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wenn man das rauchen aufgibt und versucht, möglichst locker zu bleiben, kann man sich durchaus gemütlich und relaxt durch den alltag manövrieren. der gedanke daran, an die nächste party und daran, das nächste mal an einer bar zu stehen, alkohol zu konsumieren und NICHT zu rauchen, lässt einem dann aber doch ein bisschen mit den ohrläppchen schlackern, sofern man das drauf hat. ersatzweise kann aber auch an den fingernägeln gekaut oder nervös an der unterlippe herumgebissen werden.

und weil ich schon immer viel sympathie für grössenwahn empfand, musste ich es natürlich nur 30 stunden nach der letzten zigarette wissen. sich erstmal in ruhe daran zu gewöhnen ein nichtraucher zu sein, ist etwas für babies. misses haben mehr eier als eine hühnerfarm und stürzen sich deshalb direkt hinein in die menge dieser furchtbar rücksichtslosen leute, die da rund um so eine bar stehen und sich eine zigarette nach der anderen anzünden.

überraschenderweise hat mir der geschmack von zigaretten gar nicht gefehlt. mir machte auch der nikotinentzug nichts aus. man könnte sagen: dem äusseren kopf fehlten die zigarette nicht. aber da waren auch noch die hände.

zuerst war ich in einem lokal, das ich gut genug kenne. da sass ich schön bequem auf einem sofa, hatte einen drink vor mir stehen und als mir auffiel, dass die hände eines nichtrauchers in so einer situation gar nicht viel zu tun haben, holte ich mir von der bar einen strohhalm und die welt war in ordnung. zumindest für den moment und rund um mich, in einem umkreis von einem halben meter.

dann wechselten wir das lokal. dort war ich das erste mal und meine mir bekannten freunde liess ich auch zurück, denn die hatte ich gegen jemanden eingetauscht, den ich bei der arbeit ein paarmal getroffen hatte. netter mensch, aber eben niemand, der mir vertraut war. somit hatten wir eine nicht vertraute begleitung in einem nicht vertrautem lokal mit nicht vertrauten kellnern und ausschliessnich mir nicht vertrauten gästen. da stand ich dann also, hatte einen drink in der hand und die andere hand suchte automatisch nach den zigaretten. und dann fiel mir ein: "ach, ich rauche ja gar nicht."

und dann, ja dann, war sie plötzlich da: die unsicherheit. bisher hatte ich immer abgestritten, dass raucher sich an einer zigarette festhalten würden, um ihre unsicherheit zu überspielen. und immer tun sie das auch nicht. in bestimmten situationen dann aber doch und genau das war so eine situation für mich.

da stand ich dann also und wusste nicht, wohin mit den händen und warum ich überhaupt gleich zwei davon irgendwo unterbringen muss. eine halbwegs sinnvoll zu beschäftigen hätte mich schon überfordert. vielleicht einfach mal in die taschen stecken ? nein, ein bisschen wollte ich ja doch mit dem popo zur musik wackeln und beide händen in den hosentaschen schränkt da schon ziemlich ein. dann vielleicht einfach mal an den seiten runterhängen lassen ? hmmm, ja, das war nicht so schlecht, aber was machen denn die schultern da ? die sind ein bisschen weit unten, die müssen ein bisschen höher. andererseits, wo genau trägt man die schultern, wenn man die arme relaxt an den seiten gen boden baumeln lässt ? nein, das war nicht gut. vielleicht einfach mal die taschen an der rückseite ? das ginge. nein, doch nicht, denn da war nur eine. also eine hand in die hinterntasche und mit der anderen das glas halten ? diese stellung erinnerte mich an b. sie steht oft so da und das macht auf mich immer einen komplett gelangweilten eindruck. so wollte ich auf keinen fall dastehen. man könnte die hände natürlich auf die bar legen. das funktioniert aber nur, wenn man vor der bar steht und nicht an der seite der bar, wo die kellner ständig an einem vorbei laufen. vor der brust verschränken vielleicht ? nein, das signalisiert verschlossenheit und abstand und ich wollte weder das eine zeigen noch das andere zwischen mir und meiner begleitung aufkommen lassen. wohin also nun mit diesen verdammten händen ? wohin damit und - verdammt nochmal - warum macht es so einen grossen unterschied, ob man diese paar gramm, in dünnes papier gewickelten, tabak zwischen den fingen hält oder nicht ?

und als ich knapp davor war, an meinen gelangweilten händen zu verzweifeln und schon mit dem gedanken spielte, vielleicht besser zu gehen, da kam mir meine legendäre unfassbar kurze aufmerksamkeitsspanne zur hilfe. der hut auf dem kopf einer frau an der bar erweckte meine aufmerksamkeit, danach irgend etwas anderes und wenn man erst nicht mehr an seine hände denkt, dann kommen sie einem auch gar nicht mehr unterbeschäftigt und unnötig vor.

ich war also am wochenende zwei nächte lang unterwegs, war umgeben von vielen rauchenden menschen und rauchte keine einzige zigarette. ich nahm noch nicht einmal einen einigen zug, nicht einen und ich dachte noch nicht einmal darüber nach. das muss ich schon sagen: im nicht rauchen von zigaretten bin ich erstaunlich gut.
fritzlbua meinte am 6. Sep, 20:53:
am kommenden WE wirst du auch standhaft bleiben müssen 
shhhh meinte am 6. Sep, 21:04:
Ich glaub,
das mit der Unsicherheit wäre tatsächlich mein grösstest Problem beim aufhören. Ich hab eh schon so übernervöse Pfoten, wo sollte ich wohl damit hin, wenn ich keine Kippen hätte?!? 
arved meinte am 6. Sep, 23:28:
Das kann man sogar als Nie-raucher nachvollziehen.
Beide Hände am Getränk (oder gleich zwei bestellen :-) ansonsten gibt es viele Dinge die man in den Händen drehen und wenden kann: Haare, Kleidung, Portmonee, Eintrittskarten, Flyer, Bierdeckel.... 
miss.understood antwortete am 7. Sep, 07:19:
ich hab
zwischendurch sogar mal die barkarte von vorne bis hinten gelesen, nur damit die hände was zum halten haben. 
benni meinte am 7. Sep, 00:53:
naja, suchtbefriedigung mal anders
anscheinend kommt dein Körper mit dem passiv eingeathmeten Nikotin noch klar ;-).

Quasi als Kompromiss.

(Ja, ich weiß, dass das quatsch ist. Bin Stolz auf dich... :-) ) 
miss.understood antwortete am 7. Sep, 07:12:
kompro.miss ? *lol* 
Tiffy meinte am 7. Sep, 10:00:
kaugummizigarette - und die hände sind beschäftigt *lol* 
miss.understood antwortete am 7. Sep, 11:21:
man kann auch
leicht hektisch mit den händen agieren, gläser umschmeissen, eine schüssel popcorn unabsichtlich durch die gegend schmeissen, and so on ... da stehen die leute rund um einen herum sehr drauf. man braucht bloss eine begleitung, die alles sofort wieder in ordnung bringt und sagt: "tut mir leid, war unser fehler das zeug in deine reichweite zu bringen." ; ) 
holgi meinte am 7. Sep, 10:35:
glückwunsch
noch höchstens drei wochen, dann ist das restnikotin aus deinem körper raus und du wirst keine probleme mehr mit deinen händen haben. und nie vergessen: rauchen tut nur rauchern gut. 
Nette antwortete am 7. Sep, 11:15:
*g
Ich kenn das Problem auch mit den Händen und gehörte anfangs zu denen, die in einem Lokal die Zuckerpackungen zerkrümmelte oder ständig an der Kerze herumfummelte, mittlerweile hab ich meine Hände unter Kontrolle... also, weitermachen! 
miss.understood antwortete am 7. Sep, 11:20:
kerzen
hab ich auch schon als raucher immer kaputt gemacht. wenn ich zu meiner mutter nach hause komme, räumt sie alle kerzen ausser reichweite. 
Nette antwortete am 7. Sep, 11:24:
Und, ist
es nun noch schlimmer? 
miss.understood antwortete am 7. Sep, 12:00:
weiss nicht.
hab in der letzten woche keine kerze in die finger bekommen.

aber ich knete auffallend viel in meinem gesicht herum. speziell an den lippen. 
rip meinte am 9. Sep, 14:24:
jetzt erst gesehen,
gratuliere. das motiviert mich sogar im nachhinein
miss.understood antwortete am 9. Sep, 17:07:
danke.
man darf sich übrigens nichtraucher nennen, wenn man die letzte ausgedämpft hat. keine frage der zeit, sondern just state of mind : ) 
 
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