actually feeling like
beobachtet
big brother verkehrt
conversations haeppchen
das absolute tief
der grinch
diary
die fasten diaries
dislikes
foolish
freundeskreis
gelogenes
glueckskeks
i wanna know...
in the process
just
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren


 

mein hoch und mein tief

die hosenscheisser kommen nicht ins ziel und wenn doch, haben sie dort stehen sie dort dann mit vollen hosen bei der siegerehrung.

man kann sich selbst besser im weg stehen, als ein blocker beim football.

wenn man sich darauf einstellt und passende antworten auf die frage "warum rufst du an und woher hast du überhaupt die nummer?" überlegt, kommt man bei "hey hallo, wie geht es dir ?" blöderweise ins stottern.

aber der reihe nach: auf dem heimweg hielt ich ausschau nach meiner schubbsdoge. die hätte ich gut brauchen können. also hielt ich die augen offen und spähte in alle seitengassen. aber die schubbsdogge war nicht ausfindig zu machen. dafür traf ich auf den märzhasen und den hutmacher. das freute mich, denn die beiden liebe ich sehr. sie luden mich zu keinem tee ein und fragten, was denn so los sei bei mir. ich erzählte ihnen von meinen wirren gedanken und die beiden sagten: "also, das verstehen nicht einmal wir." ich nickte, bedankte mich für keinen tee, nahm mein handy aus der tasche und erledigte den längst fälligen anruf.

war ganz leicht. fast alle menschen, auf die ich so treffe, sind sehr nett zu mir. so auch hier. und auf dem weiteren heimweg konnte ich auch ganz leise wieder meine balls beim gehen klackern hören.

und jetzt kann ich mich wieder selbst angrinsen und mir sagen: "goood girl".



er kam, sah und siegte. wien rockt. wien rockt gewaltig.

wir kamen zu zehnt beim stadion an und keiner von uns hatte eine karte. kurz später hatten wir uns dann alle reingeschummelt. und weil es einen gott gibt und sie gerecht ist, drückte uns kurze zeit später auch noch jemand bänder für den wave breaker in die hand. danke leben. und ich muss schon sagen: dieser bereich direkt vor der bühne macht spass. man ist verdammt nah an robbie dran und hat immer genug platz zum rumhüpfen, tanzen oder auch einfach nur bequem stehen.

ich halte robbie nicht für den weltbesten sänger. und auch nicht für den weltbesten songwriter. aber er ist ein grosser entertainer vor dem herren. zwischen den songs haben wir uns über seine einlagen fast tot gelacht. ob er nun den über-zwei-meter-mann in der zweiten reihe darauf anspricht, dass er während des letztens songs gegähnt hat oder die leute bittet, alle ihre fotoapparate rauszuholen und bei drei zu blitzen (geiler anblick, wirklich!) oder aber auch auf der bühne dem security freundschaftlich den arm um die schulter legt und singt und der dabei fast vor scham vergeht, ob er nun das publikum bittet, nach paris zu fahren um den leuten dort zu zeigen "how to enjoy themselves" oder dem publikum seinen blanken arsch präsentiert - robbie zieht einfach eine verdammt geile show ab.
sehr gut hat mir auch folgende szene gefallen. nach einem song sagt robbie: "during this last song, something really weird happend." und er erzählt von der frau ganz vorne im publikum, die etwas getan hat, dass vor ihr noch nie jemand gemacht hat. "she asked me for an autograph while i was singing." zu der aktion musste er ihr gratulieren und gab ihr dann auch tatsächlich auf der bühne das autogramm. es hat ihn aber sichtlich amüsiert und auch ein wenig erstaunt.

ganz klar: rock dj bleibt meine lieblingsnummer. und hätte er nicht mit "let me entertain you" angefangen, wäre ich sofort wieder nach hause gegangen. auch "millennium" kommt live immer wieder gut. aber der kracher war "rock dj", soviel ist schon mal sicher.

robbie konnte es sich auch nicht verkneifen, ein paar spitzen gegen den us markt - den er leider nicht und nicht zu knacken vermag - anzubringen. zuerst sang er denn anfang von eminems "without me", schloss aber mit "they created a monster, cause nobody wants to see robbie no more - they want marshall!" später dann erzählte er, dass er zugeben muss, dass justin timberlake ein guter tänzer ist, betonte aber auch gleich, dass auch er seine moves drauf hat - schliesslich wäre justin nicht der einzige, der früher mal in einer boyband gespielt hat.

liebe brigitte, um 22:57 war es soweit. spannenderweise konnte ich mehr vom "angel" text, als mir bewusst war. und ich hab nur für dich gesungen. das war der letzte song des konzerts und ich hab so schön gesungen, dass robbie fast geweint hätte. wirklich wahr.

ein wirklich geiler abend. ein wirklich geiles konzert. wien rockt - aber das hab ich, glaube ich, schon erwähnt.



vorhin in der u-bahn summte ich ein lied. zuerst fiel es mir gar nicht wirklich auf. aber dann dachte ich mir: "hey, was summst du denn da ?" und ich hörte mir selbst einfach genauer zu. ich summte ein lied, das ich schon lange nicht mehr gesungen oder gehört hatte.

i know a place
where i can go
when im alone
into your arms
into your arms
i can go

dann fiel mir auf, dass ich an niemanden bestimmten dachte, während ich summte. und das macht mich traurig. ich sollte schlafen gehen. ich bin müde, wirklich müde.



heute morgen war ich auf dem weg ins büro und würde ich nun sagen, dass ich schlecht gelaunt war, wäre das gelogen. ich war nicht schlecht gelaunt. ich war auch nicht gut gelaunt. ich war eigentlich gar nicht gelaunt. ich hatte ein seltsames gefühl. es fühlte sich an, als würde eine grosse ausgewachsene dogge hinter mir stehen und mich mit ihrer grossen schnauze immerzu ein wenig nach vorne schubsen. nicht richtig stossen, sondern nur zart und vorsichtig ein kleines bisschen drängen.
aber ich wollte nicht geschubst werden und das versuchte ich der dogge auch zu sagen. und sie schien mich zu verstehen, schien mich mit ihren grossen, feuchten augen anzusehen, den kopf in meinen schoss zu legen - nur ganz kurz, für den bruchteil eines moment. gerade lang genug um mir zu zeigen, dass sie auf meiner seite war. und dann stiess sich mich weiter an. eine nicht reale dogge wird man nur schwer los und so dachte ich: "was ich brauche ist die nummer eines zuverlässigen nicht realen hundefängers."
im laufe des tages dürfte sich die dogge irgendwo in den schatten gelegt haben um ein kleines nickerchen zu machen. und dann hat sie mich wohl verpasst. jetzt bin ich schon zu hause und die dogge weiss sicher nicht, wo ich wohne. wahrscheinlich irrt sie durch die stadt und schubst jemand anderen. gut so, soll sie.

hoffentlich laufe ich ihr morgen auf dem weg ins büro nicht wieder über den weg.



letzte woche ging ich mit u. nach der arbeit durch die stadt. eigentlich wollten wir bloss ihr rad in ihre wohnung bringen und dann zu einem fest gehen. aber sobald wir beide gemeinsam unterwegs sind, kaufen wir immer irgendetwas ein. es besteht keine chance ohne ein stück neues eigentum nach hause zu gehen.

wir schlenderten also durch den ersten bezirk und vor einem dieser geschäfte mit den vielen unheimlich schönen espresso tassen war ein tisch aufgebaut und auf dem wurden waren verkauft. schön gemein. wir hatten beschlossen in kein geschäft hinein zu gehen und jetzt kam doch glatt das geschäft zu uns raus.

auf dem tisch standen grosse, dicke gläser - die art, die ich long-island-ice-tea-gläser nenne. wir bestätigten uns gegenseitig, wie schön die waren und wie lang wir genau sowas schon haben wollten, beschlossen aber sofort, dass wir jetzt hier nicht einkaufen und als nächstes sagten wir beide dem verkäufer, wieviel stück wir nehmen. sich über eine sache vollkommen klar zu sein und dann sofort ganz selbstverständlich das gegenteil zu tun, ist eine spezialität von mir. missismus.

an dem abend liess ich meine gläser bei u., denn zu dem fest wollte ich sie nicht mitnehmen. und am dienstag morgen bekam ich sie dann von u. dankenswerterweise ins büro geliefert.

heute sass ich dann an meinem tisch und trank virgin-ice-tea aus dem long-island-ice-tea-glas. es war schon fast leer und ich bemühte mich gerade um den rest, als es mir ganz plötzlich einschoss. und es war ein gefühl, wie warme suppe im bauch, wenn man zwei stunden durch den schnee gestapft ist.
der untere rand des glases lag auf meiner unterlippe und der obere rand berührte meine stirn. mit offenen augen konnte ich direkt in das glas schauen. genau so, wie es kleinen kindern mit gläsern oft ergeht. für erwachsene ein normales glas, für kinder ein verdammt grosses trinkgefäss.

das war ein schönes gefühl. damals vielleicht nicht, aber heute umso mehr. in der letzten zeit wünsche ich mir manchmal, dass die dinge rund um mich grösser werden würden. nicht für lange, nur für kurze zeit. ich könnte dann bleiben wer ich bin und was ich bin, aber ich wäre kleiner und hätte gut damit zu tun, alleine den kühlschrank aufzubekommen, an eine tür anzuläuten, aus einem glas zu trinken, auf einen sessel zu klettern, im supermarkt ein einkaufswagerl zu schieben. ich hätte dann gar keine zeit mehr, mir den kopf über sinnlose dinge zu zerbrechen.

ausserdem könnten dann im büro die üblichen verdächtigen nicht immer mich fragen, bevor sie selbst nachdenken, nachsehen oder nachlesen. "miss, zeigst du mir wie man den toner wechselt?"
"das hab ich dir schon dreimal gezeigt, es ist babyleicht und ausserdem gibt es zeichnungen dazu auf der schachtel."
"ich weiss. kannst du es mir trotzdem nochmal zeigen??"
"würde ich ja gerne, aber ich kann leider den toner alleine gar nicht hochheben."



mein heutiges hoch sass heute morgen an meinem platz. ich hatte ganz darauf vergessen. ich kam heute morgen ins büro und da sass meine lieblingspraktikantin an meinem platz und vertrieb sich die zeit mit rauchen. sie war letztes jahr schon bei uns. sie ist mein böser freund fred. mit ihr macht man die dinge, die man sonst nie macht. also, sie macht sie immer, ich mache sie sonst nicht. von ihr habe ich gelernt, wie man nach kinopremieren schnell aus dem saal rauskommt, wenn die menschenmasse bis zur letzten sitzreihe stau steht. dann klettert man nämlich einfach über die sitze.
von ihr lernt man die weltbesten kindergedichte und auch den badewannen song.
niemand - absolut niemand - rollt das r so wie sie. wenn sie etwas erzählt, wiederhole ich immer alle wort, in denen ein rrrrrrrrrollendes rrrrr vorkommt und wenn ich in ihrer nähe bin, fange ich selbst an, das r zu rrrrollen wie verrrrrrückt.
im juli gehört sie uns, danach zieht sie zu ihrem freund nach london. ich verrrmisse sie jetzt schon.

nach der arbeit waren wir noch beim film festival am rathausplatz auf einen after-work-drink. das fing schon mal gut an, den aufgrund eine glücklichen fügung des schicksals, zahle ich dort für einen sechs euro drink nur drei. ich bestellte also und zahlte, nahm meinen bon und überreichte diesen drei schritte weiter dem barkeeper. der ist wohl ein bisschen legastheniker, deshalb machte er zwei drinks und weil die lady an der kassa so schnippisch zu mir war, machte ich ihn nicht auf seinen fehler aufmerksam. nein, eigentlich rief ich ihm schon "ähm, entschuldige...!" zu, als mein böser freund fred neben mir sagte: "sei rrrruhig." wie auch immer. zwei cuba libre zum preis von einem halben ist niemals ein dealbreaker.

auf dem heimweg verabschiedete ich mich von meiner chefpraktikantin, sagte fröhlich strahlend "bis morgen!" und ging. nach ein paar schritten drehte ich mich nochmal um und rief "schönen abend!!" in ihrer richtung. worauf sich ein mann zu mir umdreht, der sozusagen zwischen uns stand, mich hocherfreut anlächelt und "danke. auch einen schönen abend!!" ruft.
warum nur, fühlen sich immer die männer angesprochen, die ich gar nicht gesehen hatte und niemals die, für die ich gern madonna ("you are the best thing i}ve seen") oder moses pelham ("ich will dein badewasser saufen") zitieren würde ??



(1. anfang)
heute wurde es mir das erste mal bewusst. so richtig. handfest. ein kleines gefühl beschleicht mich schon länger. doch heute war es ganz plötzlich da - keine vermutung mehr, keine idee, keine ahnung oder befürchtung, sonder einfach nur die wahrheit. dinge ändern sich. und ändern bedeutet nicht zwangsläufig verbessern, sonst gäbe es ja bloss ein wort dafür.

(2. anfang)
vor einigen jahren arbeitete ich in einem hotel und sowohl mir als auch dem management war nach einem jahr klar: wir sind nicht die besten freunde. als siedelte ich nach us vorbild meine habseligkeiten aus der schreibtischlade in einen schuhkarton um und zog von danen.

ich überlegt eine weile, was ich weiter machen wollte und dann besuchte ich meinen ex-chef den direktor und sagte: "sie haben mir doch vor einem halben jahr einen job in dieser neuen firma angeboten. jetzt will ich ihn." und er sagte: "soviel ich weiss, brauchen die im moment niemanden. aber ich frag mal." und dann nahm er sein telefon und rief den geschäftsführer an. der bestätigte ihm seine vermutung, nämlich dass sie keine mitarbeiter suchen, aber der anruf sagte auch ein bisschen "macht euch gedanken, wie ihr sie doch noch einsetzen könnt." und kurz später riefen die mich an und sagten: "bei uns geht eine drei wochen auf urlaub und wir brauchen eine aushilfe."
nach diesen drei wochen kam der geschäftsführer zu mir und fragte, ob ich nicht lust hätte, noch ein monat anzuhänge, sie hätte im moment sehr viel zu tun. klar wollte ich und anschliessend hingen wir nochmal vier wochen an. in der zeit rief mich eine alte kollegin an und bot mir in dem hotel, in dem sie arbeitete, einen job an. lieber wäre ich bei den anderen geblieben. aber dieses von-monat-zu-monat hangeln hatte einfach keinen lack und deshalb nahm ich den anderen job an. als ich dem geschäftsführer sagte, dass ich für weitere aushilfsmonate nicht zur verfügung stehe, stütze er seine hände auf den tisch, liess den kopf hängen, sah mich dann mit gesenktem kopf an und sagte: "ach miss, warum tust du mir das an?" das machte er ganz absichtlich, weil er weiss, dass er sehr angenehm fürs auge ist und man einen flehentlich schauenden, gut aussehenden mann fast nichts abschlagen kann. ich aber blieb hart - fixe jobs haben für alleinerziehenden mamis einfach mehr sexappeal.
während ich dann in dem hotel arbeitete blieb der kontakt aber bestehen - wir telefonierten und mailten und wenn die herrschaften als firma irgendwo eingeladen war, nahmen sie mich immer mit.

nach einem halben jahr hatte ich das hotelleben wieder satt. die leute gingen mir auf die nerven, der job ging mir auf die nerven. früher hielt ich es nie lange in firmen aus - zwölf monate waren mein maximum, danach wurden mit die tätigkeit und die leute einfach langweilig. ich wusste zwar nie, was ich weiter machen wollte, dafür wusste ich aber umso besser, was ich nicht mehr machen will. in dem hotel war es anders. ich wusste, was ich nicht mehr machen will und ich wusste, wohin ich will. nach hause, ich wollte nach hause.
also schrieb ich dem geschäftsführer ein mail und fragte, ob er mal zeit für mich hat. ich sagte nicht, worum es ging, dürfte aber schriftlich etwas nervös geklungen haben, denn er antwortete: "hör auf zu schwitzen und komm einfach vorbei."
das machte ich dann auch. ich fuhr hin, plauderte ein wenig mit den ex-kollegen, setzte mich dann beim boss in den grossen schwarzen ledersessel und überlegte, wie ich ihm beibringen sollte, dass sich die geschichte wiederholte: sie waren im moment nicht auf der suche nach weiteren mitarbeitern, aber ich wollte wieder zurück. da sass ich also und formulierte geistig vor mich hin. und er nahm gegenüber von mir platz, lehnte sich zurück, lächelte mich an und fragte: "wann kommst du nach hause?" und ich sagte: "so schnell wie möglich."

damals waren wir sechs leute. dann kam ein grosser aufgabenbereich dazu und wir wurden zwei leute mehr. was wir machten, machten wir mit ganzem herzen. es war mehr als ein job. es war eine lebenseinstellung. wir waren kollegen, wir waren freunde. wir feierten miteinander und wir gaben uns in unserem job mühe. von anderen firmen hörten wir oft: "es geht nicht überall so familiär und relaxt zu wie bei euch." scherzhalber nannten wir uns "die waltons" und speicherten unsere namen mit anne- und bobendungen ins telefon.

inzwischen haben sich die dinge ein wenig verändert. es gibt immer noch ein paar waltons, darunter auch neue mitarbeiter. es hat also nichts mit der stammbesetzung zu tun. manche waren nicht von anfang an dabei und sind dennoch marketeers of the heart. aber der glitzerlack ist ab. es gibt kollegen und es gibt kollegenfreundebezugspersonen. ich weiss, dass das normal ist. ich weiss auch, dass ich nach wie vor in der coolsten firma der welt arbeite. dennoch.

(1. ende)
traurig macht es mich trotzdem.

(2. ende)
heute wurde es mir das erste mal bewusst. so richtig. handfest. so ein kleines gefühl beschleicht mich schon länger. doch heute war es ganz plötzlich da - keine vermutung mehr, keine idee, keine ahnung oder befürchtung, sonder einfach nur die wahrheit. dinge ändern sich. und ändern bedeutet nicht zwangsläufig verbessern, sonst gäbe es ja bloss ein wort dafür.



gestern hatte ich frei und hatte einen tag, so wie ich es mag. am vormittag war ich mit littleguy in der schule und das war ein wenig traurig, weil alle ab september in eine neue schule gehen. abschied nehmen ist so eine sache und kids haben ganz einfach nicht ausreichend übung darin. mein problem war wiedermal, dass ich sofort weinen muss, wenn andere weinen. vollends in die knie gezwungen hat mich paulchen, der kleine bruder einer klassenkollegin von littleguy. die viertklassler standen alle in der mitte der klasse und verabschiedeten sich sozusagen von der schule, paulchen sass da, sah sie mit ganz furchtbar traurigen augen an, hatte den ellenbogen der rechten hand auf die tischplatte gestützt und winkte ganz langsam und durchgehend. er winkte niemandem bestimmten, er nahm von der situation abschied. das sah so traurig aus, dass es mir die tränen in die augen trieb.

danach sassen wir alle bis mittag in einem cafe zusammen und plauderten. die coolste mama behalten wir aber, denn ihre tochter wird mit littleguy in die neue schule gehen. insgeheim hoffe ich ja, dass sich die beiden in acht jahren hals über kopf ineinander verlieben, denn sie ist so eine süsse. die idee ist natürlich total krank, ich erwische mich dennoch ständig dabei.

littleguy wollte dann noch mit einem freund von ihm nach hause gehen und meinte, er ruft mich an, wenn er sich auf den heimweg macht. gut, somit war der nachmittag ganz mein. ich hatte bloss den auftrag, comicbücher tauschen zu gehen. ich sollte "conan" kaufen und hatte "dragonball" angeschleppt. schlimmer fehler und ich fühlte mich sehr out und weit weg vom puls der zeit.

so schlenderte ich also durch die innenstadt und kam beim rathausplatz vorbei. dort liegt der aufbau des film festivals sozusagen in den presswehen und ich verbrachte gestern zwei sehr sehr relaxte stunden dort. dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich den aufbau von veranstaltungen ganz besonders liebe. ich glaube, dass man das herz und den geist einer veranstaltung erst dann richtig mitbekommt, wenn man den aufbau gesehen hat. ausserdem war das film festival immer der inbegriff des "sommers in wien" für mich. ich mag es, nach der arbeit beim rathausplatz vorbei zu gehen, mir einen drink und einen teller leckeres zu organisieren, mich in den park zu setzten und erstmal keinen auftrag zu haben. nein, ich mag es nicht - ich liebe es.
und gestern lief ich über den platz und in mir sprudelte die vorfreude. die vorfreude auf den sommer, die vorfreude auf die eröffnung heute abend, die vorfreude auf alles was noch kommt. eigentlich wollte ich nach zwanzig minuten wieder gehen. aber weiter als bestenfalls zwei bis drei gastrohütten kam ich nie, weil ich dann dort schon wieder ein bekanntes gesicht sah und erstmal plaudern musste.

genau so müssen freie tage sein. man hat nur eine sache auf der to-do-list und auf dem weg dorthin und nach hause, lässt man sich treiben und verbringt den ganzen tag damit, einfach einzubiegen, wo es einem gerade spass macht und an nichts zu denken.

am späten nachmittag schaute ich zu hause ein paar sitcoms und schlief dabei grinsend auf dem sofa ein.

später marschierte ich zur pizzarei, wie littleguy sie immer nannte, als er noch klein war und erjagte dort abendessen.

dass ich maximal relaxt bin, erkenne ich immer daran, dass ich abends beim fernsehen sitzte und während der werbepause einfach nicht mehr draufkomme, welchen film ich eigentlich gerade schaue. zappen kommt in der situation ganz blöd, weil ich dann ohnehin nie mehr weiss, woher ich sendermässig gerade kam. das gehirn agiert dann, wie der körper schon den ganzen tag. biegt einfach irgendwo ab, ganz egal wohin der weg führt und auch nicht darauf achtend, wohin man eigentlich wollte.

der gestrige tag tat mir ungemein gut. in der letzten woche hatte ich viel über mich selbst nachgedacht und irgendwann beschlossen, dass es keinen sinn macht. manchmal verändert sich das leben oder manchmal verändert man sich auch selbst oder aber auch, man begreift etwas über sich selbst und das verändert viel - ganz egal welche variante nun zutrifft, ist es dann ganz gut, einfach mal den stillstand zu proben. der staub, den man aufgewirbelt hat, legt sich und man kann langsam erkenne, wo man eigentlich ist.

gestern hatte sich der staub soweit gelegt, dass ich endlich erkennen konnte, wo ich bin und was ich sah, hat mir gut gefallen.
kurz vor dem einschlafen dachte ich mir noch, dass ich höchst zufrieden damit bin, ich zu sein und nicht jemand anderer.



ich schaffe es doch immer wieder. sitze am vormittag mit eltern und kindern in einem cafe zusammen und mir gehen die zigaretten aus. also entschuldige ich mich für eine moment und laufe die strasse ein wenig runter zur nächsten trafik. gleich daneben eines dieser grenzgenialen geschäfte mit diesem himmelschreienden kitsch. bevor man solche läden betritt, verwuschelt man sich nochmal die haare und sagt sich selbst "im just a girl".
heute musste ich aber nur daran vorbeilaufen, als ich sie in der auslage sah. bisher habe ich mich standhaft gegen den erwerb von flip-flops gewehrt. habe zwar hin und wieder mal ganz nette gesehen - aber ganz nett ist noch nicht überzeugend genug. aber die, die da in der auslage lagen, liessen mich sofort meine zigaretten vergessen. flip-flops sind meiner meinung nach ziemlicher girlie-stuff und wenn schon, dann bitte richtig. soll heissen: wenn schon flip-flops, dann muss es schon der grösste girlie-kitsch-ever sein.
bei der kassa habe ich dann auch noch plastikeiswürfel gefunden, die bunt leuchten, wenn man sie in flüssigkeit taucht. hab ich auch gekauft. man weiss schliesslich nie, wann man sowas braucht.



heute abend war ich beim fest der farben. die firma canon hat viele viele leute ins palmenhaus eingeladen, mich allerdings nicht. ich hatte ein einladung von einem lieben freund von mir. er war die letzten drei monate für canon im einsatz und machte bodypaintings.

ich hatte eine freundin und kollegin mit und der abend war ganz nett. das palmenhaus ist eine wirklich coole location, die organisation hätte sich durchaus besser abwickeln lassen. es gab absolut zu wenig stehtische, von barhockern ganz zu schweigen. dafür war das buffet grosse klasse, das servierpersonal wirkte etwas unbeholfen, dafür aber sehr bemüht. obwohl das ganze über gästeliste funktionierte, wurde der einlass nicht wirklich kontrolliert.

gegen dreiviertel zehn began dann doch endlich der showpart und wurde von eine rede eines canon marketingmitarbeiters eingeleitet. in seiner nervosität war er fast süss. aber nur fast.
er erzählte etwas von einer königin der farben, ihr name war coloria, von helfern und color agents und bedankte sich recht herzlich bei einem mann, dessen namen ich vergessen habe, für die schöne geschichte, die dieser sich ausgedacht hat. diese wurde dann von sechs viel zu übertrieben darstellenden schauspielern auf der bühne gespielt und wir schwankten permanen zwischen "soll ich wirklich aus langeweile schon wieder eine rauchen?" und kopfschüttelndem lachen. die geschichte war so grottenschlecht, einfallslos und nicht nachzuvollziehen, dass ich sie hier gar nicht wiedergeben möchte.

aber dann kam mike shane mit seiner show und die war genial. er hatte diese königin der farben dabei, die sehr bunt gebodypainted war und dann noch ein gelb bemaltes mädel und einen blau angemalten kerl. die beiden wurden auf der bühne von ihm mit farben übergossen, überbeschüttet, beschüttet. klingt schriftlich nicht sehr spektakulär, war aber wirklich gut. beim zusehen wurde einem dann klar, was die geschichte vorher nicht rübergebracht hat. ganz ohne darüber nachzudenken, hatte man nur noch das gefühl: farben sind geil. farben sind schön. farben sind das allergrösste. ich will auch farben haben.
dazu muss an dieser stelle gesagt werden, dass dieser ursprünglich blau bemalte kerl einen körper hatte, der absolut nicht normal war.
ich hatte mike vorab beim painten der models besucht und schaffte es kaum, meine augen von diesem körper loszueisen. mit der blauen farbe darauf, wirkte er dann noch sehr plastisch - dieser mann sah aus wie ein sehr aufregender x-men.
dann steht man da, schaut beim painten zu, wird gefragt: "siehst du noch eine stelle, die nochmal übermalt gehört?" und muss leider nochmal ganz furchtbar genau hinsehen.

auf dem nach hause weg las ich in der u-bahn dann die kurzgeschichte "der bäckereiüberfall" von haruki murakami und habe mich spontan verliebt. ich empfinde grossen respekt für leute, die eine geschichte über fünf seiten schreiben können und fast jeder einzelne satz ist absolut gelungen und ein treffer.

zudem ging meine arbeitswoche heute schon zu ende, denn morgen habe ich einen day-off. am sonntag bin ich zwar nochmal im einsatz, doch das dürfte ganz witzig werden.



 
resident of twoday.net
powered by Antville powered by Helma
AGBs xml version of this page xml version of this topic