mein hoch und mein tief
ich bin kein fan von sport. definitiv nicht. sport ist mir egal. will man mich zu tode langweilen, muss man mir nur erzählen, wie fein es gestern abend beim laufen war. wie lange, welche route, wie war das wetter und ich kann dazu nur sagen: "habe ich den eindruck gemacht, dass mich das alles interessieren würde ? sorry, war dann wohl mein fehler ..."
sport ist mir so richtig egal. interessiert mich so wenig wie... nein, eigentlich gibt es kaum etwas, dass mich noch weniger interessiert.
gar nicht egal ist mir allerdings wintersport. denn der geht mir so richtig auf den arsch.
winter an sich ist schon mal nicht sommer. es ist kalt, man muss dicke jacken anziehen und darunter am besten noch fünf weitere schichten kleidung tragen, beim rauchen frieren einem die finger ab und - sind wir uns bitte ehrlich - es sehen nur männer gut aus mit haube.
was also treibt menschen dazu, all diese widrigkeiten zu ignorieren und dann auch noch mit equipment ausgestattet ins freie zu streben ?? ski, snowboard, rodel - alles gross und schwer und grenzenlos unhandlich.
um es nicht noch länger hinaus zu zögern, war heute winter-opening am rathausplatz. da gab es extra dafür angekarrten schnee und eine rampe und eine langlaufloipe. als ich heute morgen dort ankam und all die leute in ihren anoraks und hauben sah, mit handschuhen und im schnee stehend, ging mir akut der charme aus. die veranstaltung war dennoch ganz lustig.
sport ist mir so richtig egal. interessiert mich so wenig wie... nein, eigentlich gibt es kaum etwas, dass mich noch weniger interessiert.
gar nicht egal ist mir allerdings wintersport. denn der geht mir so richtig auf den arsch.
winter an sich ist schon mal nicht sommer. es ist kalt, man muss dicke jacken anziehen und darunter am besten noch fünf weitere schichten kleidung tragen, beim rauchen frieren einem die finger ab und - sind wir uns bitte ehrlich - es sehen nur männer gut aus mit haube.
was also treibt menschen dazu, all diese widrigkeiten zu ignorieren und dann auch noch mit equipment ausgestattet ins freie zu streben ?? ski, snowboard, rodel - alles gross und schwer und grenzenlos unhandlich.
um es nicht noch länger hinaus zu zögern, war heute winter-opening am rathausplatz. da gab es extra dafür angekarrten schnee und eine rampe und eine langlaufloipe. als ich heute morgen dort ankam und all die leute in ihren anoraks und hauben sah, mit handschuhen und im schnee stehend, ging mir akut der charme aus. die veranstaltung war dennoch ganz lustig.
17. Oktober 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
das badezimmer hat gestern wieder einmal bewiesen, dass es als einziger raum in der ganzen wohnung die bezeichnung "chill out zone" für sich beanspruchen darf. a lot of hot water, some candels, zigarettes and music by maxwell. cause: maxwell makes well.
zudem die erkenntnis, dass das leben wie badeschaum ist. hell und viel, weich, schwierig zu dosieren, verdeckt den blick aufs wesentliche, man kann damit spielen, aber im endeffekt einfach ungreifbar - oder besser: unfassbar.
zudem die erkenntnis, dass das leben wie badeschaum ist. hell und viel, weich, schwierig zu dosieren, verdeckt den blick aufs wesentliche, man kann damit spielen, aber im endeffekt einfach ungreifbar - oder besser: unfassbar.
12. Oktober 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
am wochenende brachte ich littleguy zu meiner mama. wir sassen in der u-bahn, als ein obdachloser einstieg. er hatte einen wuscheligen, schwarzen bart und eine blau wollhaube auf dem kopf. seine ärmellose jacke zeigte den schwarzen pulli, den er darunter trug. sowohl der pulli, als auch seine hose waren schmutzig. aber nicht so schmutzig, wie man das kennt. es sah aus, als wäre es genau das minimum von dem, was man beim leben auf der strasse zwangsläufig abbekommt. er war ziemlich gross und schlank und sein gang war der eines menschen, der betrunken ist und glaubt, mit aufrechtem gang und gezielten schritten darüber hinweg täuschen zu können. in der hand trug er eine dopplerflasche weisswein mit schraubverschluss.
er setzte sich in den viererbob neben uns, einer älteren dame gegenüber. sie war wenig begeistert, seine gegenwart störte sie und sie sah ein wenig verängstigt aus. dafür bestand kein grund, den er wirkte sehr stolz und auch freundlich und auch jeden fall harmlos.
die alte frau erinnerte mich an meine oma, die sich im zweifelsfall auch immer für die angst und nicht fürs interesse an anderen entscheidet.
die u-bahn fuhr los und der mann drehte sein gesicht zu der älteren dame und fragte mit sicherer stimme und sehr klar und deutlich: "mama, was haben wir denn heute für einen tag ? ist heute donnerstag oder freitag ?"
sein tonfall war ein bisschen der eines kaiser franz joseph und dass er sie mit "mama" ansprach, amüsierte mich.
die alte dame legte ihre angst ab und sagte erstaunlich freundlich: "heute ist samstag."
und er drehte den kopf zur seite, sah aus dem fenster und sagte: "na, dann bin ich mit meiner vermutung ja richtig gelegen. "
dann sah er sie wieder an, ganz ruhig, und sagte: "und vielen dank für das feedback." er wartete einen moment und setzte dann hinzu: "feedback bedeutet rückmeldung."
ich musste - genauso wieder jeder anderer in dem zugabteil - über ihn schmunzeln. er hatte etwas sehr rührendes an sich. irgendwie umgab ihn die aura eines menschen, der einen augeblick lang nicht aufgepasst hat und vom leben überholt wurde. und in meinem hinterkopf hörte ich die fantastischen vier und den song "michi beck in hell" und zwar die stelle, in der der teufel zu den heftiger einsetzenden beats sagt "herzlich willkommen am arsch."
er setzte sich in den viererbob neben uns, einer älteren dame gegenüber. sie war wenig begeistert, seine gegenwart störte sie und sie sah ein wenig verängstigt aus. dafür bestand kein grund, den er wirkte sehr stolz und auch freundlich und auch jeden fall harmlos.
die alte frau erinnerte mich an meine oma, die sich im zweifelsfall auch immer für die angst und nicht fürs interesse an anderen entscheidet.
die u-bahn fuhr los und der mann drehte sein gesicht zu der älteren dame und fragte mit sicherer stimme und sehr klar und deutlich: "mama, was haben wir denn heute für einen tag ? ist heute donnerstag oder freitag ?"
sein tonfall war ein bisschen der eines kaiser franz joseph und dass er sie mit "mama" ansprach, amüsierte mich.
die alte dame legte ihre angst ab und sagte erstaunlich freundlich: "heute ist samstag."
und er drehte den kopf zur seite, sah aus dem fenster und sagte: "na, dann bin ich mit meiner vermutung ja richtig gelegen. "
dann sah er sie wieder an, ganz ruhig, und sagte: "und vielen dank für das feedback." er wartete einen moment und setzte dann hinzu: "feedback bedeutet rückmeldung."
ich musste - genauso wieder jeder anderer in dem zugabteil - über ihn schmunzeln. er hatte etwas sehr rührendes an sich. irgendwie umgab ihn die aura eines menschen, der einen augeblick lang nicht aufgepasst hat und vom leben überholt wurde. und in meinem hinterkopf hörte ich die fantastischen vier und den song "michi beck in hell" und zwar die stelle, in der der teufel zu den heftiger einsetzenden beats sagt "herzlich willkommen am arsch."
29. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
heute morgen habe ich mein handy zu hause vergesse. nachdem ich in den letzten tagen irgendwo meine mitte angebaut habe also das nun auch noch. keine mitte und kein handy.
alles läuft gut und alles entwickelt sich genau so, wie ich das gerne hätte. und ich bin trotzdem komplett unrund. samstag nacht war es besonders schön zu beobachten. ich wollte tanzen und kaum war ich auf der tanzfläche, wusste ich nicht mehr, was ich dort überhaupt soll. wenn ich mir eine zigarette ansteckte, schmiss ich sie nach zwei zügen weg. ich forderte den barkeeper zu einer abenteuerlich mischung heraus und stellte nach einem halben schluck fest, dass ich doch lieber einfach nur wodka haben wollte. mein eigenes glas unter kontrolle zu behalten, war gänzlich unmöglich. hielt ich es in der hand, ging es mir auf die nerven. stellte ich es ab, wusste ich einen moment später nicht mehr, wo es war.
der club in demich war, war umgebaut worden und manchmal fällt es mir extrem schwer, mich an neue umgebungen zu gewöhnen. am samstag war es mir unmöglich. die bar war anders und das dj pult auch. die barkeeper waren alle sehr nett, aber ich kannte sie nicht.
in den letzten wochen hat sich einiges verändert. alles zum besseren und es waren auch keine wirklich gravierenden veränderungen, aber viele kleinigkeiten verändern ein bild auch komplett und ich muss mich wohl erst an die neue umgebung gewöhnen. ich weiss, dass ich dazu nichts beitragen kann, bloss warten. und ausgerechnet warten ist gerade jetzt so unglaublich schwierig.
das alles wäre vielleicht noch gar nicht so schlimm, wenn ich dazu nicht auch noch so weinerlich wäre. jeder mist rührt mich zu tränen, ich komme mir vor wie brandon fraser als sensibelchen in "teuflisch". nur mit weniger sommersprossen.
oh bitte, der oktober soll schnell anfangen, vorbeirasen wie ein blitz und dann weg sein. aus, vorbei, weg mit dem oktober.
alles läuft gut und alles entwickelt sich genau so, wie ich das gerne hätte. und ich bin trotzdem komplett unrund. samstag nacht war es besonders schön zu beobachten. ich wollte tanzen und kaum war ich auf der tanzfläche, wusste ich nicht mehr, was ich dort überhaupt soll. wenn ich mir eine zigarette ansteckte, schmiss ich sie nach zwei zügen weg. ich forderte den barkeeper zu einer abenteuerlich mischung heraus und stellte nach einem halben schluck fest, dass ich doch lieber einfach nur wodka haben wollte. mein eigenes glas unter kontrolle zu behalten, war gänzlich unmöglich. hielt ich es in der hand, ging es mir auf die nerven. stellte ich es ab, wusste ich einen moment später nicht mehr, wo es war.
der club in demich war, war umgebaut worden und manchmal fällt es mir extrem schwer, mich an neue umgebungen zu gewöhnen. am samstag war es mir unmöglich. die bar war anders und das dj pult auch. die barkeeper waren alle sehr nett, aber ich kannte sie nicht.
in den letzten wochen hat sich einiges verändert. alles zum besseren und es waren auch keine wirklich gravierenden veränderungen, aber viele kleinigkeiten verändern ein bild auch komplett und ich muss mich wohl erst an die neue umgebung gewöhnen. ich weiss, dass ich dazu nichts beitragen kann, bloss warten. und ausgerechnet warten ist gerade jetzt so unglaublich schwierig.
das alles wäre vielleicht noch gar nicht so schlimm, wenn ich dazu nicht auch noch so weinerlich wäre. jeder mist rührt mich zu tränen, ich komme mir vor wie brandon fraser als sensibelchen in "teuflisch". nur mit weniger sommersprossen.
oh bitte, der oktober soll schnell anfangen, vorbeirasen wie ein blitz und dann weg sein. aus, vorbei, weg mit dem oktober.
29. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
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ich kenne nicht viel, dass sich so gut anfühlt, wie das gefühl in der brust, wenn dein kind das simple wort "mama" sagt. und ich meine nicht das erste "mama", sonder das tagtägliche "mama".
alles ist gleich viel besser, wenn littleguy aus der schule kommt, mich anruft und überdreht und amüsiert ins telefon ruft "hallo mama!!"
ein simples wort und geschrieben sieht es ausserdem reichlich dumm aus. aber ausgesprochen klingt es wie ein durch den wald springendes babyreh und ein sonnenblumenfeld und ein regenbogen und ein schaumvollbad im winter und extra karamel in meinem moccachino.
und ich frage mich, wie das denn nun ist. sein eigenes kind in dem ausmass zu lieben ist so schwer nicht. geht das aber auch auf "freiwilliger basis" ? wie hoch sind die chancen auf jemanden zu treffen, für dessen lächeln du dein letztes hemd verschenken und im kniehohen schnee niederknien würdest ?
alles ist gleich viel besser, wenn littleguy aus der schule kommt, mich anruft und überdreht und amüsiert ins telefon ruft "hallo mama!!"
ein simples wort und geschrieben sieht es ausserdem reichlich dumm aus. aber ausgesprochen klingt es wie ein durch den wald springendes babyreh und ein sonnenblumenfeld und ein regenbogen und ein schaumvollbad im winter und extra karamel in meinem moccachino.
und ich frage mich, wie das denn nun ist. sein eigenes kind in dem ausmass zu lieben ist so schwer nicht. geht das aber auch auf "freiwilliger basis" ? wie hoch sind die chancen auf jemanden zu treffen, für dessen lächeln du dein letztes hemd verschenken und im kniehohen schnee niederknien würdest ?
23. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
guten morgen mir selbst und auch gleich eine rüge. mädel, kommst du bitte runter und chillst ein bissl ?? dreh den kopf ab und die musik etwas lauter. mach was dir spass macht und plan nicht weiter als in die nächsten drei sekunden.
ich hab den verdacht, mir ist fad im kopf. läuft alles wunderbar und scheint noch wunderbarer zu werden. alle entscheidungen der letzten zeit hab ich entweder sehr gut getroffen oder fielen zu meinen gunsten aus. so gesehen ist im moment niemand zu überzeugen, niemand zu beeindrucken. alles ist gut und das ist ein problem und dass das ein problem ist, ist tatsächlich ein problem.
ich verzogene göre, ich. ich verzogene göre, ich.
ich hab den verdacht, mir ist fad im kopf. läuft alles wunderbar und scheint noch wunderbarer zu werden. alle entscheidungen der letzten zeit hab ich entweder sehr gut getroffen oder fielen zu meinen gunsten aus. so gesehen ist im moment niemand zu überzeugen, niemand zu beeindrucken. alles ist gut und das ist ein problem und dass das ein problem ist, ist tatsächlich ein problem.
ich verzogene göre, ich. ich verzogene göre, ich.
19. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
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ich bin seit tagen nervös und weiss nicht warum. ich zappel herum, in meinem kopf sprudelt es. ich kann nur schwer still sitzen und arbeiten ist auch schwierig, weil die gedanken so herumhüpfen und ich mich überhaupt nicht konzentrieren kann. seit montag esse ich viel zu wenig, weil ich nie hunger habe. bin zu aufgeregt zum essen.
meditieren würde mir wohl gut tun. aber ich weiss nicht, wie das geht und bin zu nervös um es zu lernen.
ich sollte heute abend beruhigungs tee trinken und ein schaumbad nehmen. oder sollte ich laufen gehen ? ach gott, wenn ich nervös bin, bin ich auch immer so unschlüssig.
mich beschleicht so eine ahnung, dass ich gerade komplett aus den augen verloren habe, wo ich stehe. da schaut man einen moment nicht hin und schon hat man sich aus den augen verloren.
vielleicht liegt es am wetter ? so überschwenglich bin ich sonst doch immer im frühling. bin ich ?
hoffentlich geht das bald vorbei. dieses nervös sein macht mich ganz nervös. ich werde sicher gleich mit schuhen beworfen, aber ich hätte gern dunkel und kühler und richtig herbst. ich brauche chill-out-wetter und nicht machema-was-wetter.
meditieren würde mir wohl gut tun. aber ich weiss nicht, wie das geht und bin zu nervös um es zu lernen.
ich sollte heute abend beruhigungs tee trinken und ein schaumbad nehmen. oder sollte ich laufen gehen ? ach gott, wenn ich nervös bin, bin ich auch immer so unschlüssig.
mich beschleicht so eine ahnung, dass ich gerade komplett aus den augen verloren habe, wo ich stehe. da schaut man einen moment nicht hin und schon hat man sich aus den augen verloren.
vielleicht liegt es am wetter ? so überschwenglich bin ich sonst doch immer im frühling. bin ich ?
hoffentlich geht das bald vorbei. dieses nervös sein macht mich ganz nervös. ich werde sicher gleich mit schuhen beworfen, aber ich hätte gern dunkel und kühler und richtig herbst. ich brauche chill-out-wetter und nicht machema-was-wetter.
18. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
eins vorweg: die wiener gehen bei konzerten echt ab und haben das heute abend wiedermal bewiesen.
nichtsdestotrotz waren die helden natürlich die vier fantastischen, die schon sehr genau wissen, wie man ein konzert anlegt. zwei stunden lang haben sie und ihre 20 köpfige band im gasometer richtig gas gegeben. alle wichtigen songs waren dabei und das wirklich feine war, dass man den eindruck hatte, dass die leute auf der bühne mindestens genauso viel spass haben, wie die schreienden und tanzenden zuschauer unten.
sehr schön auch, was man mit ein paar spots, zwölf freihängenden leinwänden und ein paar videobeamer aus einer bühne machen kann. effektvolle einspielungen zwischendurch, wechselnde farben und alles sehr gut aufeinander abgestimmt. wenig aufwand, runde sache.
highlights waren für mich "schizophren " und eine nummer von der kommenden cd, nennt sich "pipi und popo". ich habe grossen respekt vor smudo, weil er sich auf kommando so gehen lassen kann. für den neuen track bediente sich smudo an einer flasche helium, um die hohe stimme hinzukriegen, die nun mal zu der nummer gehört. zudem natürlich "picknicker", weil man mich mit der nummer einfach immer kriegt und "sie ist weg" und zwar aus genau dem selben grund.
die herren kriegen es sehr gut hin, das publikum in verschiedene stimmungen zu versetzten. bei "schizophren" sah ich mich staunend um und wusste nicht recht, ob ich begeistert sein soll oder mich doch lieber fürchten sollte. speziell beim ersten refrain war ein geschrei in der halle, dass einem beim genauen hinhören eine gänsehaut über den ganzen körper zauberte. für einen moment sagte der teil von mir, der sich ein kissen ins gesicht pressend horrorfilme anschaut, ganz deutlich "die rasten jetzt alle aus und schlachten sich gegenseitig ab." dem war aber dann doch nicht so. huh, glück gehabt. aber dieses gefühl hielt ohnehin nur ganz kurz an.
grösstenteils hatte ich den wunsch, das ganze dort in meine tasche zu packen, mit nach hause zu nehmen und allen meinen freunden zu zeigen. und natürlich auch um selbst jederzeit darauf zurückgreifen zu können.
vor der zugabe machten die zuschauer so einen höllenlärm - ich glaube nicht, dass ich schon mal so etwas lautes gehört habe. das war irre. das geklatsche, das geschrei, die pfiffe, die "vier!" rufe. extrem laut, aber auch extrem geil. die begeisterung der show davor hielt einfach noch an und ich glaube positiver kann ein publikum gar nicht reagieren.
zusammenfassend klau ich mir jetzt die worte von michi beck und veränder sie ein wengi: show schön. musik schön. danke schön.
ps: für dieses konzert hätte ich auf jeden fall auch eintritt bezahlt. im nachhinein habe ich fast ein schlechtes gewissen, weil ich das nicht gemacht habe. deshalb verspreche ich jetzt, dass ich die kommende cd kaufen werde. nicht downloaden, nicht brennen - sondern kaufen und bar bezahlen. versprochen.
pps: eine nummer - und ich komme beim besten willen nicht mehr darauf, welche - wurde ürigens jack bauer gewidmet. fand ich gut.
nichtsdestotrotz waren die helden natürlich die vier fantastischen, die schon sehr genau wissen, wie man ein konzert anlegt. zwei stunden lang haben sie und ihre 20 köpfige band im gasometer richtig gas gegeben. alle wichtigen songs waren dabei und das wirklich feine war, dass man den eindruck hatte, dass die leute auf der bühne mindestens genauso viel spass haben, wie die schreienden und tanzenden zuschauer unten.
sehr schön auch, was man mit ein paar spots, zwölf freihängenden leinwänden und ein paar videobeamer aus einer bühne machen kann. effektvolle einspielungen zwischendurch, wechselnde farben und alles sehr gut aufeinander abgestimmt. wenig aufwand, runde sache.
highlights waren für mich "schizophren " und eine nummer von der kommenden cd, nennt sich "pipi und popo". ich habe grossen respekt vor smudo, weil er sich auf kommando so gehen lassen kann. für den neuen track bediente sich smudo an einer flasche helium, um die hohe stimme hinzukriegen, die nun mal zu der nummer gehört. zudem natürlich "picknicker", weil man mich mit der nummer einfach immer kriegt und "sie ist weg" und zwar aus genau dem selben grund.
die herren kriegen es sehr gut hin, das publikum in verschiedene stimmungen zu versetzten. bei "schizophren" sah ich mich staunend um und wusste nicht recht, ob ich begeistert sein soll oder mich doch lieber fürchten sollte. speziell beim ersten refrain war ein geschrei in der halle, dass einem beim genauen hinhören eine gänsehaut über den ganzen körper zauberte. für einen moment sagte der teil von mir, der sich ein kissen ins gesicht pressend horrorfilme anschaut, ganz deutlich "die rasten jetzt alle aus und schlachten sich gegenseitig ab." dem war aber dann doch nicht so. huh, glück gehabt. aber dieses gefühl hielt ohnehin nur ganz kurz an.
grösstenteils hatte ich den wunsch, das ganze dort in meine tasche zu packen, mit nach hause zu nehmen und allen meinen freunden zu zeigen. und natürlich auch um selbst jederzeit darauf zurückgreifen zu können.
vor der zugabe machten die zuschauer so einen höllenlärm - ich glaube nicht, dass ich schon mal so etwas lautes gehört habe. das war irre. das geklatsche, das geschrei, die pfiffe, die "vier!" rufe. extrem laut, aber auch extrem geil. die begeisterung der show davor hielt einfach noch an und ich glaube positiver kann ein publikum gar nicht reagieren.
zusammenfassend klau ich mir jetzt die worte von michi beck und veränder sie ein wengi: show schön. musik schön. danke schön.
ps: für dieses konzert hätte ich auf jeden fall auch eintritt bezahlt. im nachhinein habe ich fast ein schlechtes gewissen, weil ich das nicht gemacht habe. deshalb verspreche ich jetzt, dass ich die kommende cd kaufen werde. nicht downloaden, nicht brennen - sondern kaufen und bar bezahlen. versprochen.
pps: eine nummer - und ich komme beim besten willen nicht mehr darauf, welche - wurde ürigens jack bauer gewidmet. fand ich gut.
16. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
ich fühl mich krank. ich glaube, ich habe mich bei meiner kollegin angesteckt. die hatte vor ein paar tagen eine handfeste grippe und kam dennoch ins büro, weil sie einen vogel hat. ausserdem war ihr zu hause langweilig. als ich sie heute morgen sah, sagte ich: "du hast mich angesteckt. du sau." und sie sagte: "das tut mir nicht leid, du hast wenigstens kabelfernsehen."
aussen:
mein kopf tut schon den ganzen tag weh. mir ist immer wieder mal extrem heiss. konzentrieren ist schwierig. ohne meinen nasenspray geh ich nirgendwo hin. bei einer aufkommenden grippe steh ich total neben mir. auf dinge wie arbeit konzentriere ich mich. alle kleinigkeiten wie der übliche alltag rundherum überfordern mich total. im supermarkt habe ich an der kasse mein sackerl voll mit einkäufen wieder zurückgegeben, weil ich kein bargeld mit hatte - wiedermal - und das dumme blaue kasterl meine bankomatkarte nicht nehmen wollte. nicht und nicht. das überforderte mich total. also gab ich alles zurück, sagte artig: "tut mir sehr leid. auf wiedersehen." und ging. am heimweg dachte ich mir "verdammt, haben die schweine bei der bank meine karte gesperrt ? kann doch gar nicht sein." und erst dann warf ich einen blick in mein handy. dort habe ich - weil ich mich doch kenne - meinen code unter einem geheimen wort eingespeichert. und siehe da, ich hatte mich im supermarkt wohl ein bisschen geirrt. da war doch glatt eine drei und keine zwei. hoppla.
innen:
wege trennen sich. das weiss ich schon lange. aber so traurig wie jetzt war es noch nie. sobald ich darüber nachdenke, verschwimmt alles vor meinen augen. ich dachte, ich weine es einmal raus und dann geht es mir besser. aber das hat nicht funktioniert.
unser timing war immer ganz gut. wir machten ähnlich erfahrungen, hatten ähnliche erkenntnisse zur selben zeit. und auch zur selben zeit haben wir uns irgendwie gegenseitig verloren. zumindest macht es jetzt so den anschein. ein gefühl, als wäre ich angeschossen worden.
aussen:
mein kopf tut schon den ganzen tag weh. mir ist immer wieder mal extrem heiss. konzentrieren ist schwierig. ohne meinen nasenspray geh ich nirgendwo hin. bei einer aufkommenden grippe steh ich total neben mir. auf dinge wie arbeit konzentriere ich mich. alle kleinigkeiten wie der übliche alltag rundherum überfordern mich total. im supermarkt habe ich an der kasse mein sackerl voll mit einkäufen wieder zurückgegeben, weil ich kein bargeld mit hatte - wiedermal - und das dumme blaue kasterl meine bankomatkarte nicht nehmen wollte. nicht und nicht. das überforderte mich total. also gab ich alles zurück, sagte artig: "tut mir sehr leid. auf wiedersehen." und ging. am heimweg dachte ich mir "verdammt, haben die schweine bei der bank meine karte gesperrt ? kann doch gar nicht sein." und erst dann warf ich einen blick in mein handy. dort habe ich - weil ich mich doch kenne - meinen code unter einem geheimen wort eingespeichert. und siehe da, ich hatte mich im supermarkt wohl ein bisschen geirrt. da war doch glatt eine drei und keine zwei. hoppla.
innen:
wege trennen sich. das weiss ich schon lange. aber so traurig wie jetzt war es noch nie. sobald ich darüber nachdenke, verschwimmt alles vor meinen augen. ich dachte, ich weine es einmal raus und dann geht es mir besser. aber das hat nicht funktioniert.
unser timing war immer ganz gut. wir machten ähnlich erfahrungen, hatten ähnliche erkenntnisse zur selben zeit. und auch zur selben zeit haben wir uns irgendwie gegenseitig verloren. zumindest macht es jetzt so den anschein. ein gefühl, als wäre ich angeschossen worden.
11. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief
heute abend ging ich auf meinem heimweg den graben entlang. es war schon etwas dunkel, aber angenehm warm. die leute sassen in den strassencafes, die schaufenster waren hell erleuchtet, alles hatte so eine angenehme ruhe. ich ging an der pestsäule vorbei und dachte daran, wie gern ich diese zeit des tages zu dieser zeit des jahres mag. und dann fiel mir ein, dass ich vor einem jahr an genau so einem abend auch den graben entlang gelaufen bin und mich genauso wohl gefühlt habe. damals habe ich jemanden vermisst.
heute habe ich niemanden vermisst. aber ich hätte gern.
heute habe ich niemanden vermisst. aber ich hätte gern.
10. September 2003, Rubrik: mein hoch und mein tief