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mein hoch und mein tief

ich schiebe es nun schon eine ganze weile vor mich her. aber heute war es soweit: aussortieren der kleidungsstücke die a) nicht mehr getragen werden b) nicht mehr passen und c) noch nie gepasst haben.

der zeitpunkt war günstig, weil ich merke, wie dinge aus meiner vergangenheit immer mehr von mir rücken und raum für neue erfahrungen geschaffen wird. da fällt es auch leichter, materielle dinge wegzuschmeissen.

jetzt stehen acht stück sechzig liter müllsäche vor mir. teilweise warten sie darauf, in den müllraum gebracht zu werden und ein paar landen in der altkleidersammlung.

ich hätte nicht gedacht, dass so viel zusammen kommt. erstaunlicherweise ist in meinem kasten aber immer noch nicht wirklich viel freier platz übrig geblieben. es ist nicht zu fassen, wieviel wäsche ich mein eigen nenne. es ist nicht zu fassen, wieviele verschiedene t-shirts ich besitze. und es ist nicht zu fassen, auf welche stücke man wieder trifft, die man inzwischen längst vergessen hat.

es ist schon einige zeit her, da kaufte ich ein t-shirt. im mädchenhaftesten zuckerlrosa das man sich vorstellen kann. vorne drauf steht "my boyfriend is the coolest". als ich es gekaufte hatte, legte ich es fein säuberlich zusammengelegt in meinen kasten. da drinnen sollte es warten, bis ich es tragen und auch wirlich so meinen würde.

beim heutigen aussortieren legte ich es auf den stoss der netten und schönen shirts ganz oben hin. ich denke, ich werde es demnächst mal anziehen.



vor einiger zeit war ich eines abends an littleguys schule, weil die kinder dort präsentierten, was sie während des letzten jahres an ihren musikinstrumenten weitergebracht hatten. ich hatte im hinteren drittel der sesselreihen platz gefunden und vor mir sassen zwei schülerinnen, die später singen sollten. nach der pause.

kurz vor ihrem auftritt dann sassen sie da und waren komplett überdreht vor aufregung und nervosität. die eine knabberte aufgewühlt an einem soletti herum und als sie damit fertig war, drehte sie sich um und präsentierte ihrer freundin mit den worten "hab ich was zwischen den zähnen ?'" ihr gebiss. die warf einen prüfenden blick in den weit aufgerissenen mund, schüttelte den kopf, sagte "und ich ?" und riss dann ihrerseits die zahnreihen weit auseinander. aber auch ihr gebiss hielt der prüfung stand und so grinsten sie sich zufrieden an, hielten sich an den händen und fieberten ihrem auftritt entgegen. als die show weiterging und ihre namen aufgerufen wurden, sahen sie sich noch kurz an, gaben sich eine viel-glück-bussi auf die lippen, standen auf und schritten hand in hand zu den mikrofonen.

ihr gesang war, nun ja, ausbaufähig. aber ihre innige freundschaft war reizend.

vorhin sass ich hier am balkon, rauchte eine zigarette und liess meine haare trocknen. ich liess meine blick über die umliegenden balkone und durch den hof schweifen und erblickte dabei sheila. früher hatte littleguy oft mit ihrem bruder gespielt und ich war etwas erstaunt, da ich so schon länger nicht mehr gesehen hatte. inzwischen ist sie um einiges grösser geworden. niedlich war sie früher schon, aber inzwischen ist sie richtig hübsch in ihren turnschuhen, ihrem bunten top und dem kurzen jeansrock. sie ging mit einer freundin durch den hof und die beiden unterhielten sich. einige zeit später kamen sie zurück, arm in arm und ohne schuhe. sie quietschen, weil der steinboden von der sonne aufgeheizt war und riefen "bis da rüber müssen wir es noch schaffen". auch hier die sehr innig gelebte freundschaft und verbundenheit.

ich wollte auch immer so eine freundin haben. eine freundin die immer für mich da ist, mir hilft wo sie kann und ganz einfach meine freundin ist. eigentlich habe ich doch einige frauen in meinem umfeld, die ich sehr gerne mag und die ich auch als freundin bezeichnen würde.

erstaunlicherweise aber, ist es u., die noch am nähersten an das heran kommt, was ich bei sehr jungen mädchen beobachte, die sich keine gedanken machen, sondern einfach ihre gefühle ausleben. als es mir letzten winter nicht besonders gut ging, waren viele menschen für mich da, versuchten mich zu trösten und waren da, wenn ich sie brauchte. u. aber nahm bloss mein gesicht in ihre hände, drückte mir einen kuss auf die lippen und sagte "schau nicht so traurig". ich war allen ehrlich dankbar für ihre freundschaft und ihre hilfe. aber am meisten berührt und gerührt hat mich u.

noch erstaunlicher aber ist es, dass s. auch sehr nahe an das heran kommt. und der ist erstens keine mädchen und zweitens auch keine freundin, sondern mein freund. seine bereitschaft dinge für mich zu tun und auch für meine freunde, alleine weil sie MEINE freunde sind, erstaunt mich immer wieder.

der gemeinsame nenner bei u. und s. ist ihre loyalität. keine strikte und unkaputtbare, sondern eine sehr ehrliche und von herzen kommende loyalität, die man an den beiden besonders gut in ihrem umgang mit ihren freunden beobachten kann.

lange zeit dachte ich, dass m., obschon er ein mann ist, die stellung meiner besten freundin inne hält. was ein fehler war. vielleicht war er früher mal, eine zeitlang, mein bester freund. aber das leben geht weiter und er hatte längst die position eines bruders erreicht. freundschaften können, so gut sie auch sind oder mal waren, vergehen. menschen jedoch, die wie brüder sind, gehen einem zeitweise furchtbar auf die nerven und manchmal kann man auch nicht verstehen, was sie tun, aber letztendlich gehören sie zu deinem leben und man vermisst sie, wenn sie nicht da sind. aber ich denke, das geht so in ordnung.



momentan ist meine enttäuschung grenzenlos. meine zunge schlägt seitlich wellen. so, wie sie es immer tut, wenn mir etwas sehr zusetzt.
möglicherweise sind freundschaften nie für die ewigkeit gedacht gewesen.

verständnis hin, drüberstehen her - eines steht felsenfest: ich werde nicht innerhalb der eigenen reihen für eine entscheidung kämpfen, die das herz längst getroffen hat.



nach einem arbeitsreichen, aber auch nicht minder wunderschönen wochenende, kuschelte ich mich heute morgen noch ein wenig an s., als der wecker versuchte mir klar zu machen, dass mein arsch sich auch in der dusche gut machen würde.

dreissig minuten später stand ich dann geduscht, gefönt, geschminkt und mit frühstück im magen am fenster in s. wohnzimmer, um eine zigarette zu rauche, meinen tee zu trinken und aus dem fenster zu schauen. ich öffnete das fenster, stellte mein glas und den aschenbecher am fensterbrett ab und wollte, wie üblich, raufspringen, um mich mit dem rücken an das fensterglas zu lehnen und die sonne ein wenig zu geniessen. ganz im farin urlaub stil - "ist das dein arsch oder meiner? ich dachte meiner wäre kleiner" stiess ich dabei mein glas um und mein ganzer schöner tee ergoss sich über das fensterbrett und weils so schön war auch gleich über den boden.

nachdem ich mit ausreichend küchenrolle alles wieder trockengelegt hatte, stand ich da also mit meiner zigarette und dachte, dass tee überbewertet wird. auf der strasse war noch nichts los und als ich so gelangweilt durchs zimmer schaute, sah ich s. kamera am tisch liegen. kameras sind heutzutage ja wie fotoalben, also schaltete ich sie an, um mir die fotos anzusehen, die er in der letzten zeit so gemacht hatte.

er war vor kurzem bei seinen eltern gewesen, bei einem kleinen familientreffen und hatte bei der gelegenheit fotos gemacht. und eines dieser fotos haute mich schlichtweg um.

sein vater hatte wohl torte angeschnitten und etwas davon am finger. auf dem foto stehen er und seine frau sich ganz dicht gegenüber. sie hat seine hand in ihrer hand und lutscht ihm die torte vom finger. dabei sieht sie zu ihm hoch und in dieser geste liegt soviel vertrautes und inniges, aber auch etwas verspieltes. und er sieht sie mit einer absolut verliebten zärtlichkeit an.

anders als bei frisch verliebten päärchen, die man händchenhaltend auf der strasse und sich innig in die augen schauend auf parkbänken antrifft, weiss man hier, dass es in über dreissig jahren ehe auch stürmische zeiten gegeben haben muss. ein einziges foto, besser als jedes noch so romantische hollywood kino.



seit montag morgen nun, jammere ich herum. "ich hab erst in zehn tagen wieder frei .... ich muss am wochenende arbeiten .... bei dem wetter ! ... " das und noch viel mehr in der art erzähl ich jedem der es hören will und will es jemand nicht hören, erzähl ich es erst recht. gern auch doppelt und dreimal, die gefahr irgendwen zu tode zu langweilen ignoriere ich erhobenen hauptes.

ebenfalls seit montag weiss ich, dass ich doch eigentlich gar keinen grund zum jammern habe. fürs arbeiten gibts geld und geld ist eine schicke sache. ob es nun regnet oder nicht ist eigentlich egal, das wetter hat mich doch noch nie um meine meinung gebeten. das letzte wochenende war lang und herrlich und meine gejammere macht eigentlich keinen sinn. wäre es nicht komplett lächerlich, würde ich ja über mein gejammere jammern.

gestern vormittag schmerzte mein knie ein wenig, nachmittags schon etwas mehr und abends tat es richtig weh. belasten schmerzt, abknicken schmerzt, ausstrecken schmerzt. im grunde ist alles richtig unangenehm, was man so überlicherweise mit einem knie macht.

ich hab mich nicht angehauen, ich habe keine langen wanderungen unternommen, ich war nicht zu fuss am stephansdom oben und beim sport habe ich mich auch nicht verletzt. ich hätte ganz sicher bemerkt .... wenn ich sport gemacht hätte.

und ich bin mir ziemlich sicher, dass das leben mir da eben wiedermal sachte, zügig und fett grinsend mit seiner fetten pranke auf den hinterkopf schlägt. schlägt und sagt: "du willst jammern ? dann hast du jetzt einen grund dafür - so, bitte ! - und kannst jammern."

wenn man weiss, dass man ab morgen drei tage lang von früh morgens bis spät abends auf den beinen ist, macht einem so ein schmerzendes knie so ziemlich alles mit "un" vorne weg: unrund, unhappy, unzufrieden, unglücklich.

das leben ist aber nicht nur halblustig und so ein kleines bisschen oberlehrerhaft, nein, es ist auch fair. wenn ich mein knie also heute mal schone und vielleicht ein bisschen einwickle, dann ist es spätestens morgen wieder gut. andernfalls muss ich ganz furchtbar jammern: "ich will doch auch bei der veranstaltung arbeiten! und ich will geld dafür bekommen!"

die lektion hätte ich also begriffen. danke, leben.



letzte woche war ich ziemlich sauer auf alle buchhandlungen auf meinem heimweg, weil ich doch herrn stuckrad-barres neues buch kaufen wollte, war aber noch nicht ankommen in den geschäften. und ich mich darüber ärgerte, dass seit wochen das erscheinen des dritten teils von "herr der ringe" angekündigt wird und natürlich stehen die dvd's und videos dann auch schön aufgereiht in den regalen. warum also sollte das mit bedrucktem papier also nicht gehen ?

ende der woche gab ich es entnervt auf und heute war ich nicht schlecht erstaunt, als ich ein päckchen von amazon bekam. ich, frau schlau, hatte schon vor langer zeit vermutet, dass ich das mit dem live einkauf nicht hinbekommen werde und habe es deshalb vorbestellt.

schlaue aktion, an sich. wäre ich jetzt noch clever genug, um mir zu merken, dass ich so clever bin, müsste sich nicht der zufall darum kümmern, dass ich nicht alles doppelt und dreifach zu hause herumstehen habe. so aber bin ich einfach zu clever für mich.



am späten sonntag nachmittag lag ich in der wiese in der sonne. ein bein war aufgestellt, so dass der höchste punkt mein rechtes knie war. in den ohren hatte ich die weissen lauschstöpsel meines ipods und ich tippte mit dem fuss zum takt im warmen gras auf. zuerst war diese bewegung mit dem fuss noch etwas wilder, wurde dann aber ruhiger. der beat hatte sich nicht verändert.

dann stand der fuss still und ich bewegte mein knie ein wenig hin und her. immer weniger, dann eigentlich schon fast nur noch angedeutet. und dann lag der körper ganz still, aber der herzschlag hatte sich an den beat angepasst.

den kopf ganz leer, keine überlegungen, keinerlei gedanken. aber auch weit davon entfernt einzuschlafen.

nur ich, die musik, die sonne, s. in greifbarer nähe neben mir- und ein moment vollkommener gedankenlosigkeit. für den moment war alles nur auf ein gefühl reduziert. ein unfassbar geiler moment.



er ist also wieder da. "tafkap" und auch das seltsame symbol wurden hoffentlich in seidenpapier eingewickelt, in eine grosse kiste gepackt und dann im kasten verstaut und jetzt kommt er als der zurück, den ich schon so lange wirklich verehre.

ich weiss noch, als ich elf oder zwölf jahre alt war, sass ich abends immer vor meiner stereoanlagen, hörte den "treffpunkt ö3" und nahm auf kassette auf, was mir gefiel. irgendein mädchen rief an und wünschte sich "when doves cry". und das wars für mich. mehr brauchte ich nicht zu wissen und auch nicht zu hören. hätte er in dem moment eine eigene religio gegründet, wäre ich spontan beigetreten.

in aberwitzigen fragebogen wird immer wieder die frage gestellt, wen man gerne mal treffen würde. und nie im leben wäre ich auf die idee gekommen, da seinen namen hinzuschreiben, weil es einfach zu dreist wäre.

ebenfalls nie im leben hätte ich auch nur im ansatz vermutet, dass er unter seinem namen wieder zu mir zurück kommt. ladies and gentlemen, the artis still known as prince has arrived.



gut. im moment ist alles gut. tatsächlich sitze ich nach einem gelungenen abend auf meinem sofa und bin überwältigt davon, wie gut mein leben ist und vor allem davon, wie nett die leute zu mir sind.

ich habe keine ahnung, womit oder ob ich mir das überhaupt verdient habe. aber ich bin dankbar, ehrlich dankbar. und auch wenn ich über praktikantinnen oder über das wetter oder sonst etwas herum maule, ist mir dennoch immer bewusst, dass ich in wahrheit ein verdammt gutes leben führe. tatsächlich geniesse ich es, mich über all die kleinigkeiten beschweren zu könne. ich geniesse es, dass mein leben in wahrheit so gut ist, dass mir ausreichend zeit und energie bleibt, um mich über solche dinge aufzuregen.

eigentlich glaube ich fest daran, dass das leben dir genau dann einen strich durch die rechnung macht, wenn du denkst "gerade ist alles so geil, einfach herrlich." genau dann, wenn du am wenigstens damit rechnest, haut dir das leben auf den hinterkopf und lacht dazu auch noch blöd. aber gerade jetzt habe ich das untrügbare gefühl, dass mir absolut nichts passieren kann. unkaputtbar sozusagen. was auch immer weniger gutes kommen mag, wird von den anderen wirklich guten dingen wett gemacht. und mehr als das.



vorhin sah ich mir mit littleguy "findet nemo" auf dvd an. er hatte den film schon im kino gesehen, ich sah ihn heute das erste mal. alle möglichen menschen hatten mir gesagt, ich solle mir den film ansehen, weil er sehr nett und lustig ist, ich hatte das natürlich auch geglaubt und war ziemlich vor den kopf gestossen, als gleich zu beginn nemos mama und seine 399 geschwister aufgefressen wurden.

als dann der fisch mit dem grenzenlos schlechtem gedächtnis auftauchte, musste ich ständig an memento denken und nahm mir fest vor, den film wiedermal anzusehen. ich hatte ihn damals mit herrn smi im kino gesehen, hatte micht extrem heftig konzentriert und auch alles verstanden.

als nemo dann endlich wieder gefunden und zu hause war, schickte ich littleguy ins bett und zappte durch die fernsehkanäle. und siehe da: memento. auf sat 1. sowas kann ich gut leiden.

leider fehlt mir heute allerdings jeglicher durchblick bei memento. ich hab zwar den dreh mit den szeneloops wieder raus, aber ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, ich würde auch verstehen, was ich da sehe. ich bin wohl gerade zu relaxt und der film übersteigt meine ohnehin sehr schwache konzentrationsfähigkeit. ich wünschte, ich hätte mir "der hofnarr" bestellt. der würde mich jetzt amüsieren...



 
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