mein hoch und mein tief
vorhin wollte ich eine packung waschpulver im badezimmer deponieren und traf dabei mich selbst im spiegel. ich blieb stehen und sah mich an. nicht kritisch, nicht fragend. ich sah mich einfach nur an. und dann lächelte mir das gesicht im spiegel plötzlich zu, nur so ein bisschen. kein grüssendes lächeln, sondern ein zufriedenes lächeln. ich lächelte eine spur heftiger zurück und dann machte die im spiegel den mund auf und sagte:
"baby, du bist foolish. immer schon gewesen. du machst dir manchmal selbst einen unheimlich stress, aber du kriegst dann doch immer wieder die kurve und bist dann auch immer ein stück weiter, als du es vorher warst. das ist zwar anstrengend, aber ich mag das trotzdem an dir. du bist teilweise neurotisch, du bist eine zicke, du bist zu streng zu dir selbst und deshalb auch zu anderen. andererseits hast du auch kein problem, dich bei anderen und auch bei dir selbst zu entschuldigen und auch zu verzeihen. du hast einen vogel und verlierst immer mal wieder aus den augen, wofür du stehst. aber dir fällt dann doch immer wieder ein, wer und was du bist, was du wert bist. lady, trotz allem find ich dich geil."
und ich hörte mir das an, lachte und sagte: "ja ich weiss. ich find mich ja auch geil."
"baby, du bist foolish. immer schon gewesen. du machst dir manchmal selbst einen unheimlich stress, aber du kriegst dann doch immer wieder die kurve und bist dann auch immer ein stück weiter, als du es vorher warst. das ist zwar anstrengend, aber ich mag das trotzdem an dir. du bist teilweise neurotisch, du bist eine zicke, du bist zu streng zu dir selbst und deshalb auch zu anderen. andererseits hast du auch kein problem, dich bei anderen und auch bei dir selbst zu entschuldigen und auch zu verzeihen. du hast einen vogel und verlierst immer mal wieder aus den augen, wofür du stehst. aber dir fällt dann doch immer wieder ein, wer und was du bist, was du wert bist. lady, trotz allem find ich dich geil."
und ich hörte mir das an, lachte und sagte: "ja ich weiss. ich find mich ja auch geil."
16. November 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
vor zwei jahren ungefähr trug mein leben für ein paar monate lang den titel "harry & sally meets und täglich grüsst das murmeltier".
vorher und nachher hätte ich gesagt, mein leben ist eine manchmal etwas dreiste mischung aus "friends" und "sex and the city".
inzwischen weiss ich, dass der titel in wahrheit nur "the miss show" sein kann. und das leben zeigt sich doch immer wieder von seiner lustigen seite.
manchmal hör ich einen song im radio und denke mir "hmm, den text versteh ich nicht ganz. kann ich einfach nicht nachempfinden, wovon da gesungen wird, kenn ich nicht." und dann nimmt da leben seinen lauf, die geschehnisse kommen vollkommen ungeben daher und rennen mir die tür ein, ein paar tage später hör ich den song wieder und denke "ach so ! ACH SO ! jetzt kapier ich es. aber bitte, das wäre nicht nötig gewesen. ich muss doch jetzt nicht wirklich jeden song verstehen.... ich hätt auch so trotzdem mitgesungen."
immer mal wieder behaupte ich dinge, von denen ich denke, dass ich sie so meine und dann kommt das leben daher und zeigt mir wenig feinfühlig, was diese dinge, die ich so theoretisch behaupte dann in der praxis für auswirkungen haben.
immer mal wieder denke ich, ich hätte etwas über mich begriffen und dann kommt das leben und zeigt mir, dass ich nur den ansatz verstanden haben.
immer mal wieder, denke ich, ich hätte mich im griff und dann komme ich drauf, dass das leben mich im griff hat. im würgegriff sogar.
ist doch immer wieder lustig, wie einem das leben mit dem nackten arsch ins gesicht springt und einem dabei auch noch fröhlich angrinst. na hauptsache, man verliert nicht den humor dabei.
vorher und nachher hätte ich gesagt, mein leben ist eine manchmal etwas dreiste mischung aus "friends" und "sex and the city".
inzwischen weiss ich, dass der titel in wahrheit nur "the miss show" sein kann. und das leben zeigt sich doch immer wieder von seiner lustigen seite.
manchmal hör ich einen song im radio und denke mir "hmm, den text versteh ich nicht ganz. kann ich einfach nicht nachempfinden, wovon da gesungen wird, kenn ich nicht." und dann nimmt da leben seinen lauf, die geschehnisse kommen vollkommen ungeben daher und rennen mir die tür ein, ein paar tage später hör ich den song wieder und denke "ach so ! ACH SO ! jetzt kapier ich es. aber bitte, das wäre nicht nötig gewesen. ich muss doch jetzt nicht wirklich jeden song verstehen.... ich hätt auch so trotzdem mitgesungen."
immer mal wieder behaupte ich dinge, von denen ich denke, dass ich sie so meine und dann kommt das leben daher und zeigt mir wenig feinfühlig, was diese dinge, die ich so theoretisch behaupte dann in der praxis für auswirkungen haben.
immer mal wieder denke ich, ich hätte etwas über mich begriffen und dann kommt das leben und zeigt mir, dass ich nur den ansatz verstanden haben.
immer mal wieder, denke ich, ich hätte mich im griff und dann komme ich drauf, dass das leben mich im griff hat. im würgegriff sogar.
ist doch immer wieder lustig, wie einem das leben mit dem nackten arsch ins gesicht springt und einem dabei auch noch fröhlich angrinst. na hauptsache, man verliert nicht den humor dabei.
15. November 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
heute gabs miss live und direkt. diplomatie und geduld waren leider aus. ich sage sonst auch, was ich denke. allerdings war da heute nicht einmal ein anflug von humor beigemengt. und offensichtlich habe ich das auch so gut rübergebracht, dass die kollegen mich den ganzen tag nur noch mit samthandschuhe anfassten und sehr vorsichtig im umgang mit mir waren.
miss: "kannst du mir mal die schachtel mit den give aways bringen?"
kollegin: "wo ist die denn ?"
miss: "vergiss es, ich hole sie selbst."
kollegin: "hey, du hättest mir doch nur sagen brauchen, wo die ist. ich hätte sie geholt."
miss: "lausche, du bist in den letzten zehn minuten mindestens zwanzig mal an der schachtel vorbeigerannt. das schauen und mitdenken werde ich dir nicht abnehmen können."
kollegin: "tut mir leid."
miss: "hey, nimm deinen verdammten ball und verzieh dich damit in einen andere ecke."
kollege: "hey, was ist denn los ?"
miss: "nimm deinen ball und schleich ab. das ist ein gut gemeinter ratschlag. wenn du mich nochmal auch nur annähernd triffst, hast du ein problem. klar soweit?"
kollege, zerknirscht: "tut mir leid. ich wollte dich nicht reizen."
kerl bei einer veranstaltung: "hey, habt ihr keine andere musik da ?"
kollegin: "wie heisst du denn ?"
kerl: "ich bin..."
miss: "interessiert mich nicht. hast du eigene cds mit ?"
kerl: "ja, im auto. das ist aber sehr experimentiell, mit leuten die auf ölfässern trommeln oder sowas."
miss: "alles klar, dann danke für die anregung."
kollegin: "ich weiss jetzt immer noch nicht wie du heisst."
miss: "das interessiert noch immer niemanden."
kollegin: "geh, du bist gemein. der war süss."
am späten nachmittag dann showdown mit u.
u.: "tut mir leid wegen vorhin, ich wusste das nicht."
miss: "vergiss es."
u.: "ich wusste es wirklich nicht."
miss: "verdammte scheisse, du hast mich dreimal danach gefragt und dreimal die selbe antwort erhalten. und jetzt stehst du da und erzählst mir, du hättest von nichts gewusst. spuck mir nicht auf den pudding und red mir dann ein, es wäre zuckerglasur."
u.: "tut mir leid."
miss: "interessiert mich nicht, du kannst mich mal."
den rest des nachmittags hat u. damit verbracht, mir honig ums maul zu schmieren.
an manchen tagen sollte man mir vielleicht einfach aus dem weg gehen. heute zum beispiel. oder aber balls mitbringen und was gutes entgegnen.
miss: "kannst du mir mal die schachtel mit den give aways bringen?"
kollegin: "wo ist die denn ?"
miss: "vergiss es, ich hole sie selbst."
kollegin: "hey, du hättest mir doch nur sagen brauchen, wo die ist. ich hätte sie geholt."
miss: "lausche, du bist in den letzten zehn minuten mindestens zwanzig mal an der schachtel vorbeigerannt. das schauen und mitdenken werde ich dir nicht abnehmen können."
kollegin: "tut mir leid."
miss: "hey, nimm deinen verdammten ball und verzieh dich damit in einen andere ecke."
kollege: "hey, was ist denn los ?"
miss: "nimm deinen ball und schleich ab. das ist ein gut gemeinter ratschlag. wenn du mich nochmal auch nur annähernd triffst, hast du ein problem. klar soweit?"
kollege, zerknirscht: "tut mir leid. ich wollte dich nicht reizen."
kerl bei einer veranstaltung: "hey, habt ihr keine andere musik da ?"
kollegin: "wie heisst du denn ?"
kerl: "ich bin..."
miss: "interessiert mich nicht. hast du eigene cds mit ?"
kerl: "ja, im auto. das ist aber sehr experimentiell, mit leuten die auf ölfässern trommeln oder sowas."
miss: "alles klar, dann danke für die anregung."
kollegin: "ich weiss jetzt immer noch nicht wie du heisst."
miss: "das interessiert noch immer niemanden."
kollegin: "geh, du bist gemein. der war süss."
am späten nachmittag dann showdown mit u.
u.: "tut mir leid wegen vorhin, ich wusste das nicht."
miss: "vergiss es."
u.: "ich wusste es wirklich nicht."
miss: "verdammte scheisse, du hast mich dreimal danach gefragt und dreimal die selbe antwort erhalten. und jetzt stehst du da und erzählst mir, du hättest von nichts gewusst. spuck mir nicht auf den pudding und red mir dann ein, es wäre zuckerglasur."
u.: "tut mir leid."
miss: "interessiert mich nicht, du kannst mich mal."
den rest des nachmittags hat u. damit verbracht, mir honig ums maul zu schmieren.
an manchen tagen sollte man mir vielleicht einfach aus dem weg gehen. heute zum beispiel. oder aber balls mitbringen und was gutes entgegnen.
14. November 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
es ist immer - IMMER - ein tief, wenn es einem menschen, den man sehr sehr gerne mag, nicht gut geht.
umso mehr freut man sich über aufmunternde hochs:
meine lieblingspraktikantin i. hat sich gestern per mail gemeldet. sie lebt jetzt in london, hat seit kurzem einen neuen job und sitzt dort vor einem computer. wenn man ihr also jetzt ein mail schreibt, kriegt man innerhalb von fünf minuten eine antwort.
ich liebte sie gestern innigst dafür, dass sie sich gemeldet hat. gerade als ich an meinem schreibtisch sass, neuerlich die absolut zuvielte zigarette rauchte und mir tausend gedanken durch den kopf gingen, war es plötzlich da. PLING! und ein fröhliches "hey süsse, wie gehts dir ??" und sie schreibt sachen wie: ich hol mir jetzt einen kaffee, so wie wir ihn immer getrunken haben. doppelter espresso, keine milch, kein zucker. dann zünd ich mir eine zigarette an, mach die augen zu und stell mir vor, ich würde dir wieder gegenübersitzen wie im sommer. AB JETZT !
heute vormittag arbeitete ich bei einer veranstaltung. das tut gut. viele kinder, die alle durcheinander schreien, an meiner hose zupfen und sagen: "frau professor, kann ich was fragen?" "klar, frag nur. und frau professor kannst du auslassen. nenn mich einfach nur frau doktor."
die fröhlichkeit von kindern ist immer wieder ansteckend. im endeffekt balgte ich mit meinem kollegen stev-o auf der grossen hochsprung matte herum und band ihm seine füsse mit einem kabelbinder zusammen. danach hatte ich aber eine ganze weile gut damit zu tun, ihm nicht in die arme zu laufen...
zudem hab ich bei der veranstaltung eine littlegirl für mich gefunden. ganz plötzlich stand sie da, sah mich freundlich lächelnd an und sagte, die musik ist blöd und wir sollten ihr mal zeigen, welche cds wir sonst noch da hätten.
und vorhin fuhr ich mit der u-bahn nach hause. bei einer station, als der zug sich gerade zum weiterfahren bereit machte, sah ein mann kurz von seinem buch hoch und aus dem fenster raus. dann klappte er sein buch schlagartig zu, rief halblaut "scheisse!", schnappte seine sachen, sprang auf und beeilte sich richtung tür. es war aber schon zu spät, denn die türen waren eben geschlossen worden und der zug fuhr los. neben der tür stand eine junge frau, mit einem netten gesicht, langen dunklen haaren und einem bunten rucksack. sie lächelte ihn freundlich an und ihr lächeln sagte: "geh, macht ja nichts. halb so wild."
dann sah sie mich an und weil ich ein schadenfroher mensch bin und mich solche dinge grundsätzlich amüsieren, grinste ich vergnügt vor mich hin. sie grinste mich an und zwinkerte mir zu.
und ich liebe es, wenn menschen mich freundlich anzwinkern. freundlich zwinkernde leute finde ich immer sympathisch.
ich selbst kann leider gar nicht zwinkern. ich übe es manchmal vor dem spiegel, aber es klappt einfach nicht. an stelle von zwinkern schnalze ich deshalb immer seitlich mit der zunge. das ergibt schriftlich zwar keinen sinn, funktioniert aber im echten leben sehr gut.
umso mehr freut man sich über aufmunternde hochs:
meine lieblingspraktikantin i. hat sich gestern per mail gemeldet. sie lebt jetzt in london, hat seit kurzem einen neuen job und sitzt dort vor einem computer. wenn man ihr also jetzt ein mail schreibt, kriegt man innerhalb von fünf minuten eine antwort.
ich liebte sie gestern innigst dafür, dass sie sich gemeldet hat. gerade als ich an meinem schreibtisch sass, neuerlich die absolut zuvielte zigarette rauchte und mir tausend gedanken durch den kopf gingen, war es plötzlich da. PLING! und ein fröhliches "hey süsse, wie gehts dir ??" und sie schreibt sachen wie: ich hol mir jetzt einen kaffee, so wie wir ihn immer getrunken haben. doppelter espresso, keine milch, kein zucker. dann zünd ich mir eine zigarette an, mach die augen zu und stell mir vor, ich würde dir wieder gegenübersitzen wie im sommer. AB JETZT !
heute vormittag arbeitete ich bei einer veranstaltung. das tut gut. viele kinder, die alle durcheinander schreien, an meiner hose zupfen und sagen: "frau professor, kann ich was fragen?" "klar, frag nur. und frau professor kannst du auslassen. nenn mich einfach nur frau doktor."
die fröhlichkeit von kindern ist immer wieder ansteckend. im endeffekt balgte ich mit meinem kollegen stev-o auf der grossen hochsprung matte herum und band ihm seine füsse mit einem kabelbinder zusammen. danach hatte ich aber eine ganze weile gut damit zu tun, ihm nicht in die arme zu laufen...
zudem hab ich bei der veranstaltung eine littlegirl für mich gefunden. ganz plötzlich stand sie da, sah mich freundlich lächelnd an und sagte, die musik ist blöd und wir sollten ihr mal zeigen, welche cds wir sonst noch da hätten.
und vorhin fuhr ich mit der u-bahn nach hause. bei einer station, als der zug sich gerade zum weiterfahren bereit machte, sah ein mann kurz von seinem buch hoch und aus dem fenster raus. dann klappte er sein buch schlagartig zu, rief halblaut "scheisse!", schnappte seine sachen, sprang auf und beeilte sich richtung tür. es war aber schon zu spät, denn die türen waren eben geschlossen worden und der zug fuhr los. neben der tür stand eine junge frau, mit einem netten gesicht, langen dunklen haaren und einem bunten rucksack. sie lächelte ihn freundlich an und ihr lächeln sagte: "geh, macht ja nichts. halb so wild."
dann sah sie mich an und weil ich ein schadenfroher mensch bin und mich solche dinge grundsätzlich amüsieren, grinste ich vergnügt vor mich hin. sie grinste mich an und zwinkerte mir zu.
und ich liebe es, wenn menschen mich freundlich anzwinkern. freundlich zwinkernde leute finde ich immer sympathisch.
ich selbst kann leider gar nicht zwinkern. ich übe es manchmal vor dem spiegel, aber es klappt einfach nicht. an stelle von zwinkern schnalze ich deshalb immer seitlich mit der zunge. das ergibt schriftlich zwar keinen sinn, funktioniert aber im echten leben sehr gut.
12. November 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
vor kurzem schrieb ich über diese plötzlich auftretenden momente, in denen es ganz ruhig ist im liquid center. diese momente aus dem nichts, wenn man ganz überrascht ist, weil man auf einmal so glücklich ist. und darüber, wie gut das ist. aber das gibts sogar noch besser.
wenn die ruhe nicht nur im liquid center ist, sondern sich dort einen kleinen punkt sucht, seine schrankwand mitbringt und gleich einen meldezettel ausfüllt, es sich bequem macht und eine kerze anzündet, die einem von innen wärmt.
wenn man zwar stress und aufregung immer noch mitbekommt, das alles aber nicht mehr so schlimm ist. gar nicht mehr so schlimm.
weil es alles nicht mehr so wichtig ist.
sowas kann auch urplötzlich kommen, aber man weiss genau woher.
wenn die ruhe nicht nur im liquid center ist, sondern sich dort einen kleinen punkt sucht, seine schrankwand mitbringt und gleich einen meldezettel ausfüllt, es sich bequem macht und eine kerze anzündet, die einem von innen wärmt.
wenn man zwar stress und aufregung immer noch mitbekommt, das alles aber nicht mehr so schlimm ist. gar nicht mehr so schlimm.
weil es alles nicht mehr so wichtig ist.
sowas kann auch urplötzlich kommen, aber man weiss genau woher.
07. November 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
31.10.03 - 17:50 - büro:
freitag abend stimmung. alle sind gut gelaunt, machen witze die nicht besonders gut sind, über die aber dennoch ausgelassen gelacht wird.
"miss, bist du soweit ?"
"ich bin immer soweit."
"gut. dann lass uns fahren."
03.11.03 - 05:30 - zugabteil:
im fenster beobachte ich meine augen dabei, wie sie glasig werden. und meine lippen sehe ich sagen "du heulsuse, hör sofort auf und rauch lieber noch eine."
im abteil ist es viel zu hell. die welt ausserhalb der fensterscheibe ist viel sympathischer, denn da ist es dunkel und ich wäre jetzt auch lieber von schwarzer luft umgeben.
gerade eben war ich doch noch im büro und jetzt bin ich schon wieder auf dem weg dorthin, viel zu früh. und an stelle der nächsten zigarette, hole ich lieber meinen unsichtbaren ball aus der tasche und spiele ein wenig damit.
was ich gelernt habe: nicht überall gibt es bei mc donalds sour cream dip. und superhelden können sogar regen machen.
freitag abend stimmung. alle sind gut gelaunt, machen witze die nicht besonders gut sind, über die aber dennoch ausgelassen gelacht wird.
"miss, bist du soweit ?"
"ich bin immer soweit."
"gut. dann lass uns fahren."
03.11.03 - 05:30 - zugabteil:
im fenster beobachte ich meine augen dabei, wie sie glasig werden. und meine lippen sehe ich sagen "du heulsuse, hör sofort auf und rauch lieber noch eine."
im abteil ist es viel zu hell. die welt ausserhalb der fensterscheibe ist viel sympathischer, denn da ist es dunkel und ich wäre jetzt auch lieber von schwarzer luft umgeben.
gerade eben war ich doch noch im büro und jetzt bin ich schon wieder auf dem weg dorthin, viel zu früh. und an stelle der nächsten zigarette, hole ich lieber meinen unsichtbaren ball aus der tasche und spiele ein wenig damit.
was ich gelernt habe: nicht überall gibt es bei mc donalds sour cream dip. und superhelden können sogar regen machen.
04. November 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
als ich noch klein war, wollte ich immer die freundin von superman sein. "an seiner seite" so dachte ich, "kann mir gar nichts passieren."
heute weiss ich, dass er gar nicht fliegen können muss. und ein rot/blaues cape ist auch nicht nötig. viel erstaunlicher ist nämlich die fähigkeit, mir an einem wirklich gar nicht guten tag, nur anhand des klingeln meines telefons, ein lächeln ins gesicht zu zaubern, dass dann auch gar nicht mehr weg geht, selbst wenn ich das wollte.
zudem ist die bildung von schachtelsätzen ganz offensichtlich ansteckend. aber das dürfte wohl auch eine fähigkeit von superhelden sein.
heute weiss ich, dass er gar nicht fliegen können muss. und ein rot/blaues cape ist auch nicht nötig. viel erstaunlicher ist nämlich die fähigkeit, mir an einem wirklich gar nicht guten tag, nur anhand des klingeln meines telefons, ein lächeln ins gesicht zu zaubern, dass dann auch gar nicht mehr weg geht, selbst wenn ich das wollte.
zudem ist die bildung von schachtelsätzen ganz offensichtlich ansteckend. aber das dürfte wohl auch eine fähigkeit von superhelden sein.
28. Oktober 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
auf dem heimweg hatte ich das starke gefühl, nach hause gehen zu wollen. nach hause und nicht einfach nur in meine wohnung.
der tag war mühsam und obwohl ich alles überzuckert habe, hab ich vieles nicht verstanden. ich habe gespräche geführt, die ich besser nicht geführt hätte. mails gelesen, die ich besser nicht gelesen hätte. die klappe aufgerissen, als ich sie wohl wiedermal besser gehalten hätte. manchmal ist es zu bedauerlich, dass man gehörtes nicht einfach rückgängig machen kann. stornierbares wissen, aber das kostet wohl extra.
der tag war mühsam und obwohl ich alles überzuckert habe, hab ich vieles nicht verstanden. ich habe gespräche geführt, die ich besser nicht geführt hätte. mails gelesen, die ich besser nicht gelesen hätte. die klappe aufgerissen, als ich sie wohl wiedermal besser gehalten hätte. manchmal ist es zu bedauerlich, dass man gehörtes nicht einfach rückgängig machen kann. stornierbares wissen, aber das kostet wohl extra.
27. Oktober 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
letzte woche buchte ich bei einem freund von mir ein flugticket. heute nachmittag traf ich ihn auf einen kaffee zur ticketübergabe. normalerweise stecke ich solche dokumente genau so, wie man sie mir in die hand drückt, in meine tasche und gebe sie an die person weiter, die mich als nächstes danach fragt. heute allerdings, nahm ich das kuvert grinsend entgegen und fingerte das ticket raus, um es mir kurz anzusehen. und nachdem ich kurz ungläubig draufgestarrt hatte, stellte ich fest: "der name auf dem ticket ist meinem nicht unähnlich, aber meiner ist es dennoch nicht. "
der freund riss mir das ticket aus der hand, starrte drauf, verlor ein wenig farbe im gesicht und fing an "scheisse, scheisse" zu stottern.
dann griff er sich an die stirn, verdrehte die augen und sagte: "verdammt, ich bin blöd. wir haben ein problem."
und ich sagte: "nein, haben wir nicht. du hast ein problem. ich hab keins. die gute nachricht ist, dass du fünf tage zeit hast, um das in den griff zu kriegen."
in meinem früheren leben bin ich in solchen situationen stinksauer geworden. heute allerdings habe ich herzlich gelacht, ihm das ticket feierlich retour überreicht und gesagt "du machst das schon. willst du auch einen tee ?"
es braucht schon mehr als ein paar falsche buchstaben, um eine miss aufzuhalten.
der freund riss mir das ticket aus der hand, starrte drauf, verlor ein wenig farbe im gesicht und fing an "scheisse, scheisse" zu stottern.
dann griff er sich an die stirn, verdrehte die augen und sagte: "verdammt, ich bin blöd. wir haben ein problem."
und ich sagte: "nein, haben wir nicht. du hast ein problem. ich hab keins. die gute nachricht ist, dass du fünf tage zeit hast, um das in den griff zu kriegen."
in meinem früheren leben bin ich in solchen situationen stinksauer geworden. heute allerdings habe ich herzlich gelacht, ihm das ticket feierlich retour überreicht und gesagt "du machst das schon. willst du auch einen tee ?"
es braucht schon mehr als ein paar falsche buchstaben, um eine miss aufzuhalten.
25. Oktober 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
ich frag mich ja schon eine weile, ob es irgendwann soweit ist. und jetzt muss ich mich das nicht mehr fragen, denn es ist soweit.
ich weiss nicht genau, warum das so ist, aber aus irgendeneinem grund findet sich in meinem umfeld immer mal wieder gerne jemand, der mich mit einen achsoliebenfreund oder wirklichnettenbekannten verkuppeln will. und kaum habe ich es geschafft, diese bemühung abzustellen, taucht jemand neuer auf und kommt innerhalb von kurzer zeit mit der bahnbrechenden idee auf "du, ich hab da einen freund, der würde so gut zu dir passen!! soll ich dir mal von ihm erzählen ?" ich weiss ja, die meinen es nett ... und jetzt hat sich auch noch littleguy auf deren seite geschlagen.
am wochenende kam er mich bei einer veranstaltung besuchen und traf dort auf einen kerl, der mir arbeitsbedingt hin und wieder mal über den weg läuft und den ich zufällig auch dort getroffen habe. er und littleguy verstanden sich blendend, tollten eine gute stunde lang herum, tauschten konzentrationsübungen aus ("das hilft wirklich, ich hab das mal vor biologie gemacht und dann ein mitarbeitsplus bekommen." - "echt wahr? dann probier ich das jetzt auf der uni auch mal aus.") und brachten am ende eine nahezu herzzerreissende verabschiedungszeremonie zum besten.
und dann ging es auch schon los. "mama, wer ist das denn ?? was macht der ?? wie lang kennst du den ?? wie oft triffst du den ?? ich kann den gut leiden, der ist sehr nett. findest du den auch sehr nett ??"
littleguy hatte sich auch ziemlich ins zeug gelegt als smartes, lustiges und sympathisches kind aufzutreten. das war nicht schwer, weil er das alles ist. aber es lag ihm schon einges daran, das auch zu zeigen. man könnte sagen, er flirtete ganz heftig.
ich weiss, er und auch die heerscharen von anderen professionellen verkupplern meinen es alle wirklich nett und obwohl die erfolgsquote nicht gerade für mich spricht, bin ich immer noch davon überzeugt: ich kann das auch ganz allein.
ich weiss nicht genau, warum das so ist, aber aus irgendeneinem grund findet sich in meinem umfeld immer mal wieder gerne jemand, der mich mit einen achsoliebenfreund oder wirklichnettenbekannten verkuppeln will. und kaum habe ich es geschafft, diese bemühung abzustellen, taucht jemand neuer auf und kommt innerhalb von kurzer zeit mit der bahnbrechenden idee auf "du, ich hab da einen freund, der würde so gut zu dir passen!! soll ich dir mal von ihm erzählen ?" ich weiss ja, die meinen es nett ... und jetzt hat sich auch noch littleguy auf deren seite geschlagen.
am wochenende kam er mich bei einer veranstaltung besuchen und traf dort auf einen kerl, der mir arbeitsbedingt hin und wieder mal über den weg läuft und den ich zufällig auch dort getroffen habe. er und littleguy verstanden sich blendend, tollten eine gute stunde lang herum, tauschten konzentrationsübungen aus ("das hilft wirklich, ich hab das mal vor biologie gemacht und dann ein mitarbeitsplus bekommen." - "echt wahr? dann probier ich das jetzt auf der uni auch mal aus.") und brachten am ende eine nahezu herzzerreissende verabschiedungszeremonie zum besten.
und dann ging es auch schon los. "mama, wer ist das denn ?? was macht der ?? wie lang kennst du den ?? wie oft triffst du den ?? ich kann den gut leiden, der ist sehr nett. findest du den auch sehr nett ??"
littleguy hatte sich auch ziemlich ins zeug gelegt als smartes, lustiges und sympathisches kind aufzutreten. das war nicht schwer, weil er das alles ist. aber es lag ihm schon einges daran, das auch zu zeigen. man könnte sagen, er flirtete ganz heftig.
ich weiss, er und auch die heerscharen von anderen professionellen verkupplern meinen es alle wirklich nett und obwohl die erfolgsquote nicht gerade für mich spricht, bin ich immer noch davon überzeugt: ich kann das auch ganz allein.
19. Oktober 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief