ich ende letzten jahres übel mitgespielt hatte. er hat ihr konto leergeräumt und ist abgehauen. dass ich damals mit diesen doch ganz gut bezahlten job für ein paar wochen ankam, war purer zufall. ich wusste nichts von der geschichte. sie sieht das anders. sie sagt, ich habe ihr geholfen, als sie verzweifelt war und hilfe dringend nötig hatte.

also nahm ich ihre hände in meine und sagte, dass ich ehrlich froh bin, ihr geholfen zu haben und sie mir dafür absolut nichts schuldet.

sie stand auf, sah mich mit tränen in den augen an, lächelte ein bisschen und sagte tatsächlich: "ich bin so dankbar. jeden abend bete ich dafür, dass gott auf dich aufpasst und es dir gut geht."

ich bin kein sehr gläubiger mensch. ich bete nie. ich gehe niemals zur kirche. aber das jemand für mich betet, das hat mich berührt. es war ein kribbeln auf der haut, ein warmes gefühl im bauch und der kopf fühlte sich an, als würde warmer, weicher sand durchrieseln.

gerade fällt mir ein, dass ich kürzlich in einer ähnlichen situation war. damals wollte sich jemand mit einem geschenk für etwas bedanken und ich sagte, dass das absolut nicht nötig sei. sich im rahmen seiner möglichkeiten für andere stark zu machen kostet mich nichts extra. ich hatte bisher immer das glück, dass andere sich für mich stark gemacht haben, wenn es nötig oder hilfreich war. dafür bin und war ich immer dankbar, aber ich sehe das als eine art wanderpokal. in dieser situation kürzlich, nahm mich eine kollegin zur seite und sagte: "nimm das geschenk, miss. das ist ihm wichtig. du kränkst ihn, wenn du nicht zulässt, dass er sich bedankt." das hab ich damals verstanden, das geschenk genommen und mich bedankt.

heute aber habe ich wieder ganz falsch reagiert. ich glaube, ich hätte sofort einen termin für ihre einladung ausmachen sollen. schätze, ich habe noch eine menge zu lernen.
upartig meinte am 26. Mai, 20:41:
Danke
für diese "Geschichte". Danke vielmals 
typekey:zimtstern meinte am 27. Mai, 03:18:
Ich kann deine Reaktion aber nachvollziehen.
Wenn ich anderen Menschen helfe, dann mach ich das, weil ich das gerne tu, und weil es grad eventuell "in meiner Macht steht", dass ich helfen kann. Ich erwarte dafür in der Regel nichts, außer ein höfliches "danke".
Bin dann auch meist überfordert, wenn sich jemand dann durch irgendwelche anderen Dinge bedanken will. Komm mir dann auch irgendwie komisch vor, wenn ich's annehme.
Aber wahrscheinlich "interpretiert" man selbst viel zu viel in solche Sachen rein. Ich hab immer Angst davor, dass die Menschen dann meinen, dass ich solch eine Geste erwarte. 
 
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